Irak 2.0? Die Zeichen stehen auf Krieg- USA stellen Weichen für Konflikt mit Iran (OP-ED)

Das Säbelrasseln zwischen den Vereinigten Staaten und dem Iran hat allmählich ohrenbetäubende Lautstärke angenommen. Weltweit ist die Besorgnis und die Nervosität mit den Händen zu greifen, da Washington inzwischen Schritte vollzieht die nahelegen das im Nahen Osten eine weitere waghalsige gar infernale US-Intervention bevorsteht. Erst neulich entsendeten die USA eine von dem Flugzeugträger Abram Lincoln angeführte Carrier Strike Group (Flottenverband) in den Persischen Golf und laut Medienberichten sollen 120 000 US-Soldaten für den Krieg gegen den Iran vorgesehen sein. Ferner fasste die Trump-Administration den Entschluss einen Teil seines Botschaftspersonals aus dem Irak abzuziehen und versetzte die dortig und in Syrien stationierten Kräfte der „Anti-Terror-Operation“ in höchste Alarmbereitschaft, da wie es hieß gewisse Bedrohungen vorlägen. Überdies ist seitens der Amerikaner eine zunehmends entgleisende Kriegsrhetorik zu vernehmen die dem Iran unverhohlen vermitteln soll, das er zum Abschuss bereit erklärt wurde.

Letzterer legt angesichts der aggressiven Haltung der Trump-Administration nun eine härtere Gangart ein und hat mit seiner Ankündigung einige Teile des Atomvertrags aussetzen zu wollen deutlich zu verstehen gegeben das seine Geduld am Ende ist. Schließlich vermögen es die europäischen Vertragspartner nicht den anwachsenden ökonomischen Schaden zu kompensieren der ein Symptom der aggressiven amerikanischen Sanktionspolitik ist. In Teheran rieseln kontinuierlich hinhaltende Beteuerungen der Europäer ein die behaupten an dem Atomabkommen festhalten zu wollen, jedoch nicht in der Lage sind den USA in jedweder Hinsicht die Stirn zu bieten. Die islamische Republik hat genügend Besonnenheit bewiesen und seinen Partnern gar ein Jahr Zeit eingeräumt um den wildgewordenen Klüngel in Washington in seine Schranken zu weisen oder zumindest greifende Mechanismen zu schaffen die für Entlastungen sorgen. Weshalb soll der Iran obwohl er sich nichts zu Schulden kommen lassen hat und von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) die Einhaltung der Vereinbarung stetig attestiert bekommen hat, sich länger an einen Vertrag halten der besagt das bei Erfüllung antike Sanktionen passe seien, und keine Grundlage für die Verhängung weiterer ökonomischer Druckmittel bestünde? Die Trump-Administration hat sich partout dazu entschlossen vertragsbrüchig zu werden um die Weichen für einen Krieg zu stellen und nicht Teheran. Überdies ist Europas Machtlosigkeit gegenüber den USA ein bedauernswertes Schauspiel das dem Iran jegliches Vertrauen genommen und Ernüchterung einkehren lassen hat. Obwohl die zahnlose EU es nicht im geringsten vermag Tatsachen zu schaffen die Teheran überzeugen am Ball zu bleiben, spucken europäische Regierungsvertreter unentwegt große Töne und drohen dem Iran gar das wenn er seine Ankündigung wahr mache gewisse Teile des Atomabkommens aussetze und demnach die Urananreicherung wieder aufnehme weitere Sanktionen erfolgen würden. Diese Cojones lassen kleinlaute europäische Diplomaten vermissen wenn es darum geht vor den Amerikanern eigene Interessen zu vertreten. Was mutmaßen lässt, das die EU ein verlängerter Arm amerikanischer Außenpolitik ist, der nur existiert um die Vereinigten Staaten zufriedenzustellen und hegemoniale Zustände aufrechtzuerhalten. Die amerikanisch initiierte Aufruhr um den Atomvertrag hat offenbart welch merkwürdige Doppelmoral gegenüber dem Iran an den Tag gelegt wird. Zu einem verlangt man von Teheran seinen Verpflichtungen nachzukommen, zum anderen legt man dieselben Maßstäbe gegenüber den USA nicht an. Letzterer ist einer obsessiven Leidenschaft für endlose Kriege verfallen und verfolgt eine Strategie der Spannung zur Expansion und Konsolidierung seines gefährdeten Imperiums.

