Nach dem Virus…Die Welt im Jahr 2025- (OP-ED)

Wir haben jüngst darauf hingewiesen, dass die Corona-Krise allem Anschein nach der Trigger-Moment für eine abermalige Umgestaltung der Weltordnung ist. Der Ausdruck „Neue-Weltordnung“ wird zu viel mit verschwörerischen Komplotten in Verbindung gebracht, sodass ein neues Branding inventiert werden musste. Nunmehr trägt die angestrebte globale Metamorphose den illustren Namen „The Great -Reset (Der Große-Neustart“, wie uns das Weltwirtschaftsforum richtungsweisend mitteilt. Dessen Gründer und vorsitzender Direktor, Klaus Schwab, lieber heute als morgen erleben würde, dass die menschliche Spezies beinahe vollständig von Maschinen ersetzt wird.

Schwab ist ein strenger Verfechter der sogenannten vierten industriellen Revolution und hat bereits zwei Bücher zu dem Thema publiziert. Seine dystopischen Sehnsüchte deklassieren menschliche Wesen und sehen nur eine Chance für deren Fortbestehen, wenn sie zu Transhumanisten erwachsen, also mit Maschinen verschmelzen, oder komplett ersetzt werden. Ein harmonisches Miteinander wird zwar ansatzweise vorgegaukelt, dennoch von Schwabs anti-humanistischen Vorstellungen und triumphalen Degradierungen fortwährend überschattet. Triumphal in dem Sinne, dass er davon schwärmt wie etwa anhand Mikrochip-Implantaten und künstlicher Intelligenzen, Gedankengänge von potenziellen Delinquenten gelesen werden können, um Verbrechen vorgreifen zu können. Ferner geht er davon aus , dass noch in dieser Dekade viele akademische Berufsstände voll automatisiert werden:

Früher als die meisten erwarten, wird die Arbeit so unterschiedlicher Berufsgruppen wie Anwälte, Finanzanalysten, Ärzte, Journalisten, Buchhalter, Versicherungsexperten oder Bibliothekare teilweise oder vollständig automatisiert…”, so Schwab der hinzufügt:

“Die Technologie schreitet so schnell voran, dass Kristian Hammond, Mitbegründer von Narrative Science, einer Firma, die sich auf die automatische Generierung von Erzählungen spezialisiert hat, prognostiziert, dass bis Mitte der 20er Jahre 90% der Nachrichten durch einen Algorithmus generiert werden könnten, das meiste davon ohne jeglichen menschlichen Eingriff (abgesehen natürlich vom Design des Algorithmus).“

Klaus Schwab macht kein Geheimnis daraus, dass er die menschengemachte Corona-Krise als einzigartige Möglichkeit sieht, die von ihm auf Papier erträumte „schöne neue Welt“ Wirklichkeit werden zu lassen. Laut Schwab wird es eine Rückkehr zur Prä-Corona-Ära nicht mehr geben. Die gesamte Menschheit könne sich von diesem sehnsüchtigen Gedanken verabschieden, und solle stattdessen klein beigeben und sich mit den neuen Gegebenheiten abfinden. Vergessen Sie die Demokratie und umarmen die Technokratie. Mit anderen Worten, Freiheit ade.

Wie wir in unserem Artikel betreffend des Great-Resets anmerkten, bedarf es lediglich seine Aufmerksamkeit auf das obere Echelon der Weltbevölkerung zu richten, um in Erfahrung zu bringen was auf uns zukommen wird. Sprich wie die Post-Corona-Welt von Morgen ausschauen soll.

Das Weltwirtschaftsforum ist nicht die einzige Quelle, um dahingehende Abhilfe zu schaffen. Der US-IT-Dienstleister „Cognizant“ wartet mit ähnlich düsteren Zukunftsvisionen auf. Worauf wir dank des in Japan ansässigen Journalisten, James Corbett, gestoßen sind.

Selbstverständlich das die Abschaltung der analogen Welt ein erstrebenswertes Geschäftsmodell von Cognizant ist. Demnach stellt die Corona-Pandemie eine begrüßenswerte Possibilität dar, jene Bestrebungen umzusetzen. Seine Kompetenzen offensichtlich überschreitend hat sich der IT-Dienstleister jedoch dazu hinreißen lassen, eine sämtliche Facetten umreißende Blaupause für den Großen-Neustart zu verfassen, die wir an dieser Stelle auszugsweise aufgreifen möchten. Was den Herrschaften vorschwebt ist der absolute Albtraum und kein Gegenstand von Mainstream-Nachrichten oder Themensendungen. Es wird nicht weniger als der biologisch-technokratische Faschismus eingefordert.

