Die neuen „Corona-Mutanten“ und ihre geographischen Diskrepanzen… (Op-Ed)

„Wären die neuen Corona-Varianten nicht in Erscheinung getreten, hätte der Lockdown funktioniert“, lautet das Resümee der letzten Ministerpräsidentenkonferenz.

Komischerweise scheint Deutschland ein Sonderfall zu sein, zumal in Groß-Britannien, wo ja angeblich die Mutante B.1.1.7 seit geraumer Zeit Hausherr sein soll und in Südafrika wo die Variante B.1.351 die hiesige „Epidemie“ übernommen haben soll, die Zahlen kontinuierlich sinken. Also wo liegt der Hund begraben?

Weshalb ist in den Staaten, wo die neuen Mutanten angeblich ihren Ursprung haben und prävalent sein sollen, eine drastische Abnahme an „Infektionen“ zu beobachten und hierzulande genau das Gegenteil?

Die höhere Impfquote im Vereinigten Königreich kann nicht als Argument herhalten, zumal Süd-Afrika diesbezüglich im internationalen Ranking gar schlechter abschneidet als Bangladesch. Sprich in Süd-Afrika wird derweil weniger geimpft, als in dem besagten südostasiatischen Land. Insofern können die Infektionszahlen bezogenen Diskrepanzen nicht mit der globalen Masseninnokulation erklärt werden. Abgesehen davon weisen die verschiedenen „notgedrungen“ zugelassenen Vakzine-Präparate nicht das Vermögen auf einen Infektionsschutz aufzubauen, sondern sollen ausschließlich den Krankheitsverlauf von „Covid-19“ lindern. Mit anderen Worten geimpfte Personen sollen weiterhin infektiös sein. Also weswegen erreichen uns aus Süd-Afrika solche Nachrichten ?:

„Angesichts sinkender Fallzahlen lockert Südafrika seine Corona-Maßnahmen. Das kündigte Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa an. Unter anderem werden die Ausgangssperre verkürzt und die Einschränkungen bei Treffen und dem Verkauf von Alkohol gelockert, sagte Ramaphosa. (Quelle: Tagesschau)

Und aus dem Vereinigten Königreich:

„England schließt Coronalazarette dank sinkender Fallzahlen (Quelle Ärtzteblatt)

Zum Vergleich eine aktuelle Headline aus Deutschland:

„Zahl der Neuinfektionen und Inzidenz steigen erneut stark an“ (Quelle: Stuttgarter Zeitung)

Außerdem weshalb soll wie eingangs erwähnt der Lockdown hierzulande von der „Prävalenz“ der neuen „britischen Mutante“ vereitelt worden sein und im Vereinigten Königreich der Lockdown B.1.1.7 ausgebremst haben? Der Tagesspiegel schrieb kürzlich:

„Ein dritter Lockdown musste her, ein noch härterer. Ein Lockdown, der den ansteckenden Virus tatsächlich eindämmte. (…) Beobachter führen die Entwicklung in Großbritannien auf den seit Anfang Januar geltenden harten Lockdown zurück – und noch nicht auf die zunehmende Zahl der Geimpften.“

Der sogenannte harte Lockdown unterscheidet sich kaum von den in Deutschland aktiven Corona-Beschränkungen. Außer die von den Lauterbachs & Co. heiß ersehnten nächtlichen Ausgangssperren und restriktivere Schul und Kita-Schließungen, decken sich die Agenden.

Die britische Regierung und ihr Beraterstab hat, entgegen der von Leitmedien transportierten Behauptung vom Lockdown-Wunder, keine Corona-Zauberformel zur Hand. Handelt es sich bei dem vorgeblich neuartigen „Coronavirus“ etwa um einen ausschließlich nachtaktiven Prädator? Oder welche Erörterung soll dafür missbraucht werden, das in Städten und Metropolen ohne Nachtleben Sperrstunden verhängt werden?

