Die Schrödinger Gegenoffensive Kiews. Das fatale fleischgewordene Oxymoron. Bis der letzte Ukrainer fällt. (Op-Ed)

Die seit geraumer Zeit im westlichen Mainstream-Kosmos allenthalben zu vernehmende Großankündigung der sogenannten ukrainischen Gegenoffensive, erlebt eine regelrechte Achterbahnfahrt, was die Außenwirkung anbelangt.

Indes bestätigten mitunter diverse deutsche Medienhäuser mehrfach den „Start“ der lang herbeigesehnten Offensivhandlungen. Was bisweilen von Kiew zunächst zurückgewiesen, dann kurzerhand halbgar abgenickt wurde. Nur um anschließend wieder zurückzurudern und zu insistieren man sei noch längst nicht in die Offensive gegangen.

Was hat es mit dieser geradezu schizophrenen Sprunghaftigkeit auf sich? Das beschriebene wechselwirkende Paradoxum wird in jüngster Zeit gerne mit Schrödingers Katzenexperiment verglichen. Beispielsweise konstatierte der US-Analyst, Clint Ehrlich, unlängst:

„Die Ukraine inszeniert Schrödingers Offensive. Sollte sie erfolgreich sein, hat sie bereits begonnen. Sollte sie hingegen scheitern, hat sie noch nicht begonnen.“

Unseres Erachtens nach eine durchaus zutreffende Umschreibung des gegenwärtigen propagandistischen Fall Outs . Den Nagel auf den Kopf traf auch der Autor und Journalist, Brad Pearce, der die kaum einzuordnende narrative Bipolarität ebenfalls mit Schrödingers Katze parallelisierte:

„Das bezeichne ich als „Schrödingers Kriegsanstrengung“. Jene uns in den Glauben versetzen will, dass die Ukraine mühelos den Krieg gewänne, doch zeitgleich unbedingt Ausrüstung bedürfe zumal sie unmittelbar vor einem katastrophalen Kollaps stünde. Gleichermaßen ist Russland ulkig schwach und inkompetent, doch zeitgleich vermag es Europa zu erobern sollten sie nicht in der Ukraine aufgehalten werden.“

Ob es die Nachwirkungen des Lockdowns sein mögen oder andere amnestische Schübe dafür verantwortlich sind. Doch die in völlig vereinnahmenden Echokammern festsitzenden MSM Rezipienten scheinen beeinflussbar wie nie zuvor.

Welchen Eindruck vermittelt es wenn der hiesige Welt Nachrichtensender samt „Experten-Armada“ tollkühn kolportiert „Endlich hat die Gegenoffensive begonnen,“ doch Selensko dementiert dies augenblicklich? Dastehend wie bestellt und nicht abgeholt, müssten die Welt-Reporter eigentlich vor Scham im Erdboden versinken wollen. Doch wissend, dass seine Audienz am Abend bereits vergessen hat, was sie frühstückte, trällert das Kasperle-Theater skrupellos weiter.

Schließlich fällt die kontinuierliche Verklärung ungemein leicht, angesichts unserer althergebrachten indoktrinierbaren Gesellschaftsstrukturen. In denen einst der Faschismus und Kommunismus leicht Fuß fassten. Doch an dieser Stelle allzu weit historisch auszuholen, würde den Rahmen sprengen.

Wir haben mehrfach angemerkt, dass Medienschaffende ins Hintertreffen geraten, sobald sich sich dazu hinreißen lassen zweckgebundenen Tendenzen zu erliegen. Als Journalismus verstehender Beobachter ist es extrem befremdlich mit ansehen zu müssen, wie das Kiewer Regime als unwiderlegbares Orakel angesehen wird.

Die Einleitungen „aus ukrainischen Regierungskreisen verlautet es,“ „Selensky gibt bekannt;“ „Laut Kiew; „Diesem und jenen ukrainischen Amtsträger zufolge,“ sollen dem Zuschauer offenbar Brief und Siegel geben, dass die anknüpfende kommunizierte Information getrost für bare Münze genommen werden kann. Es findet überhaupt keine Abwägung statt. Was mit der allumfassenden Killerphrase „russische Propaganda“ fortwährend unterstrichen wird.

Nur die Russen „lügen“, „morden“, „brandschatzen“, „marodieren“ und „propagieren“. Die Selenskyj Junta hingegen hat eine „blütenreine Weste“ und wird als bemitleidenswerter „Dummschwätzer“ porträtiert. „Ein Opfer von Putins Angriffskrieg,“ jenes geradezu genötigt sei die Wahrheit zu sprechen.

Bei diesem Begriff sträuben sich dem Autor die Nackenhaare auf. Greift in einem Krieg nicht immer einer zuerst an? Und was spielt das überhaupt für eine Rolle? Manche Akteure beschwören mit ihren Handlungen Kriege herauf und manche werden unter falschem Vorwand überfallen.

Der zweite Golfkrieg etwa basiert auf einer Lüge. Wie wir heute wissen existierten im Irak keine Massenvernichtungswaffen und Colin Powell log vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen um die bevorstehende Invasion zu rechtfertigen. Weshalb hieß es nicht damals, beziehungsweise heute nachträglich revisionistisch eingeschätzt, der „US-Angriffskrieg auf den Irak.“? Sie sehen wo der Hund begraben liegt.

Soeben ernüchterte der offizielle ukrainische Machthaber seine westlichen Strippenzieher dahingehend, dass die Erfolgsaussichten der sogenannten Gegenoffensive nicht zu überschätzen seien. Es würde viel mehr Zeit beanspruchen „die Russen zu vertreiben“, als die gegenwärtige Erwartungshaltung erhoffen ließe, so Selensko. Mit anderen Worten viel Lärm um Nichts. Wie eh und je.

Aut.R.R.