Zwecks Beibehaltung des Originaltons haben wir die nach unserer Auffassung schockierendsten Kapitel des Cognizant-Reports: „After the Virus“ ins Deutsche übersetzt. Der Bericht blickt nach eigenen Aussagen auf die nächsten fünf Jahre zurück und zelebriert eingangs die Verlagerung des Lebens in die online-Welt. Um darauf fußend eine Umstrukturierung des Eigenheims anzupreisen, da es zum Home-Office keine Virenfreie-Alternative mehr gäbe und der Tritt vor die Haustüre mit dem Ableben enden könnte. Hören Sie sich in den Worten von Cognizant an, wie das Reisen und andere menschliche Interaktionen von einer neu formierten Gesundheitspolizei, namens HSA, geregelt werden soll.

„Omnipräsentes Gesundheits-Screening: Heißen Sie die HSA willkommen.

Der Zugang zu einem Gebäude, Raum oder Land, bedarf einen umfassenden Gesundheits-Screen, um zu beweisen das Sie keine infektiöse Krankheit in sich tragen.

Diejenigen die alt genug sind, um vor dem zehnten September 2001 geflogen zu sein, werden sich daran erinnern 30 Minuten vor dem Abflug zum Check-In-Schalter geschlendert zu sein, an den flüchtigen Blick in ihr Handgepäck eines verschlafenen Sicherheitsbediensteten und an das gewöhnliche „Hallo“ mit dem Piloten während Sie an Bord empfangen wurden.

All das hat sich am nächsten Tag geändert.

Schon bald wurden kleine alte Damen dazu gezwungen von ihren Rollstühlen aufzustehen und abgetastet zu werden. Plüschtiere von Kindern sind durch Röntgenscanner geschoben und Piloten hinter undurchdringlichen Metalltüren weggesperrt worden.

Unverzüglich nach den schrecklichen Ereignissen vom elften September, ist eine Sicherheits-Infrastruktur auf die Beine gestellt worden, um sicherzustellen das solche Terroranschläge nie wieder stattfinden. Innerhalb von Wochen ist in den USA die Transportation Security Agency (TSA) gegründet worden, ( und weltweite Ableger davon). Und über Nacht hat sich das Flugerlebnis gänzlich verändert. Jetzt wird jeder von uns als Bedrohung angesehen. Jeder von uns gleich behandelt, als Heiliger und Sünder. Jetzt kann sich jeder von uns in Sicherheit wiegen- seither haben sich nur wenige Terroranschläge zugetragen- doch wir haben alle darunter gelitten wie wenig erfreulich das zunehmend erodierende Fliegen geworden ist. Bis 2023, infolge der Covid-19-Pandemie, hat die Health Security Agency (HSA) ein Budget aufgefahren, was die 7,7 Milliarden für die TSA wie Peanuts aussehen lassen hat.

Um ein Gebäude einen Raum ( nicht nur ein Flugzeug) oder ein Land zu betreten, wurden Menschen vom Gesetz dazu verpflichtet, sich einem Star-Trek-ähnlichen „Tricorder“-Scan zu unterziehen und abgewiesen wenn sie durchfallen. Das „OK2GO“ Clearance-System wurde ursprünglich in Gebieten mit hoher Verkehrsfrequenz eingesetzt, doch hat sich schließlich in jedem County von jedem Bundesstaat im Land ausgebreitet. Vorerst hat das HSA-Personal den Scan vollzogen, doch in den nächsten paar Jahren hat man den gesamten Prozess vollautomatisiert. In Luftschleusen-Lobbys aller Gebäude, ist das Scanning-Equipment allgegenwärtig geworden. Einschließlich Wohngebäuden. Wie bei TSA-Pre, wurde ein Vorabgenehmigungssystem für diejenigen eingerichtet, die sich bei der heimischen „OK2GO+“ Telemedizin anmelden. Dies hat Menschen ermöglicht den Scan zuhause durchführen zu lassen, bis zu vier Stunden vor ihrer Reisezeit. Sicherstellend das sie keine infektiösen Krankheiten in sich tragen.