Im Wahlkampf dröhnte ein pazifistisch klingender Donald Trump noch, das es an der Zeit sei eine revolutionäre Wende in Sachen US-Außenpolitik einzuleiten, und sprach davon das die Rolle als Weltpolizei obsolet sei. Kaum zum Präsidenten gewählt und von dem althergebrachten Gedächtnisschwund heimgesucht, knüpfte Trump dort an, wo sein Vorgänger aufhörte und mischt bis dato militärisch die Weltbühne auf. Washington behandelt den Nahen-Osten seit Dekaden wie seinen Hinterhof und Trump hat bislang nicht damit aufgehört. Regionale Vasalen blindlings unterstützend und in dem Pulverfass Konflikte anfachend, hat er sämtliche Zweifel daran ausgeräumt das er dem militärischen industriellen Komplex in die Quere kommen könnte. Die Ressentiments gegenüber dem Iran wurden Trump, als umzusetzende Agenda auferlegt. Im Präsidentschaftswahlkampf ließ er noch verlauten, das er von der Islamischen Republik angetan sei, da sie der ISIS das Leben schwer mache.

Nur wenige Monate später hieß es dann das der Iran der Hauptsponsor des Terrorismus und die am meisten destabilisierende Entität im Nahen-Osten sei. Dieses absurde Gebaren rührt von dem Erbe her das Trump vermacht bekam, als er seinen Platz im Oval Office einnahm. Die Achse des Bösen, wozu der Iran laut den USA gehören würde, ist noch nicht vollständig ausgelöscht, demnach hat er seinen Teil dazu beizutragen. Ein offener General Wesley Clark erklärte im Jahre 2007 das unmittelbar nach dem elften September das Pentagon die Entscheidung fällte den Iran neben sechs anderen Ländern zu bekriegen, einschließlich den Irak, Libyen und Syrien.

Also achtzehn Jahre bevor Trump ins Weiße-Haus einzog lag längst ein Plan vor der beinhaltete das im Iran ein Regime-Wechsel vorgesehen ist. Ergo ist die heutige anti-iranische US-Aggression kein Trumpsches Phänomen, sondern ein stetig wiederkehrender Fluch der bis er gebannt ist US-Präsidenten heimsucht. Ein Indikator dafür das Donald der Auserwählte ist um sich den Iran zur Brust zu nehmen sind Protagonisten in seinem Kader die seit Dekaden für eine militärische Intervention in dem Land am Persischen Golf plädieren. Besonders aus der Masse herausstechend ist Trumps nationaler Sicherheitsberater John Bolton, der seitdem er in sein Amt berufen wurde regelrecht aufblüht, da er offenbar mit einem naiven Präsidenten beschert wurde der sich zu allerlei kontroversem verleiten lässt und blindlings ins Chaos steuert. Bolton ist ein neokonservativer Kriegstreiber par Excellence, dem sein berüchtigter Ruf
als Falke und Architekt des Irak-Krieges (2003) in Meilenschritten vorauseilt. Der Fox-News Reporter Tucker Carlson ließ jüngst verlauten, das ein Krieg gegen den Iran für John Bolton wie

Weihnachten, Thanksgiving und sein Geburtstag in einem.“sei, und fügte hinzu : „Glücklicherweise wird das Militär nicht von John Bolton kommandiert, doch die Frage bleibt bestehen wie stark sein Einfluss auf Präsident Trumps Außenpolitik ist.“

