Selenskyjs feuchter Traum geplatzt! Weswegen Israel sich dagegen sträubt der Ukraine Waffen zu liefern und gegen Russland Sanktionen zu verhängen. (Op-Ed)

Mannomann was hat sich der von der westlichen Wertegemeinschaft wie ein Rockstar gefeierte ukrainische „Heldenpräsident“, Wolodomyr Selenskyj, auf seiner Dritten Weltkrieg Tour nicht alles heraus genommen, um die jeweiligen Adressaten zu mobilisieren auf Eskalation zu setzen.

In Kanada duzte er den Corona-Despoten Justin Trudeau um diesen darum zu bitten Gottes Reich zu schließen. Vor dem US-Kongress zitierte er Martin Luther King mit den Worten „I have a dream!“ Nur seine Version hat weniger mit Friedensschaffung zu tun. Vom deutschen Bundestag forderte er eine imaginäre Mauer niederzureißen und bekräftigte seinen Appell mit der Kalten-Krieg Metapher „Tear down this wall“, welche aus der Feder der Redenschreiber des ehemaligen US-Präsidenten, Ronald Reagan, stammte.

Die hinsichtlich der Schauspielerei schwer zu überbietenden Videobotschaften, hatten alle einen gemeinsamen Nenner. Die offenkundig kommunizierte Implikation im Regen stehen gelassen zu werden und damit einhergehende Schuldzuweisungen Blut an den Händen kleben zu haben, wegen unterlassener Hilfeleistung.

Doch gegenüber der Knesset in Israel schoss Selenskyj den Vogel ab und beging tatsächlich das Sakrileg trivialisierenden Holocaust-Revisionimus zu betreiben, indem er Parallelen zur Schoa zog. Laut dem Staatsoberhaupt der Ukraine strebe die russische Föderation eine „Endlösung“ an, die dem historischen Vorreiter in Nichts nachstünde.

Der ehemalige Komiker bewegt sich auf dünnem Eis. Zwar wird argumentativ kontinuierlich auf seine jüdische Herkunft hingewiesen, um seine vermeintliche Nähe zu militanten Extremisten als Desinformation abzutun, doch Israel ist nicht auf den Kopf gefallen und mitnichten daran interessiert politischen Selbstmord zu begehen.

Auch wenn sich das heilige Land mit Blick auf die Radikalisierung der Ukraine seit dem Maidan-Coup (2014) eher bedeckt hielt und die reaktivierte Nazifizierung billigend in Kauf nahm, werden die Entwicklungen der letzten 8 Jahre nicht spurlos an den Israelis vorbeigegangen sein. Demzufolge verhallte sein Unverständnis, betreffend der Neutralität und des Verzichts die Animositäten vis a vis Moskau zu amplifizieren, unmittelbar nach dessen Kundtuung im Wind. Das ZDF reflektierte die Anstrengung Selenskyjs Israel umzustimmen wie folgt:

Im Hinblick auf die ständigen russischen Raketenangriffe sagte Selenskyj: „Jeder in Israel weiß, dass Ihre Raketenabwehr die beste ist. Jeder weiß, dass Ihre Waffen stark sind.“

Für ihn stelle sich daher die Frage, warum Israels Regierung bisher weder Waffen an Kiew geliefert, noch sich den westlichen Sanktionen gegen Moskau angeschlossen habe.

Ist jene Reserviertheit etwaig darauf zurückzuführen, dass die Streitkräfte der Ukraine von rechtsradikalen Elementen durchsetzt sind?

Nun der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, lehnt sich in jüngster Zeit ziemlich waghalsig weit aus dem Fenster, wenn es darum geht Extremisten in seinem Heimatland bedingungslose Rückendeckung zu geben. Seine Aufforderung an deutsche Parlamentarier das nationalistisch-extremistische Asow-Regiment „in Ruhe zu lassen“ und sich um seine „eigenen Rechtsradikalen zu kümmern“, zeugt von einer halsbrecherischen Chuzpe, die sich der gute Herr wahrscheinlich nicht zuletzt durch die im Abendland institutionalisierte Russophobie aneignete.

Ob dem Selenskyj-Regime angesichts der Krisensituation die Sensibilität und Tragweite dieser Thematik nicht mehr bewusst ist, sei dahingestellt. Nichtsdestotrotz zöge es einen irreparablen und für die Ewigkeit nachhallenden PR-Schlamassel nach sich, wenn Israel das wahrscheinlich repräsentativste Vorkommen von Antisemiten jenseits des Nahen Ostens, schier ignorierte und der Ukraine militärische Unterstützung zukämen ließe. Wie würde es ausschauen wenn SS-, Wolfsangel- und schwarze-Sonne-Patches tragende Kombattanten von Asow, Aidar oder dem Rechten Sektor, mit israelischen Waffen ins Gefecht zögen? Wir sehen bereits die Headlines am Horizont erscheinen, „Ukrainisches Nazi-Bataillon erhält Waffen aus Israel,“ oder etwas pikanter formuliert „Rechtsradikales Asow-Regiment, bekommt Schützenhilfe von Holocaust-Überlebenden.“ Bombshell!

Die israelische Regierung wird die Anstrengungen Kiews höchstwahrscheinlich als Affront auffassen. Eine hochgradig befremdliche Beleidigung der Intelligenz. Also wer vor diesem Hintergrund die Zurückhaltung Israels nicht nachvollziehen kann, hat den Schuss nicht gehört.

Aufgrund der monströsen Cancel-Culture-Vibes, die vorwiegend in der EU zu vernehmen sind, war der Wolodomyr vermutlich dermaßen benommen, sodass er mit der Knesset ad hoc kollidierte. Mitunter auch weil es um seine Geschichtskunde eher dürftig bestellt sein dürfte. Das er von Tel-Aviv verlangt Sanktionen gegen Russland zu verhängen, ohne dabei in Betracht zu ziehen, dass russische Juden 20% der israelischen Bevölkerung ausmachen, unterstreicht seine desaströse Inkompetenz.

Ganz bestimmt intendiert Israels Regierung mitnichten, es sich mit einem fünftel seiner Bevölkerung zu verscherzen, oder diese gegen sich aufzubringen. Darauf beruhen größtenteils die engen Beziehungen zwischen Moskau und Tel-Aviv. Einen Keil dazwischen zu treiben wird eher weniger fruchten, falls dies das kurzsichtige Anliegen Selenskyjs gewesen sein sollte.

Israel sind schier die Hände gebunden, was Waffenlieferungen anbelangt, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an Nachfahren von Nazis gehen, jene als Perpetratoren in der Endlösung der Judenfrage involviert waren. Weswegen der „olivgrüne Held des Westens“ fortwährend auf Granit beißen wird, ganz gleich in wie viele Fettnäpfchen er noch treten will und inwiefern er rhetorisch aus der Reihe fällt.

Aut.R.R.

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