Die Erschaffung der HSA in den Vereinigten Staaten, war ein enormer Kassenschlager. Verträge zwecks Entwicklung und Herstellung des Tricorder-Scans, beliefen sich auf dutzende Milliarden von Dollar. Die diagnostischen Kapabilitäten und die andauernde Instandhaltung (Updates der Tests für neue und auftretende Viren), waren eine generationelle Goldmine. Hunderttausende Mitarbeiter wurden angeheuert. Die meisten anderen Länder auf der Welt haben das HSA-Model Eins zu Eins übernommen.

Ein Fakt des Lebens

So wie beim Fliegen, sind die Unbequemlichkeiten dieser neuen Situation signifikant, doch unvermeidbar. Sollten Sie einen Chef haben, der es ganz genau mit der Zeit nimmt und verlangt das Sie pünktlich um 8 Uhr morgens am Schreibtisch sitzen, müssen Sie vorausplanen und dafür Sorge tragen, dass Sie bei der Luftschleuse ihres Bürogebäudes um 7:30 Uhr eintreffen. Falls Sie sich ein bisschen angeschlagen fühlen und haben sich nicht bei OK2GO+ angemeldet, besteht das Risiko das ihnen der Zugang verwehrt wird. Zu den Abendzeiten und am Wochenende, wenn Sie zu einer Show oder Football-Spiel gehen, sind die Schlangen lang und kommen langsam voran- Social-Distancing bedeutet das eine aus 1000 Personen bestehende Schlange eine viertel Meile abdeckt-. Viele murren, schubsen und drängeln. Doch zu wissen was wir infolge von Covid-19 in Erfahrung gebracht haben, bringt wenig Sympathien für diejenigen auf, die denken das die HSA (und ihre Schwesteragenturen in anderen Ländern) ein „Overkill“ seien. Die HSA-Infrastruktur ist ein vitales Element, um zu verhindern das die Coronavirus-Panik von 2020 jemals wieder ausbricht. Die Welt kann keine Geisel einer übertragbaren Krankheit sein, bekannt oder unbekannt. Wenn wir zu den leichten Tagen von August 2001 zurückkehren könnten und Flugreisen so behandeln als ob wir den Bus nehmen, würden wird dies tun. Doch wir wissen das wir das nicht mehr können. Im Sommer und Herbst 2020 ist der „Eiserne-Vorhang “ der HSA gefallen- womöglich werden wir ihn zu unseren Lebzeiten nie wieder aufgehen sehen.

Gognizant hat in dem HSA-Szenario vermehrt auf den Flugverkehr und seine Veränderungen hingewiesen und dem Thema eine eigene Rubrik gewidmet. Falls Sie ein Globetrotter sind, oder ihre Geschäftsreisen genossen haben, oder im Jahr zwei dreimal mit ihrer Familie verschwinden wollen um die Akkus aufzutanken, werden Sie die folgenden Vorstellungen besonders schmerzen.

„Geschäftsreisen haben ihre Coolness eingebüßt“

Von einem Augenblick auf den anderen, haben sich Geschäftsreisen von einer hochangesehenen Aktivität, in eine Beschämung verwandelt.

„Mama, Papa ist es wirklich notwendig das ihr fliegt.“ Infolge der Coronavirus-Pandemie ist Schwedens vom Klimawandel angespornte Flugreisen anprangernde Bewegung „Flygskam“ weltweit expandiert. Mit vielen selbstidentifizierenden Flygskammern, die bereit sind auf ihre Eltern, ihre Kollegen und gar auf ihre Anführer Druck auszuüben, sich nicht vom Fleck zu rühren. Die von der Luftfahrtindustrie vollzogenen Nachbesserungen- nachhaltiger Flugzeugtreibstoff ( Ja richtig!) und elektrische Flugzeuge (Würden Sie mit einem fliegen?) als Reaktion auf den Klimawandel, sind niemals abgehoben.

