Ex Verteidigungsminister Israels: „Hätte ich die Wahl zwischen dem Iran und ISIS, würde ich die ISIS wählen…“

Die Hamas-Invasion am 7.Oktober hat eine Welle der Empörung ausgelöst. Im kollektivierten westlichen Mainstream werden seit jeher alle geläufigen islamistischen terroristischen-Vereinigungen als Gegenstück zum Gaza beherrschenden Muslimbruderschaft Offshoot dargestellt.

Insbesondere die Teamnamen ISIS und Al-Qaida weisen derweil allenthalben reanimierte Redundanz auf. Eigentlich aus dem Kollektivgedächtnis längst verdrängt, doch nunmehr einen zweiten Frühling beschert bekommen. In Terroristen-Kreisen dürfte solch eine Public-Relations erheblichen Anklang finden. Anyway.

Unmittelbar nach Beginn der IDF-Operation, Iron Swords, als die augenscheinlich von Vergeltung angetriebene Zerstörungswut bildgewaltig den Ether überwältigte , forderte Benjamin Netanyahu die „ziviliserte Welt“ auf sich „hinter Israel zu vereinen“ um die Hamas ein für allemal zu eradizieren. Wie sich die „zivilisierte Welt“ einst zusammentat, um die Nazis und den Islamischen Staat zu bekämpfen.

Die Nah-Ost Shuttle-Diplomatie des US-Außenministers, ließ Letzteren angesichts der Brisanz des binnen weniger Stunden plattgewalzten nördlichen Teil Gazas, am 12. Oktober in Tel Aviv aufschlagen. Im Beisein von Anthony Blinken ließ Israels Premier vor laufender Kamera folgendes verlauten :

„Präsident Bidens Bezeichnung, das „schiere Böse“, war absolut korrekt. Die Hamas ist die ISIS. Und wie die ISIS zermalmt wurde, so wird es auch die Hamas. Und die Hamas sollte genauso behandelt werden wie die ISIS. Die Völkergemeinschaft sollte sie ausspucken. Staatsführer sollten keine Treffen mit ihr abhalten. Und diejenigen die das missachten, sollten sanktioniert werden.“

Welch „integre“ Rhetorik. Jawohl Kooperationen mit Terroristen sollten per se immer sanktioniert werden. Ganz gleich um welchen Kriegsschauplatz es sich handelt. Nur wie die seinerzeit als US-Außenministerin amtierende Hillary Clinton 2009 vor dem Kongress eingestand, hat Uncle Sam mit seiner Brutstätte für Gotteskrieger im Sowjet-Afghanistan Krieg (1980-89) der sogenannten Terrororganisation, Al-Qaida, ewiges Leben eingehaucht.

„Die Leute die wir heute bekämpfen, haben wir vor 20 Jahren finanziert,“ so Clinton.

Doch es existiert ein zeitnäheres historisches Exemplar, jenes die Reaktivierung des offenbar nie ausdienenden Models , radikal islamistische Gotteskrieger zu entfesseln zwecks Initiierung geopolitischer Umwälzungen, gegenwartsnah kontextualisiert. Der Syrien-Konflikt.

Solange sich terroristische Gräueltaten und Massaker im Nachbarland zutrugen, konnte Israel ganz gut damit leben. Gemeinsame Feindschaften haben schon so manche unheilige Allianz heraufbeschwört. Hat sich Tel Aviv etwa auch dazu hinreißen lassen mit blutrünstigen Barbaren zu paktieren, um einen gemeinsamen Feind zu beseitigen? Nun es gibt etliche Indizien dafür, die nicht nur im anekdotischen Bereich anzusiedeln sind.

