Beweisvernichtung? Israel will hunderte auf dem Nova Festival ausgebrannte Fahrzeuge verschrotten und beisetzen.

Die israelische Tageszeitung, Haaretz, berichtete unlängst darüber, dass ein am 7.Oktober zum Nova Festival beorderter IDF-Kampfhubschrauber neben Hamas-Infiltratoren auch „einige“ Festivalbesucher niedergemäht haben soll.

Wie aus Polizeikreisen verlautet, hätten andauernde Ermittlungen jenes Tatbestandsmerkmal zu Tage gefördert. Um wie viele potenzielle Friendly Fire Opfer es sich letztlich handelt, geht aus dem Artikel nicht hervor. Und nach aktuellem Kenntnisstand ist bisher keine Zahl nachgereicht worden.

Nach Luftaufnahmen zu urteilen, die den Ort des Geschehens unmittelbar nach der Begebenheit des vermeintlichen Hamas-Massakers veranschaulichen, mutet das ersichtliche Ausmaß der Zerstörung an, dass mitunter Großgerät zum Einsatz kam.

Die angeblich mit Paraglidern einfallenden Hamas Militanten, waren laut diversen veröffentlichten Videoausschnitten lediglich mit Langwaffen ausgerüstet. Etwaig war die ein oder andere Panzerfaust zu erhaschen. Und ein paar Granaten könnten ebenfalls zum Arsenal gehört haben. Aber nichts was eine Verwüstung dieser Größenordnung hinterließe.

Die förmlich ins Auge springende Merkwürdigkeit sind die dutzenden zum Teil völlig demolierten Fahrzeuge, von denen einige so ausschauen, als wären sie von Raketengeschossen durchsiebt und filetiert worden. Abgesehen davon das bislang keine Videoaufnahme in Umlauf gebracht worden ist, jener zu entnehmen wäre, dass die Hamas-Kämpfer den Fahrzeugfriedhof zu verantworten hätten, stellt sich dennoch die Frage nach dem warum. Weshalb sollte eine winzige paramilitärische Einsatztruppe ihr Material, ihre Zeit und ihre Kraft verschwenden und sich der pyromanischen Beisetzung dutzender Vehikel widmen?

Vereinzelte Videos, die zwischenzeitlich lanciert wurden, wollen zeigen wie die palästinensischen Kombattanten auf flüchtende Festivalbesucher feuern. Doch außer Maschinengewehr-Stakkatos und damit korrespondierende Bilder, ist keine detonierende Anomalie wahrzunehmen.

Und die schwache Argumentation von wegen es seien wildgewordene Dahergelaufene, deren Unberechenbarkeit von einem barbarischen Wesen herrühre, kann getrost als xenophober Nonsens abgetan werden, der daran scheitert auf das Kollektiv heruntergebrochen zu werden.

Kurzum. Der für das Forensiker-Auge höchst suspekt vorkommen müssende Tatort, kann nicht mit dem Branding „Terrorist“ weginterpretiert werden. Die Szenerie weist hinreichend charakteristische Merkmale eines luftgestützten Angriffs auf. Sprich sie erweckt den Anschein als seien am Boden befindliche Ziele rigoros unter Beschuss genommen worden.

In dem Video weiter unten beachte man die immensen Brandflächen, die sich jeweils unweit der größtenteils scheinbar zerbombten Wagenkolonne befinden. Irgendetwas muss diesen immensen Feuersturm ausgelöst haben. Mit ein paar Kalaschnikows und Bazookas ist solch eine Dimension schier nicht zu bewerkstelligen. Eine forensische Untersuchung der Autowracks würde schnurstracks eruieren, was sich tatsächlich zutrug. Also auf welche Kappe die zerstörten Fahrzeuge gehen. Und wie viele Festivalgänger an israelischem Feuer draufgingen.

Hingegen ist die Netanyahu-Regierung offenbar mitnichten an einer lückenlosen Aufarbeitung interessiert. Und vor allem nicht an einer exakteren Zuteilung der Opferzahlen, die nicht fortwährend rekapituliert die 364 Getöteten ausschließlich als Hamas Massakrierte auszuweisen. Obgleich dem Grundgedanken der Kriminalistik entbehrend jeden Stein gar mehrmals umzudrehen sobald dringender Tatverdacht besteht, verkündete Tel-Aviv jüngst die hunderten verbrannten Vehikel schleunigst verschrotten und beisetzen zu wollen. Als Zeichen des Respekts gegenüber den „Ermordeten“.

Was selbstverständlich mehr oder weniger den Verdacht nährt, dass es sich augenscheinlich um eine unverhohlene Beweisvernichtung handelt. Waschechte Spurenverwischung inbegriffen. Die Beerdigung der Evidenzen sorgt schließlich für eine Zementierung der allenthalben verbreiteten Coverstory, das Nova-Festival sei Ziel eines beispiellosen „Hamas Terroranschlags“ geworden, jener 364 Menschenleben forderte. Akte geschlossen.

Ohne den palästinensischen Muslimbruderschaft-Spross in irgendeiner Form Rückendeckung verleihen zu wollen, muss dennoch der Grundsatz „In dubio pro reo“ gelten. Im Zweifel für den Angeklagten. Der Angriff auf das Festival macht die Hamas fraglos zum Teilschuldigen. Doch hätte die entsandte IDF-Einsatztruppe nicht solch eine Schießwut an den Tag gelegt, wären wahrscheinlich weitaus weniger Israelis draufgegangen. Insofern kann eine Mitschuld Tel-Avivs keineswegs ausgeschlossen werden.

Der historischen Kontextualisierung halber haben wir einen parallelisierenden Reminder ausgekrammt. Als die Rauchschwaden über den Zwillingstürmen noch nicht vollends verzogen waren, trug eine Kolonne von Bauwagen die nie forensisch unter die Lupe genommenen Trümmerteile des World Trade Centers ab. Welche nach einer kurzweiligen Zwischenlagerung auf Staten Island letztlich der Vernichtung zugeführt wurden.

Die Geschichte reimt sich.

Aut.: R.R.

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