Die unbequeme Wahrheit war, dass die Entsorgung von tonnenweise CO2 am Himmel nicht für ewig so weiter gehen könnte. Das Virus hat eine kosmische Botschaft überbracht, dass sich unser Reiseverhalten ändern muss. Und von einem scheinbaren Augenblick auf den anderen wurden Geschäftsreisen nicht mehr als hochangesehene Aktivität ( „Du bist für eine Konferenz nach Sydney gereist? Oh wie wundervoll), sondern als Verlegenheit betrachtet. (“ Du bist für eine Konferenz nach Sydney gereist? Wie konntest Du?“ )

Flüge für einen jährlichen Familienurlaub waren nicht wirklich das Problem. Es waren die frequenten Geschäftsreisenden, die für das Gros des Schadens verantwortlich waren. Die 12% der Amerikaner, die jährlich sechs Rundreisen machten, deckten zwei Drittel des globalen Reiseverkehrs ab ( und jeder von ihnen hat jährlich im Durchschnitt drei Tonnen CO2 ausgestoßen). Nicht weit dahinter folgten chinesische und europäische Vielflieger. Die Post-Virus-Auszeit hat uns alle forciert, unsere Fluggewohnheiten nochmals unter die Lupe zu nehmen. War es wirklich notwendig für das zwei Tage Meeting um die halbe Welt zu fliegen? Wir alle haben den Kontakt von Angesicht zu Angesicht gemocht, doch Slack, Zoom oder Trello haben den unternehmerischen Bann gebrochen, den die zauberhafte persönliche Erfahrung einst umwarb.

Im Geiste keine gute Krise verstreichen zu lassen haben Regierungen Stoßrichtungen vorgegeben, indem sie progressiv Flüge besteuerten und die Kosten für alle Anschlussflüge steigerten, die von einer Person im Verlaufe eines Jahres in Anspruch genommen wurden. Unternehmen haben innovative Richtlinien für Arbeitskräfte entwickelt, mit extra-Freizeit für diejenigen die die Wahl treffen zu ihren Meetings oder in ihren Urlaub nachhaltig zu reisen. Das langsame Boot nach China steht wieder hoch im Kurs. „Work@board“ist zum Chic geworden, da der vier Tage Trip von Southhampton nach New-York de rigueur geworden ist. Damit ihre Angestellten langsamer reisen können, haben Unternehmen drei Tage zusätzlichen Urlaub im Jahr bewilligt und allgegenwärtiges WIFI, Tablets und Noise-Cancelling Kopfhörer zur Verfügung gestellt. Die Fähigkeit in einem Zug zu arbeiten und sich ins Restaurantabteil zu begeben, war sehr viel ansprechender, als das hektische Eilen zum Flughafen und sich in ein Flugzeug zu stopfen. 2023 hat für das Zugreisen, ein neues goldenes Zeitalter eingeleitet, mit vielen europäischen Zuglinien die Schlaf-Dienste wiedereinführen. Im Jahr 2020, als der Flugverkehr zu den größten Industrien weltweit gehörte , war keine Regierung ( nicht einmal China) in der Lage ihre Bevölkerung zu forcieren, Flugreisen vollständig einzustellen. Doch das Virus hat es geschafft. Über Nacht sind Millionen von Menschen nicht mehr geflogen. Wodurch eine profunde Reduktion von Co2 Emissionen erreicht wurde. Die seit ihrem Höchstwert 2019 drastisch gesunken sind. So schrecklich diese Erfahrung gewesen sein mag, hat uns das Coronavirus gelehrt, dass wir etwas tun können, um den Schaden, den wir unseren Planeten zugefügt haben, zu revidieren. Und dies hat uns angespornt die ersten Schritte auf einer langen Reise zu machen, um das zu beschützen was wir haben. Als wir wahrnahmen wie sich das Undenkbare vor unseren Augen entfaltete, ist die Vorstellung davon das wir keine schwierigen Dinge tun können verpufft. Wie sich herausgestellt hat, waren Geschäftsreisen kein Handelsmotor. Und diejenigen die immer noch in einen Flieger springen, um zu einer Geschäftskonferenz zu gelangen, haben eine Menge zu erklären. Es hat sich erwiesen, dass frequente Flieger nicht länger cool sind.

Wie Sie bemerken hat der IT-Dienstleister seinen digitalen Aufgabenbereich längst verlassen. Der After the Virus Report liest sich wie ein Gedankenfabrik-Papier, das in Aussicht stellt die analoge Welt neu zu kodieren. Gognizant hat sich ebenfalls seinen Kopf darüber zerbrochen, wie menschliche Interaktionen angesichts „stetig imminenter Virusausbrüche“, künftig von statten gehen sollen. Stichwort „Clean-Regime“. Willkommen in Mysophobia.