Im Jahr 2016 gab der damalige israelische Verteidigungsminister, Moshe Yaalon, der wie wie viele andere seines Kalibers offenkundig mit dem Wunschgedanken flirtete die Assad-Regierung zu stürzen, wie folgt zu Protokoll:

„In Syrien, wenn ich die Wahl zwischen dem Iran und dem Islamischen Staat hätte, würde ich mich für den Islamischen Staat entscheiden. Sie haben nicht die Fähigkeiten wie der Iran.“

Nun diese Aussage impliziert keine direkte Unterstützung. Doch eine ideologische Sympathie scheint gewissermaßen vorzuschweben. Wie zur Hölle könnte man ansonsten mit solch einem mittelalterlich eingestellten Nachbarn d`accord sein?

Doch bekanntlich ging es weit über den geistigen Beistand hinaus. Beispielsweise brachte die israelische Armee syrische Terroristen verschiedener Fraktionen in einem IDF-Feldlazarett unter, welches speziell für dieses Anliegen in den besetzten syrischen Golan-Höhen errichtet wurde. Bei einem Besuch der Einrichtung 2014, organisierte Netanyahu einen aus heutiger Sicht eher ungünstigen Fototermin. Handshakes und Schulterklopfer für Dschihadisten dienten als Hauptmotive.

Die Einwände dahingehend, dass zwischen „moderaten“ und „extremen“ „Freiheitskämpfern“ unterschieden werden müsste, bergen bis dato keinerlei Durchschlagskraft. Kurzum in Syrien existierten nie moderate Kräfte. Und wenn ja, wurden diese unmittelbar nach Kriegsbeginn von dem übermächtigen Sog der islamistischen Achse einverleibt. Diese Tatsache wird nicht nur von diversen Sachverständigen und Experten anerkannt, sondern auch von erbitterten Israel-Unterstützern selbst. Wie etwa von dem US-amerikanischen Autoren und Schauspieler, Ben Stein, der mit Blick auf die oben kurz angeschnittene humanitäre Unterstützung von „Revolutionären“ unverblümt kommunizierte:

„Israel ist so großzügig. In seinen Krankenhäusern werden Terroristen behandelt, die in Syrien kämpfen.“

Kurz und knapp. Case closed.

Und wie die Salamitaktik vorschreibt gelangt die Wahrheit nur stückweise ans Tageslicht. Der 2019 zurückgetretene israelische Stabschef, Gadi Eisenknot, räumte schließlich im selben Jahr gegenüber der britischen Zeitung, Sunday Times, ein, dass Israel nicht nur humanitäre Hilfe leistete, sondern auch Waffen an syrische Milizen lieferte.

Und wer immer noch dem Glauben verfallen ist, dass moderate Kräfte jemals mitmischten oder eine relevante Rolle spielten, der möge sich die von dem Sonderbeauftragten für die US-geführte Internationale Allianz gegen den Islamischen Staat, Brett McGurk, stammende Umschreibung Idlibs zu Gemüte führen. Das ultimative „Rebellen-Exil“, wohin nach und nach alle von der syrischen Armee und russischen Kräften zermürbten militanten Gruppierungen transferiert wurden. Vorgeblich „moderate“ und hardcore Extremisten. Laut McGurk sei die Provinz Idlib “ der größte sicherste Hafen für die Al-Qaida seit 9-11.“



Eins ist gewiss. Aus heiterem Himmel hat sich der größte Hafen der Al-Qaida nicht erschaffen. Und Israel, das nunmehr erwägt die Hamas und die ISIS über einen Leisten zu schlagen, hat mit seiner letalen Hilfe für Jihadis und den ständigen Luftangriffen auf „iranische Ziele“ in Syrien, mit dafür Sorge getragen, dass Idlib jetzt dieses Höllennest ist.

Aber das ist ja fernab vom Land in dem Honig und Milch fließt. Im heiligen Land sind Extremisten und Terroristen Staatsfeinde. Auf der anderen Seite der Grenze „Freiheitskämpfer“ und „moderate Gotteskrieger“, welche sich Tyrannen widersetzen. Turning Tables.

Aut./Übers.:R.R.

Ein Kommentar

  • Da gibts nur eine Wahl, die bedingungslose & vollständige Vernichtung beider sowie aller Unterstützer dieser Terrorarschlochorganisationen!!!

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