Menschen, die in einer kurzgeschlossenen Großstadt leben, müssen die Nächte ziemlich unheimlich vorkommen. Die nie dagewesene Totenstille und Menschenleere ist extrem bedrückend und weltfremd. Wer tatsächlich davon überzeugt ist, dass nächtliche Ausgangssperren „Super-Spreader Jogger“ oder „epidemische Fahrrad oder Autofahrer“ davon abhielten am nächsten Morgen beim Gruppenkuscheln in der öffentlichen Personen-Sardinenbüchse jemanden zu „infizieren“, na dann Prost Mahlzeit.

Nach außen hin gibt sich die südafrikanische Regierung als engagierter „Pandemie-Bekämpfer“, nur die Frage ist wie viel sich von den Social-Distancing-Rules etwa in den Slums der South Western Townships (Soweto) durchsetzen lässt? Demzufolge ist ebenfalls fraglich, inwiefern die Lockdown-Politik in Süd-Afrika Auswirkungen auf das hiesige „Infektionsgeschehen“ hat.

Der derweil verstärkt in den Leitmedien verbreitete Kanon, dass ein härterer Lockdown in Deutschland hermüsse, basiert auf keiner wissenschaftlichen Grundlage. Auf explizite Nachfrage welche Beschränkungen im Einzelnen die „Zahlen nach unten drücken“, können und werden Ihnen die lokalen Pandemie-Betreiber keine Antwort geben. Schier weil sie es nicht vermögen.

Während des sogenannten harten Lockdowns sind etwa in der englischen Hauptstadt weiterhin alltäglich Millionen von Menschen mit der London Unterground zwischen Arbeitsplatz und Wohnort hin und her gependelt. Übrigens unterdessen wurde tatsächlich kommuniziert, dass sämtliche Corona-Varianten U-Bahnfahrten meiden sollen. Das favorisierte „neuartige Pathogen“ scheint alle bis dahin gewonnenen epidemiologischen Gesetze über den Haufen zu werfen. Von Menschen aus der ganzen Stadt okkupierte Innenräume, in denen die AHA-L-Regeln mitnichten eingehalten werden können, sollen „Sars-Cov-2 und seinen Auswüchsen“ keine Angriffsfläche bieten? Wohingegen im Park oder am Strand, das Virus nur darauf warte zuzuschlagen, sobald sich mehr als 3 Menschen träfen, verlautet es unentwegt aus der Corona-Schaltzentrale.

Im vergangenen Sommer wurde gar kolportiert, dass Covid politisch engagiert sei, sich auf der Seite von Woke-Protestlern eingliedere und demzufolge bei Black-Lives-Matter-Kundgebungen alle Augen zudrücke. Sprich vorsätzlich niemanden infiziere. Doch sobald Anti-Lockdown-Demos stattfanden, dröhnte es aus allen Mainstream-Himmelsrichtungen, dass es sich um „Super-Spreader-Events“ handele. Solche Doppeldenk-Ergüsse sind zur abnormen Normalität geworden. Sich konträr gegenüberstehende Auffassungen, werden simultan als eine Wahrheit empfunden. Wie etwa Krieg ist Frieden.

Also wenn der epidemiologisch gesehen wertlose Lockdown und die Impfkampagne als Begründung für sinkende „Infektionszahlen“ ausgeschlossen werden können, woher rühren diese bezifferten Unstimmigkeiten? Könnte es etwa auf verschiedene Testniveaus und Strategien zurückzuführen sein?

Im Januar hat die WHO in einem Informationshinweis angemahnt, den bis dahin als „Goldstandard für den Nachweis einer Sars-Cov-2-Infektion“ verklärten PCR“ nur als „Diagnosehilfe“ zu verwenden und dabei jedwede Überschreitung des Zyklusschwellenwerts (Ct) strikt zu vermeiden und eine dementsprechende Kalibrierung unabdingbar sei, da ansonsten falschpositive Befunde überwögen.

Ferner solle bei nicht gegebener Korrespondenz, zwischen Symptomatik und Testergebnis, eine Nachtestung erfolgen. Summa Summarum der PCR hat laut der Weltgesundheitsorganisation seinen Goldstatus eingebüßt. Beschämend für die WHO diese gelinde gesagt antiken Erkenntnisse erst nach einem zerschossenen „Pandemie-Jahr“ einzuräumen. Nichtsdestotrotz hat die Gesundheitsabteilung der UNO Labore weltweit dazu angehalten, diese Hinweise zu berücksichtigen.