„Die Geburt des Clean-Regimes“

Rein ist das neue Cool. Öffentliche Plätze, das Transportwesen und sogar unsere Häuser, durchleben seit Covid-19 den ultimativen Frühjahrsputz.

Es hat nicht lange gedauert uns zu brechen. Nach ein paar Tagen Quarantäne, hat der Lagerkoller eingesetzt. Wir haben schnell realisiert, dass für die Wahrung unseres Verstandes, der Kontakt zur Menschheit erforderlich ist. Obwohl nur wenige darauf erpicht waren täglich zurück zum Büro zu pendeln, hat sich jeder darauf gefreut zu sozial bindenden Plätzen zurückzukehren. Die Parks, Cafes, Büchereien und andere Räume, wo Menschen außerhalb von zuhause zusammentreffen und Kontakte knüpfen wollen. Unsere Sehnsucht nach diesen Plätzen rührte von der Tatsache her, dass für viele das Zuhause und die Arbeit zu einer Einheit verschmolzen sind.

Das Problem bestand darin, dass das Virus unsere Sichtweise auf die Welt verändert hat. Und mit dieser Perspektive einhergehend haben wir plötzlich realisiert, dass alles um uns herum schmutzig war: Die öffentlichen Plätze, die Flugzeuge, die Züge, die Autos- die Häuser der Nachbarn. Unser Eigenes. Alle sind von unsichtbarem Schmutz und tödlichen Keimen übersät gewesen, voll von Krabbelgetier, die perfekten Habitate für den nächsten Bazillus oder Virus der die Welt lahmlegen würde.

Nach Monaten der Coronavirus-Pandemie empfanden es viele als bedenklich wieder mit Menschenmengen zusammenzukommen. Doch Schmerzpunkte führten zu Durchbrüchen. Während wir unsere sozialen Aktivitäten wiederaufgenommen haben, war die Reaktion der Gemeinden und Gesellschaften weltweit den andauernden Akzent darauf zu setzen, sauber zu machen. Die Furcht vor einer weiteren Pandemie hat das Clean-Regime hervorgebracht. Welches visuelle Ästhetik und ritualisierte Sauberkeit- Verhaltensweisen priorisiert. Schon bald hatte dieses Regime den Welthandel und Richtlinien geprägt und wurde in den kulturellen Zeitgeist eingebettet. Menschen begannen nach Produkten und Dienstleistungen Ausschau zu halten, die sowohl ihre eigene Sauberkeit gewährleisteten als auch zur Schau stellten. Unternehmen haben Richtlinien beschlossen, die saubere Gebäude verpflichtend gemacht haben. Und Regierungen haben ihre Botschaften und Strategien erneuert, welche soziale Sauberkeit als ein Anliegen der öffentlichen Gesundheit anpriesen.

Ein neues Zeitalter der Sauberkeit.

Der Wind des Wandels hat bereits vor COVID-19 diese kulturelle Veränderung angefacht. Ein Video von Naomi Campbell, das zeigt wie sie alle Oberflächen ihres Sitzbereichs in Flugzeugen desinfiziert, hat Millionen von Views generiert. Doch persönliche Post-Covid-19 Hygiene Routinen, haben in den Beliebtheiten der sozialen Medien ein wetteiferndes „Auspacken von Videos“, entfacht. Während etablierte Reinigungsmittel an Statur gewannen, waren es flinke Startups die Reinigen sexy machten. Unternehmen wie Blueland und Trumans wurden vertraute Namen, da sie Stil zur neuen Ästhetik hinzufügten. Sogar der globale Stil-Vermittler und luxuriöse LVMH schwenkte um und kreierte Designer-Desinfektionsmittel, um das neuartige Coronavirus zu bekämpfen. Clean wurde cool. Und wo es cool war, gab es Cash zu holen.

