Syrien-Idlib: So gedenkt Ankara bis zum 15.März die M4 zu sichern

Die brennende Frage die sich derweil hinsichtlich der Al-Qaida durchsetzten Struktur in Idlib aufwirft ist, wie um Himmelswillen Ankara dafür Sorge tragen will, das die geplanten russisch-türkischen Patrouillen, zwecks Sicherung der M4 Trasse, unbehelligt von statten gehen?

Nun der türkischen AKP-Regierung schwebt diesbezüglich etwas spezifisches vor. Eine scheinheilige Maßnahme, die eine schlagartige Metamorphose von Terroristen hervorrufen, und deren blutige Karriere weißwaschen soll. Wie so etwas funktionieren soll? Zentralisierung ist das „Zaubermittel“. Sprich Ankara beabsichtigt weitere Al-Qaida-Ableger, in seine offiziell gestützten Islamisten-Verbände einzugliedern, um den Anschein zu erwecken die Terroristen hätten sich über Nacht in Luft aufgelöst.

Laut Medienberichten sollen die Hayat Tahrir al-Sham (HTS, Al-Nusra), die Horas al-Din, die chinesisch-uigurische Islamistische Turkestan Partei (TIP), die Nationale Befreiungsfront, alias die türkisch gestützte Al-Qaida Allianz Pläne schmieden eine terroristische Koalition zu gründen. Das online Portal Southfront dazu:

„Die Idee die dahintersteckt, ist eine Imageänderung um die terroristische Natur dieser Organisationen zu verbergen. Die Türkei könnte also behaupten, dass sie die mit Russland und Iran getroffenen Deeskalations und Entmilitarisierungsabkommen erfüllt, und weiterhin deklarieren das es in Idlib keine „Terroristen“ gäbe.

Diverse in Idlib stationierte Al-Qaida nahe Gruppierungen haben zuvor ähnliche Versuche gestartet, um den Mainstream-Medien-Propagandisten und ausländischen Staaten zu ermöglichen, die öffentlichkeitswirksame Unterstützung fortzusetzen. Die Hayat Tahrir al-Sham etwa, war als Jabhat Fateh al-Sham und Jabhat al-Nusra bekannt. All diese Bestrebungen sind gescheitert, da Terroristen, auch wenn sie ihre Flagge ersetzen und ein neues Logo kreieren, immer noch Terroristen bleiben. „

Bis zum 15.März hat Ankara Zeit im Rahmen der Sicherung der M4, die für einen reibungslosen Ablauf bedürftigen Gegebenheiten zu schaffen. Mit Sicherheit ist eine weitere Fusionierung von Al-Qaida Sparten. keine hinlängliche Lösung um diese Mission zu erfüllen.

Wie Southfront treffend festgestellt hat, werden Terroristen ihr innerstes Wesen nicht ändern, nur weil ihnen ein neuer Clubname, Logo oder dergleichen aufgebrummt wird.

Die schier unüberschaubare Konstellation der türkisch gestützten sogenannten Syrischen Nationalarmee (SNA), verdeutlicht was es mit Ankaras Vorstellung von Terrorismus-Bekämpfung auf sich hat.

Wie bereits geschildert heißt die Erdogan-Administration jedwede degenerierte Brut in ihren Reihen willkommen. Ganz gleich wie viel Dreck am Stecken, oder enthauptete Leichen das angeheuerte inhumane Gut in seinem Keller verstaut hat. Kriegsverbrechen tun nicht zur Sache.

Dieses illustre Free for All- Jihadi Gang-Bang-Prinzip hat dazu geführt, das terroristische Schmuckstücke wie die Jaish al-Islam, Noureddin al-Zenki und die Ahrar al-Sham mit einverleibt wurden. Ersterer hat in seiner einstigen Hochburg Douma, Alawiten in Käfige gesperrt, um sie als menschliche Schutzschilde gegen Luftschläge einzusetzen.

Die Noureddin Al-Zenki Bewegung hat sich als Kindermörder einen Namen gemacht.

Und der Anführer der Ahrar al-Sham, versinnbildlicht für was diese Gruppierung steht und fällt.

Und nun sollen weitere hinzukommen. Die Schlimmsten der Schlimmsten. Die HTS und ihre Klone. Ankara befindet sich auf dem Holzweg, wenn es davon ausgeht das der Kreml jener Scharade auf den Leim geht.

Das einst hoch angepriesene und als Vorbedingung für eine Ausrottung terroristischer Entitäten, von der AKP postulierte, jihadistische Trennverfahren, soll nun passe sein und von einer Verschmelzung terroristischer Entitäten ersetzt werden. Zumindest hat die Erdogan-Administration endlich begriffen, das Gleich und Gleich nicht voneinander zu trennen sind.

Hingegen bedeuten neue Identitäten für Kriegsverbrecher nicht, dass ihre gottlosen Vergehen gesühnt sind. Also eine Koalition aller übrigen Jihadi-Formationen in Idlib, wird die Russen nicht zum Narren halten.

Zwar mögen Umbenennungen von terroristischen Vereinigungen im Westen Anklang finden. Doch bei Mutter Russland ziehen solche fadenscheinigen Inszenierungen nicht. Es ist völlig belanglos was die jihadistische Buchstabensuppe, als nächstes ausspuckt. Mit anderen Worten ist es irrelevant mit welchen neuartigen Akronymen oder Gilde-Namen, die dem Tod geweihten Akteure fortan auf dem Kriegsschauplatz auftreten werden. Den Terroristen wird mit Waffengewalt und Härte entgegnet. Wie es ihnen gebührt.

Welche Intentionen hinter diesen Bemühungen stecken, ist offensichtlich. Anhand der Umtaufe von terroristischen Vereinigungen, sollen diese von Terrorlisten etc. verschwinden. Nach dem Motto, man ist ja nicht mehr gemeint, wenn man nicht mehr so heißt.

Vermutlich erwägt Ankara auf diese Weise, die Astana und Sochi Beschlüsse zu untergraben. Laut diesen sind alle bekannten Al-Qaida Ableger und unterstützende Größen, von sämtlichen Waffenruhen und Friedensinitiativen ausgeschlossen, und geben 24/7/365 legitime Ziele für Militärkampagnen ab.

Nach Ankaras illusorischer Auffassung, könnte man anhand der Umbenennung der HTS die Russen davon überzeugen, die syrische Al-Qaida künftig zu verschonen. Zumal sie ja jetzt anders heißt. Konkludierend lassen wir Russlands Außenminister Sergei Lawrow das Wort, um zu erläutern weshalb Ankaras Anstrengungen im Sande verlaufen werden.

Verf.R.R.

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