Israelische Veteranen schwärmen von Teilnahme an der Nakba: „Natürlich haben wir sie getötet! Ohne Gnade!“

Viele Mythen ranken sich um die Entstehung des Staates Israel. Doch die wohl mit am meisten verbreitete Mär ist die Behauptung, dass die jüdischen Einwanderer ein so gut wie unbesiedeltes Land vorgefunden hätten. Tatsächlich erfolgte unmittelbar nach der internationalen Anerkennung 1948 die Katastrophe. Im palästinensischen Volksmund wird die Massenvertreibung und Ermordung von über 700 000 Indigenen „Al-Nakba“ genannt.

Wer als Quereinsteiger mit Blick auf den nunmehr ausartenden Nah-Ost-Konflikt meint das Wesentliche zu dieser Thematik im Mainstream aufschnappen zu können, der ist schief gewickelt. Beispielsweise werden islamistische oder widerständische Entitäten, wie die Hamas oder Fatah, schlichtweg als Laune der Natur porträtiert.

Die „Araber“ zögen seit jeher alle Neuankömmlinge über einen Kamm, differenzierten nicht zwischen Zionismus und Judentum und hätten einen tief verwurzelten Hang zur Radikalisierung, so in etwa der an dieser Stelle leicht überspitzt wiedergegebene Tenor. Dieses Narrativ spart hingegen den eigentlichen Ursprung der zweifelsohne existenten Antipathie gegenüber den Okkupanten aus.

Schließlich verließen die Palästinenser ihr Heimatland nicht aus freien Stücken und wurden von zionistischen paramilitärischen Untergrundorganisationen wie der Irgun, Hagana und der Stern Bande mitunter pogromisiert, um den Massenexodus 1948 voranzutreiben.

In der Dokumentation, „Birth of a Nation“ kommen diverse Zeitzeugen zu Wort, die ihre persönlichen Eindrücke von der Nakba schildern. Reuelose Geständnisse betagter israelischer Kriegsveteranen, weisen mit Abstand die am meisten nachhallende Schockwirkung auf. Greise, die während sie davon schwärmen gemordet, vergewaltigt und gefoltert zu haben ihre darauf beruhende Begeisterung kaum verbergen können.

Natürlich haben wir sie getötet. Ohne Gnade,“ so die Aussage eines Genozid-Partizipanten. Ein anderer gibt schmunzelnd zu Protokoll:

„Er schnappte sich eine gut aussehende junge Frau und ging mit ihr in ein Haus, wo er ein Schlafzimmer vorbereitete, um sie zu ficken. Das Mädchen kam halbtot zurück, wie ein Lappen.“

Der Dokumentation sind noch etliche weitere solche grauenhaften Reminiszenzen zu entnehmen, die hinsichtlich ihrer misanthropen Rhetorik hier nicht weiter ausgeführt werden müssen.

Jedes Übel hat seinen Ursprung. Die Katastrophe war der Ausgangspunkt für eine generationsübergreifende posttraumatische Belastungsstörung. Welche aufgrund der imminenten vollständigen Annexion durch Israel kontinuierlich neue Entfaltungskraft schöpft.

Ob in der Westbank oder im Gazastreifen, alle Palästinenser kennen die Geschichte ihrer Vorfahren. Von jung bis alt. Und die andauernde drakonische Besatzung beider palästinensischer Hochburgen, ist ein unstillbarer radikalisierender Inkubator. Angestauter Unmut führt zur Entrüstung und endet in blinder Gewalt.

Sanktionen, Okkupation, völkerrechtswidrige Siedlungspolitik, die das ohnehin zerfledderte letzte Stück Heimat im nu dahinschrumpfen lässt. Das die Palästinenser die Schnauze voll haben von diesen untermenschlichen Lebenszuständen, sollte nicht verwundern. Und die militanten und islamistischen Auswüchse jener Misere sind schiere Produkte ihrer Umgebung.

Wir verurteilen die Hamas und andere terroristische Satelliten der Muslimbruderschaft mit aller Vehemenz. Doch ob jeder Palästinenser der zu den Waffen greift als Terrorist abgestempelt werden kann, ist fraglich. Schließlich darf die unbestreitbare Grundlage für einen Widerstand nicht einfach ignoriert werden.

Aut./Übers.: R.R.

2 Kommentare

  • Pingback: bunter-aerger

  • Yoav Gallant, der Chef des israelischen Militärs, sagte im Oktober:
    „Wir verhängen eine vollständige Belagerung des Gazastreifens.
    Kein Strom, keine Lebensmittel, kein Wasser, kein Gas. Es ist alles
    geschlossen. Wir kämpfen gegen Tiere und handeln entsprechend.“

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