Donald Trump legt schützende Hand über Al-Qaida?

Nachdem diverse Falken in Washington erneut ein gutes Wort für die Al-Qaida in Syrien eingelegt hatten um im gleichen Atemzug, die kürzlich wieder aufgenommene Offensive der syrischen Armee zu denunzieren, hat sich nun auch der US-Präsident zu Wort gemeldet und rekapitulierte das Narrativ der Mainstream-News, denen Donald Trump zufolge man nicht über den Weg trauen dürfe. Sich vorgeblich um das Leben von syrischen Zivilisten scherend und den grassierenden Terrorismus ausblendend, äußerte Trump via Twitter das er Wind davon bekommen habe, das „Russland, Syrien und in geringerem Maße der Iran“ die Provinz Idlib flächendeckend bombardieren würden, und dabei „willkürlich viele unschuldige Zivilisten töten“, dem fügte er hinzu: „Die Welt beobachtet dieses Gemetzel. Welchem Zweck dient dies, was wird es ihnen bringen? STOP!“

Derartige an den Haaren herbeigezogene Gesprächsthemen werden immer dann hervorgezaubert, wenn es der Al-Qaida und Konsorten in Syrien an den Kragen gehen soll. Heuchlerische humanitäre Parolen stehen derweil bei den Amerikanern, wieder hoch im Kurs. Die typischen zum Halse heraushängenden realitätsfernen Behauptungen machen gegenwärtig erneut die Runde, um den notwendigen Sturm auf Idlib zu verhindern. Ob Donald Trump sich darüber im klaren ist, das seine verbale Interferenz einer unverhohlenen Schützenhilfe für die Al-Qaida gleicht, sei dahingestellt, doch die Sachlage ist eindeutig und nichts kann darüber hinwegtäuschen. Seit Jahren massakriert die in Idlib eingenistete Terroristen-Organisation, Hayat Tahrir al-Sham (HTS, Al-Nusra, Al-Qaida) Zivilisten, doch der Commander in Chief verlor bislang keinen Ton darüber. Erst neulich hat die HTS im Norden Syriens einen Raketenangriff auf Wohnsiedlungen initiiert, dem fünf junge Syrerin zum Opfer fielen.

Donald Trumps verbale Entgleisungen haben zudem eine ungesunde Nebenwirkung. Sie leiten anhand von unterschwelligen Zusprüchen eine Inkubationszeit für Ereignisse ein, die von Terroristen inszeniert werden um Vorwände für militärische Interventionen zu schaffen. Sprich Trumps aus den Fingern gesogene oder wohl eher eingehämmerten Äußerungen, reaktivieren die Hybris der Al-Qaida, die sich unentwegt dazu ermutigt fühlt ihr Gebaren fortzusetzen, und damit einhergehend Ereignisse kreiert die Aufsehen erregen sollen. Wie etwa fingierte C-Waffen-Vorfälle die sozusagen auf Geheiß der Amerikaner erfolgen, indem explizit davor gewarnt wird jenes letale Gut einzusetzen. Derartige Drohungen beinhalten eine Wechselwirkung. Zu einem sollen sie die syrische Regierung dämonisieren, zum anderen sind es subliminale Aufforderungen für Terroristen derartigen Aktivitäten nachzugehen und Damaskus dafür zu bezichtigen.

Donald Trump fordert in seinem Tweet gar, das die syrische Armee und ihre Alliierten, die Offensive gegen den laut Brett McGurk „sichersten Hafen der Al-Qaida “ stoppt.

Trumps Verlautbarungen sind kaum verheißungsvoll, da sie bedeuten könnten, das Washington erwägt militärisch zu intervenieren, falls eine Grundlage dafür vorläge. Und eben jene Grundlage könnte von dem Tatendrang der Jihadisten herrühren. Bislang zeigen sich Russland und Damaskus unbeeindruckt von Trumps Postulierungen, und haben die Kampfhandlungen jüngst wieder aufgenommen, nachdem Verhandlungen über Waffenruhen erneut gescheitert sind.

Nichtsdestotrotz ist Wachsamkeit geboten, und das Hauptaugenmerk sollte den Terroristen in Idlib gewidmet sein, da sie Trumps Rhetorik höchstwahrscheinlich zum Anlass nehmen werden, um False-Flag-Attacken größeren Ausmaßes zu instigieren, oder wie im Falle Douma ein amateurhaftes Szenario produzieren, das den Anschein erwecken soll das die syrische Armee Zivilisten abschlachtet.

Verf.R.R.

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