Nach der Entscheidungsfindung des US-Präsidenten zu urteilen, übt John Bolton einen immensen, gar absolut einnehmenden Einfluss auf Donald Trump aus. Was den aggressiven Kurs gegen den Iran anbelangt, fast ein Jahr bevor er von seinem Präsidenten zum Sicherheitsberater ernannt wurde gab Bolton seine Vision vom Untergang des „Mullah-Regimes“ bekannt und deutete bereits unterschwellig an das Trump dies ähnlich sehe und sein Tatendrang hoch angelegt sei. Bemerkenswert ist das Bolton diese Aussagen traf, als er im Sommer 2017 als Gastredner auf einer in Paris stattgefundenen Tagung der iranischen Exilanten-Terror-Organisation Volksmudschaheddin (MEK) die Menge demagogisch anpeitschte.

US-Medienberichte bezüglich eines anbahnenden Zerwürfnis zwischen Trump und Bolton, hinsichtlich der auf Krieg getrimmten Stoßrichtung des Letzteren, sollten sie denn der Wahrheit entsprechen, bestätigen das der Commander in Chief in Sachen Einschätzungen von Konsequenzen wenig Weitsicht aufbringt. Heißt es doch das Trump den Iran nur isolieren, und nicht wie Bolton am besten morgen die Kugeln fliegen lassen wolle. Lediglich isolieren? Beispielsweise gleicht das angestrebte Öl-Embargo einer Kriegserklärung an den Iran. Angesichts des Potenzials somit den Persischen Golf in ein Meer aus Feuer zu verwandeln, war dies keine weise Entscheidung. Und das es hier nicht um flächendeckende Ausgrenzung geht und derartige Maßnahmen einen Krieg in Aussicht stellen ist eine logische Erkenntnis. Demnach scheint der US-Präsident nicht in der Lage zu sein über den Tellerrand hinauszuschauen, wenn man der US-Presse glauben schenken darf.

Neben den bereits erwähnten Abzug amerikanischen Botschaftspersonals aus dem Irak hat Washington weitere „Vorkehrungsmaßnahmen“ getroffen, die anmuten das es im ölreichsten Gewässer der Welt alsbald heiß hergehen könnte. Eine Warnung für US-Passagierflugzeuge den Luftraum über den persischen Golf zu meiden und die Nachricht das der US-Öl-Gigant Exxon-Mobile sein ausländisches Personal von einem Ölfeld im Irak abzieht, tragen zur beunruhigenden Kriegsstimmung erheblich bei und widersprechen den amerikanischen Beteuerungen das man mitnichten einen Konflikt mit dem Iran wolle. Inmitten der Entsendung des US-Flottenverbands trug sich überdies ein Vorfall im Golf von Oman zu, der getrost als False-Flag eingestuft werden kann, und Erinnerungen an das Golf von Tonkin-Szenario weckt. Medienberichten zufolge seien vier Öltanker einem „mysteriösen“ Angriff anheimgefallen, als sie die Strasse von Hormus passiert haben sollen. Nicht genauer definierte Detonationen hätten demnach zwei saudischen Schiffen, einem Öltanker aus Norwegen und einem Handelsschiff unter der Flagge der Vereinigten Arabischen Emirate Schäden beigebracht. Natürlich ließen die Fingerzeige auf den Iran nicht lange auf sich warten. Die USA behaupten das Teheran der Urheber der vermeintlichen Anschläge sei, was der Iran kategorisch mit dem Hinweis zurückweist, das man es vermutlich mit einer von Israel orchestrierten False-Flag-Operation zu tun habe, die den Druck auf die Islamische Republik erhöhen soll. Wer auch immer hinter dieser Aktion stehen mag, hegt ein offensichtliches Interesse die zugespitzte Lage aus dem Ruder laufen zu lassen. Wer könnte das wohl sein ????????

Verf.R.R.

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