Der Krieg gegen Pathogene ( der sich fortsetzen wird), wird völlig anders ausgetragen, als die Kriege der Vergangenheit. Keime können nicht erschossen oder weggebombt werden. Stattdessen haben wir unseren Feind mit Händewaschen und Desinfektion bekämpft. Propaganda-Poster haben nicht „Rosie die Niete“, sondern „Cliff den Cleaner“ abgebildet. Wir haben uns bei denjenigen bedankt, die an der Frontlinie dieses andauernden Kampfes stationiert sind, Krankenhauspersonal, Putzkolonnen, Müllmänner, genauso wie wir dem Militär für seinen Kriegseinsatz gedankt haben. Ein Teil des sozialen Abkommens des Clean-Regimes, bezog sich in erster Linie darauf Keime von öffentlichen Plätzen fernzuhalten. Unternehmen haben korporative Hygiene-Regeln übernommen, um kranke Angestellte zu Hause zu lassen, oder in Obhut ärztlicher Behandlung zu geben. Ohne das diese sich Sorgen um Zahlungsausfälle oder Gewinneinbußen machen mussten. Zwecks Aufrechterhaltung des Ansehens und zur Vermeidung des PR-Debakels ein Vektor einer viralen Infektion zu sein, wurden die steigenden Kosten für regulär gründlich gereinigte Arbeitsplätze und bezahlte Krankheitstage, als rentable Investments angesehen. Diese Hingabe für die Arbeitsplatz-Wellness hat dafür Sorge getragen, dass Reglements für bezahlte Krankheitsausfälle nicht mehr nur als unternehmerische Genauigkeit betrachtet wurden, sondern als unabdingbare Notwendigkeit. Unsere vergangenen Gewohnheiten auf öffentlichen Plätzen, haben diese zu Brutstätten für Virusausbrüche gemacht. Sie waren überfüllt und selten sauber. Doch Covid-19 hat uns wachgerüttelt und eine Galgenfrist gewährt unser Leben in Ordnung zu bringen. Sorgfältige von den Menschen betriebene Hygiene-Praktiken, sind nunmehr ein essenzielles Element unserer Alltagsroutine und eine entscheidende Voraussetzung im Kampf gegen die Bedrohung zukünftiger Ausbrüche. Wenn die Sauberkeit gleich nach der Gottesfurcht kommt, dann war dieses Clean-Regime ein erhörtes Gebet.“

Cognizant lässt zudem verheißen das unsere Privatsphäre nunmehr ein anachronistisches Gut ist.

“ Ein weiteres Opfer des Virus. Die Privatsphäre.

Die große Frage in der Post-COVID-Zeit war, ob die permanente Überwachungs-Infrastruktur gekommen ist, um zu bleiben?

In dem verzweifelten Gerangel im Frühling und Sommer 2020 die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, haben Regierungen weltweit Gesundheits-Monitoring Regeln eingeführt, und machten sich dafür GPS und andere Daten von Telefonen, Uhren und Fintnessbändern zunutze.

„Smarte Technologien wurden auf smarte Weise eingesetzt,“ dachten viele. Doch auch Bedenken hinsichtlich der Überwachung- welche seit ein paar Jahren zugenommen haben- sind aufgekommen, da nachhaltige Auswirkungen einer permanenten Überwachungs-Infrastruktur offensichtlich wurden.

Pre-COVID-19 Gesetzgebungen wie GDPR in Europa, POPI in Süd-Afrika oder APPI in Japan, sind verabschiedet worden, basierend auf der Anerkennung das persönliche Daten eine neue Quelle für wirtschaftlichen Reichtum waren. Und das dieser Reichtum für eine geringe Anzahl von großen Tech-Unternehmen anfällt, nicht für die Provider der Daten.

Allerdings hat die Notwendigkeit das Virus zu stoppen, die Besorgnis um den Datenschutz verdrängt und Staatsoberhäupter in Israel, China und Süd-Korea veranlassten hochentwickelte Überwachungsauflagen, insbesondere nachdem anfängliche Ermahnungen Social-Distancing und Selbstisolation zu betreiben auf taube Ohren stießen. Allem Anschein nach sind althergebrachte Appelle an den Menschenverstand von denjenigen ignoriert worden, die über keinen verfügen. Insbesondere sind es die jüngeren Individuen, welche sich weiter in Gruppen versammeln, den öffentlichen Personennahverkehr nutzen (welcher noch für unerlässliche Arbeitnehmer in Betrieb ist) und sich sozialisieren als läge nichts im Argen. Die drakonischste ( oder sensibelste, dies hängt von ihrer Sichtweise ab) Politik hat sich in China etabliert, wo die Nutzung von Smartphone-Daten und Gesichtserkennung-Kameras ( welche bereits in Chinas kontroversen sozialen Kreditsystem Anwendung finden) Personen verpflichten, alltäglich ihre Körpertemperatur und ihren Gesundheitszustand durchzugeben. Anhand dieser Maßnahmen kann die Regierung Individuen, die als hohes Risiko angesehen werden, effektiv nachverfolgen und in einigen Fällen zwangsläufig isolieren, sowie diejenigen identifizieren mit denen sie Kontakt hatten. In Singapur haben mobile-Apps Menschen dabei geholfen Infizierte und gefährdete Individuen zu detektieren. In Israel wurde Technologie, die dafür vorgesehen war terroristische Aktivitäten nachzuverfolgen und zu überwachen, dafür eingesetzt die Gesundheit von gewöhnlichen gesetzestreuen Bürgern zu überwachen.