Die sich daraus ergebende Frage ist welche Länder die neue PCR-Doktrin in ihr Testprotokoll eingespeist haben? Und ob der Ct-Wert, je nach Gesamtlage und Belieben hoch und heruntergeschraubt wird, um entweder den Panikpegel festzunageln, oder den Anschein zu erwecken, dass gewisse Restriktionen oder die Impfkampagne wirkungsvoll seien?

Die nicht standardisierte PCR-Handhabe ist ein ungelüftetes Geheimnis. Bislang werden keine darauf basierende Daten erfasst. Das heißt Menschen mit nicht nennenswerter Viruslast könnten einem hohen Ct-Wert zum Opfer fallen, ein falschpositives Ergebnis kassieren und fälschlicherweise in der Corona-Statistik landen.

Vor diesem Hintergrund wäre es durchaus aufschlussreich endlich in Erfahrung zu bringen, welcher Ct-Wert in Süd-Afrika und Groß-Britannien derweil berücksichtigt wird. Demzufolge wäre es ebenso an der Zeit hierzulande dahingehende Informationen preiszugeben. Diesbezüglich stellt sich die Bundesregierung noch quer und mauert unentwegt, wenn bei der Bundespressekonferenz etwa der Journalist Boris Reitschuster fortwährend bezüglich der oben kurz beschriebenen PCR-Empfehlungen der WHO nachhakt.

Hans-Jürgen Bandelt, Professor der Mathematik an der Universität Hamburg, hat in einem Interview mit RT-De folgendes zu dem Ct-Wert zu Protokoll gegeben:

Man hätte dann genau vorschreiben müssen, wie viele Zyklen der PCR höchstens durchlaufen und wie hoch also der Ct-Wert sein darf. All das ist nicht geschehen. Stattdessen werden immer noch viel zu hohe Ct-Werte, mithin 40 und mehr, zugelassen. Eine geeignete Ct-Schranke irgendwo zwischen 25 und 30 ließe den Test vielleicht nur in einem Zehntel der Fälle Alarm schlagen, die heute unter „positiv“ laufen.

Ob es ein standardisiertes Verfahren bräuchte wollte RT.De von dem Professor wissen:

 Für die rund 200 zugelassenen Labore in Deutschland hätten Ringversuche die schlecht arbeitenden Labors aussortieren müssen, wie jenes berüchtigte Augsburger Labor mit seiner fulminanten Testpanne, das in die Schlagzeilen geriet. Dabei zeigten von 60 Tests 58 ein falsch positives Ergebnis an. Es gab nur einen ersten veröffentlichten INSTAND-Ringversuch zum PCR-Nachweis, der im April 2020 lief. Der zweite vom Juni/Juli, dessen Auswertung eigentlich spätestens im September überfällig war, ist vom Robert Koch-Institut trotz mehrfacher Anmahnung nie mit den Ergebnissen für die Öffentlichkeit präsentiert worden. Und vom Ringversuch vom November 2020 ist erst recht nichts zu hören. Das lässt nur einen Schluss zu: Der Test taugt in der Praxis nicht viel. Wahrscheinlich werden viele der anderen Coronaviren fälschlicherweise als SARS-CoV-2 erkannt. Und das sollen wir nicht erfahren.

Die Einführung der Antigenschnelltests sei der perfekte Booster für die „Infektionszahlen“, wie der Mathematik-Professor es in etwa schilderte:

Die Absicht des RKI ist eigentlich nach wie vor immer noch die gleiche: möglichst viele positiv Getestete ausfindig zu machen. „Ideal“ wäre es, die ganze Bevölkerung einmal wöchentlich mit PCR durchzutesten. Das geht aber nicht, da die Kapazitäten dafür bei weitem nicht ausreichen, wir leben ja nicht auf den Färöer-Inseln. Und zu teuer wäre es ohnehin. So hatten die willfährigen Gesundheitsämter vor allem auf Clustertesten gesetzt: Findet man ein paar Positive in einem Bereich, dann ist der gesamte Großbereich, also Familien-, Freundes-, Freizeit- und Arbeitsumfeld zum Durchtesten dran. Im „Erfolgsfall“ macht man mit jedem neuen Positiven dann dort weiter. Gerade in kleinen Landkreisen und kreisfreien Städten gehen dadurch die Inzidenzwerte hoch, weil letztere ja vom Testumfang direkt abhängen.

