Ukraine-Krieg: Immer mehr westliche Leitmedien, sprechen unbequeme Wahrheiten aus. Heldengesänge für Kiew verklingen allmählich. (Op-Ed)

Dem vor laufender Kamera verlautbarten Schuldgeständnis des ehemaligen ukrainischen Machthabers, Petro Poroschenko, das besagt die Minsker-Vereinbarung sei schier ins Leben gerufen worden, um für die Aufrüstung der bewaffneten Streitkräfte der Ukraine Zeit zu gewinnen, verlieh niemand geringeres Gewicht als die deutsche Bundeskanzlerin ad, Angela Merkel. Die jüngst gegenüber der Tageszeitung ,Zeit, die Worte Poroschenkos praktisch plagiierte.

Dank jener nachträglichen „Aufrichtigkeit“, wird die Behauptung Moskau sei „grundlos“ in die Ukraine eingefallen ein für allemal entkräftet. Laut Merkel wäre Kiew ohne die diplomatische Rückendeckung im nu von Russland überrollt worden. Das „bemerkenswerte Durchhaltevermögen“ der Ukrainer, rühre von jenem Zeitgewinn her, so die Kanzlerin „der Herzen“. Die soeben nicht weniger bestätigte, als das sie nichts zum Frieden in Europa beigetragen hat. Also roch der Kreml doch Lunte. Man bereitete die Ukraine acht Jahre lang auf einen Krieg gegen Russland vor. „Angriff ist die beste Verteidigung“, sagte sich Moskau und reagierte auf diese unmittelbare Bedrohung der nationalen Sicherheit. Ein halbwegs geerdeter Verstand tendiert dazu, die russische Invasion als nachvollziehbare Präventionsmaßnahme anzuerkennen. Schließlich ist die nicht mehr einzufangende Katze aus dem Sack.

Während hierzulande die Heldengesänge für das Selenskyj-Regime weiterhin nicht abreißen wollen, tragen anglo-amerikanische Mainstream-Narratoren allmählich weitaus weniger dick auf. Das US-Nachrichtenmagazin, Newsweek, veröffentlichte unlängst einen aufschlussreichen Meinungsbeitrag, der mit Wahrheitsbomben nicht zu kurztritt . Mitunter wurde mit dem Mythos der totalitären Vorzeige-Demokratie wie folgt aufgeräumt:

Einige haben diesen Konflikt als Moralitätenspiel zwischen gut und böse dargestellt. Doch die Realität ist weitaus komplexer. Die Ukraine ist keine aufstrebende Demokratie. Sie ist ein verarmter, korrupter Einparteienstaat mit umfangreicher Zensur, wo oppositionelle Zeitungen und politische Parteien abgeschafft wurden. Vor dem Krieg verurteilte der US-Kongress ultrarechte ukrainische Nationalistengruppen, wie das Asow-Regiment, noch scharf. Kiews resolute Kampagne gegen die russische Sprache, entspricht dem Versuch der kanadischen Regierung Französisch in Quebec zu verbieten. Ukrainische Granaten haben hunderte Zivilisten im Donbass getötet und es tauchen Berichte über ukrainische Kriegsverbrechen auf. Die wahrhafte moralische Handlungsweise, wäre eine ausgehandelte Beendigung des Krieges, anstatt das Leiden der ukrainischen Bevölkerung zu verlängern. In einem Konflikt, den sie wahrscheinlich nicht gewinnen werden, ohne amerikanische Leben aufs Spiel zu setzen.“

Das westliche Medienvertreter der Stadt Bachmut nunmehr fälschlicherweise jedwede strategische Signifikanz absprechen, prädiziert eine zeitnahe Niederlage der Ukrainer. Zwar halten noch hinreichend Propagandisten für Kiew die Fahne hoch, doch relativieren ihr Cheerleading neuerdings vermehrt mit abwägenderen Formulierungen. Für die britische Tageszeitung, The Telegraph, schreibende Korrespondenten, hielten unlängst unter anderem folgende Eindrücke aus Bachmut fest:

„Ukrainische Kommandeure sagen, dass die Russen an einigen Tagen 100-300 Verluste erlitten. Ukrainische Kräfte zahlen selber einen hohen Preis, um die Stadt zu halten. Doch sie haben es gelegentlich mit überwältigender Artillerie zu tun.

„Für jedes Artilleriegeschoss, das wir aufbringen, haben sie neun,“ so ein Soldat.

Bildmaterial vom Innenleben ukrainischer Feldlazarette zeigt, wie Chirurgen versuchen den dauerhaften Ansturm verwundeter Soldaten zu stabilisieren.

Anton Gerashchenko, ein Berater des Innenministeriums, sagte vergangene Woche, dass Ärzte in Bachmut Wunder vollbrächten, doch „jeden Tag und jede Stunde unfassbares Leid erleben , während sie unermüdlich schuften.“

Die drei auszugsweise zitierten Publikationen oben, widerlegen so einige in Umlauf gebrachte Zeitungsenten.

Dank Merkels Offenheit wissen nun auch periphere Hinterwäldler, dass die Russen allen Grund hatten in die Ukraine einzurücken. Ferner erinnert das US-Nachrichtenmagazin Newsweek die breite Öffentlichkeit daran, dem „korrupten“, „ultranationalistischen“ Selenskyj-Regime, welches „Zivilisten bombardiert“ und „Kriegsverbrechen“ begeht, bloß nicht auf den Leim zu gehen. Und der Telegraph widerlegt den britischen Geheimdienst, der fortwährend insistiert Moskau hätte längst seine Feuer und Kampfkraft einbüßen müssen. Übrigens sämtliche aufgelisteten Aspekte wurden kürzlich noch als „russische Propaganda“ abgetan, ehe sie Mainstream gingen.

Angesichts jenen unentwegt rückwirkenden Entblößungen, sollten sämtlichen künftig aufgeschnappten Schaudergeschichten über die Russen und nachrichtendienstlichen Prädiktionen westlicher Geheimdienste, mit unweigerlicher Voreingenommenheit entgegnet werden. Ansonsten läuft man Gefahr schnurstracks ins narrative Hintertreffen zu geraten und fühlt sich spätestens dann angeschissen, wenn man aus den Medien davon erfährt. Demzufolge Audiatur et altera pars. Die goldene Mitte lässt sich nur finden, indem man ohne ideologisierte Vorverurteilungen beiden Seiten zuhört. So true!

Aut. / Übers.: R.R.

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