Beispiele Genozidaler Rhetorik. Nicht nur die Hamas weiß sich dahingehend auszudrücken…(Videos)

Hinter vorgehaltener Hand war gestern. Seitdem der Hamas gestattet wurde den aus Sicht Israels geschichtsträchtigen Angriff am 7.Oktober durchzuführen, haben reziproke genozidale Sehnsüchte wieder Hochkonjunktur. Die unverblümte Forderung nach ethnischen Säuberungen, genießt mit Blick auf die Salonfähigkeit eine selten dagewesene Toleranz.

Wohingegen überwiegend der palästinensischen Seite Aufmerksamkeit gewidmet wird. Die Redundanz der Rekapitulation, dass ein Hamas-Führer kolportierte den 7.Oktober „so oft es ginge zu wiederholen,“ ist schier erschlagend.

Dagegen wird die gelinde gesagt weit über das Ziel hinausschießende und mitunter völkermörderische Rhetorik Israels als irrelevantes Hintergrundgeräusch geahndet.

Beim wochenlangen Durchforsten des westlichen Mainstreams ist man auf keinerlei Material gestoßen, welches die anti-palästinensische Propaganda auch nur ansatzweise anschneidet. Insofern haben wir einige unverhohlene Kommentare diverser israelischer Amtsträger und Extremisten, Netanjahu-Cheerleader und Funktionäre originalgetreu und ungekürzt ins Deutsche übersetzt, um den Einwand schlichtweg aus dem Kontext zu reißen ad hoc auszumerzen.

Um eine nicht intendierte vorgefasste Meinung zu vermeiden, lassen wir die jeweiligen Aussagen kommentarlos im Raum stehen. Jeder Leser soll sich sein eigenes Bild machen.

Die US-amerikanische Politikerin der Republikanischen Partei und ehemalige Präsidentschaftskandidatin, Michelle Bachman, ließ unlängst folgende radikale Idee verlautbaren:

„Das Geld fließt nach Gaza. Das ganze Geld kommt vom Iran. Und das ist die Bevölkerung Gazas. Im Grunde genommen sind sie angeheuerte Söldner. Das ist ihr Gewerbe. Terrorismus ist ihr Gewerbe. Deswegen gibt es mehr Tunnel als in der New Yorker Subway. Zumal es nur eine Industrie in Gaza gibt. Den Terrorismus. Demnach ist die Zeit reif, um Gaza zu beenden. Die zwei Millionen Einwohner sind clevere Attentäter. Sie müssen entfernt werden. Und letztlich sollte man aus diesem Land einen Nationalpark machen. Und da sie Irans Söldner sind, müssen sie an der Türschwelle des Irans ausgesetzt werden. Soll der Iran sich um diese Leute kümmern.“

Daniella Weiss, das Oberhaupt der israelischen Siedler Bewegung, hat ähnlich abgründige Vorstellungen. Neulich in einer Fernsehsendung erträumte sich Weiss wie folgt:

„Gaza muss ausgelöscht werden, damit die Siedler das Meer sehen können. Die Situation muss ein Ende finden. Was wir im Norden Gazas gemacht haben, sollten wir auch im Süden veranstalten. Die Araber aus Gaza evakuieren und im gesamten Gebiet jüdische Siedlungen hochziehen. Denn die Siedler vom Gazastreifen wollen eine freie Sicht auf das Meer. Für einen freien Meeresblick müssen alle Häuser in Gaza zerstört werden. Keine Araber und Häuser in Gaza. Dies ist eine logische und romantische Forderung. Die Siedler wollen das Meer sehen. Wie kriegen wir das hin? Wir müssen es im Süden Gazas vollbringen. Die Siedler werden das Meer sehen. Gaza ist eine jüdische Staat. Gaza ist keine Stadt der Hamas. Gaza ist eine von den israelischen Städten. Wir werden schlichtweg zurückkehren. Es handelt sich um einen historischen Fehler und nun korrigieren wir ihn. „

Die israelische Tageszeitung, Haaretz, zitierte jüngst den Gemeinderat der israelischen Stadt Metula, David Azoulay,. Auch Letzteren seine Visionen für Gaza haben es in sich:

„Den Einwohnern Gazas sollte mitgeteilt werden, dass sie sich zu den Stränden begeben sollen, wo israelische Schiffe sie auffangen – die hiesigen Zivilisten und Terroristen- und sie anschließend an Libanons Küsten aussetzen, wo hinreichend Flüchtlingslager vorhanden sind. (…) Gaza sollte menschenleer sein, so wie Ausschwitz. Ein Museum. Sodass die ganze Welt begreift, wozu Israel imstande ist. (….) Aus dem Gazastreifen sollte eine riesige Pufferzone entstehen. Vom Meer bis zum Grenzzaun. Völlig entvölkert. Damit sich jeder daran erinnern kann, was einmal war. Alles dem Erdboden gleichmachen. So wie das heutige Ausschwitz.“

Das Museum Auschwitz- Birkenau wollte diese Geschmacklosigkeit schier nicht so stehen lassen und veröffentlichte auf X folgende wortgewaltige kategorische Zurückweisung:

„Das Gedenken an die Opfer von Ausschwitz ist bisweilen in verschiedenen extremen Stellungnahmen verletzt und instrumentalisiert worden.

Scheinbar erwägt David Azoulai das Symbol des größten Friedhofs weltweit als irgendeinen kranken, hassvollen, pseudo-artistischen symbolischen Ausdruck zu verwenden .

Die Forderung nach Handlungen, die scheinbar alle Bürger, Kriegszeit-, moralischen und Menschenrechte verletzen und etwaig so klingen als würden sie zu einem Mord in der Größenordnung von Auschwitz aufrufen, konfrontieren die gesamte ehrliche Welt mit einem Wahnsinn, dem man die Stirn bieten und den man zurückweisen muss.

Wir hoffen das die israelischen Behörden auf diesen verwerflichen Missbrauch reagieren werden, da Terrorismus niemals die Antwort auf Terrorismus sein kann.“

Israels Landwirtschaftsminister von Netanjahus Likud Partei, Avi Dichter, bekam binnen eines Interviews Bilder von fliehenden Palästinenser gezeigt und gab kurz und bündig zu Protokoll:

„Wir ziehen die Gaza-Nakba durch.“

Und sein kürzlich suspendierter Regierungsgenosse und rechtsextremer Minister für das Kulturerbe Israels, Amihai Ben-Eliyahu, brachte unmittelbar nach Kriegsausbruch die nukleare Option ins Spiel:

„Eine Nuklearbombe auf Gaza wäre eine Option. Zumal es in Gaza keine Nicht-Kombattanten gibt.“

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Aut./Übers.: R.R.

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