Wurden immer noch nicht genügend Testpositive gefunden, musste man ganze Kohorten, zum Beispiel alle Schüler der Region, zusätzlich durchtesten, also richtig massenmäßig in die Fläche gehen. Und da erwiesen sich die Positivenraten als viel kleiner, so dass sich diese Art der Suche zu ineffektiv gestaltete. Und dafür gibt es nun einen viel billigeren und obendrein schnellen Test: den Antigentest. Mit dem fischt man potenziell PCR-Positive mit einer Chance von mehr als 70 Prozent aus der Masse heraus. Das ist im Prinzip vergleichbar mit dem Schleppnetzeinsatz beim Fischfang. (…)

So nimmt man also den positiven Ausgang bei einem Antigentest als Anlass, um daran anschließend verpflichtend einen PCR-Test zu machen. Das mag anlassbezogen, aber gewiss nicht symptombezogen sein. Und es verfälscht die Statistik, denn die negativen Antigentests bleiben folgenlos und werden nicht dokumentiert beim RKI. Jedenfalls berichtet es nichts von durchgeführten Antigentests als faktische Vortests für die PCR-Testung. Dass die negativen Antigentests völlig unter den Tisch fallen, wurde aber nie öffentlich kommuniziert, und die Medien haben auch nichts mitbekommen.

Ob der im November zu vernehmende Anstieg der „Infektionszahlen“ mit der Einführung der Antigenschnelltests zusammenhinge beantwortete Hans Jürgen Bandelt wie folgt:

Klar, direkt nach Ende der ersten Novemberwoche wäre eigentlich in der Kalenderwoche 46 der Hochpunkt der Positivenraten für die Herbstwelle zu erwarten gewesen und danach hätten die Raten erst einmal absacken müssen. Taten sie in Deutschland aber nicht, weil wie durch eine unsichtbare Hand die Positivenraten kurz auf einem Sattel verblieben, um dann hochzuschießen. Ohne die Vorteststrategie mit Antigentests hätte man den Effekt in diesem Ausmaß nicht hinbekommen.

Darauf lässt sich schließen, dass man den gegenwärtigen Effekt auch wahrscheinlich nicht hinbekommen hätte, wenn man nicht jedem Hypochonder die Möglichkeit zugeschustert hätte sich alltäglich mehrfach selbst zu testen und keine Testpflicht an Schulen und Kindergärten eingeführt hätte.

In Süd-Afrika werden weitaus weniger Corona-Tests durchgeführt, als in Deutschland und Groß-Britannien. Könnten die inzwischen auf lediglich 1000 Fälle abgesunkenen „Fallzahlen“ ein Produkt des niedrigen Testniveaus sein? Kombiniert mit den WHO-Empfehlungen? Bemerkenswert ist das sich im Januar 2021 vergleichsweise mit dem Juli, zahlenmäßig kaum etwas getan hat. Also die angebliche „neue südafrikanische Mutante“ hat in ihrem Heimatland nicht mehr „Unheil“ angerichtet, als der „Wildtyp“ zuvor. Weswegen sollte diese Variante anderswo verheerender auftreten?

Hat sich die britische Regierung ebenfalls die neuen PCR-Leitlinien zu Herzen genommen, um den harten Lockdown und die Impfkampagne als Erfolge zu unterbreiten?

Klärungsbedarf ist allerhand vorhanden! Neue Mutanten hin oder her die oben aufgeführten Corona-Mysterien lassen zu viele Fragen offen und nähren das Misstrauen der Menschen.

Aut.R.R.

https://www.deutschlandfunk.de/tests-auf-mutanten-wie-sich-die-neuen-coronavarianten-in.676.de.html?dram:article_id=491948

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