Eine Heilung mit nachhaltigen Auswirkungen

Befürworter vom Gesundheits-Monitoring argumentierten, dass außergewöhnliche Zeiten, außergewöhnliche Maßnahmen erfordern. Das Sicherheit die über Allem stehende Priorität sei. Doch zivilrechtlich-orientierte Kritiker haben behauptet, dass ein gefährlicher Präzedenzfall geschaffen würde und hinterfragt, ob Politiker die Auswirkungen ihres Handelns wirklich verstehen und wie drastisch der Fallout sein könnte. Seit Jahren hat sich der Überwachungs-Kapitalismus heimtückish in jeder Faser unseres Lebens eingeschlichen und der Staub um den Cambridge-Analytica Skandal hat sich gerade erst gelegt (ein wenig), als das Virus zuschlug, Viele Menschen entgegneten den Daten-Giganten mit Argwohn. Inmitten der Corona-Krise hat eine britische Anwaltskanzlei ihre von Zuhause aus arbeitenden Angestellten angewiesen, während Telefongesprächen mit Klienten Smart-Lautsprecher abzuschalten, um die Aufnahme von sensitiven Informationen zu verhindern.

Einige Stimmen haben geäußert, dass Black-Mirror-artiges Social-Monitoring lediglich ein temporäres, notwendiges Phänomen wäre und zumal die Krise abgeflaut ist, diese Art und Schwere der Überwachung enden würde. Hingegen zeichnet die Geschichte ein ziemlich abweichendes Bild. Man braucht lediglich die Kriegszeiten-Überwachung der USA in Augenschein zu nehmen, welche weit über den ersten und zweiten Weltkrieg hinaus in Programmen wie Black-Chamber und Projekt SHAMROCK bestehen blieb, um herauszufinden wie sich Dinge womöglich entwickeln würden. Die Zensur der Presse und die Landenteignungs-Politik von Israels Unabhängigkeitskrieg 1948, sind immer noch intakt. Regierungen könnten sehr wohl dahingehend argumentieren, dass strenge Datenchecks bestehen bleiben müssten, um ein Wiederauftreten von COVID-19, oder die Emergenz irgendeiner neuen Pandemie zu unterbinden. Was viele in Schrecken versetzt ist, dass nicht nur Clicks und Likes analysiert werden, sondern auch unsere Gesundheit, Bewegungsabläufe und biometrischen Daten. Die wenn man sie kombiniert nicht nur dafür verwendet werden können (verwendet werden) das zu sehen was Sie sehen, sondern auch zu sehen wie sie körperlich auf diesen Input reagieren. Einfach ausgedrückt, unsere Emotionen können nunmehr nachverfolgt und analysiert werden. Natürlich hat sich während der COVID-19 Krise, Überwachung vernünftig angehört. Doch Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert. Werden wir in einem Post-Virus-Zeitalter das wahre Ende der Privatsphäre erleben? Beantworten wir die Frage die sich so viele Menschen über die Jahre gestellt haben? Wie ist 1984 passiert?“

Gognizant wartet noch mit weiteren dystopischen Blicken in die Zukunft auf. Deren Inhalt an dieser Stelle originalgetreu wiederzugeben, würde eindeutig den Rahmen sprengen. Unter anderem wird Ihnen etwa nahegelegt nicht zu alt zu werden, da ein zu hohes Alter weniger umweltfreundlich sei. Die Umweltbewegung und Corona spielen sich laut dem IT-Dienstleister gegenseitig in die Karten. Sozusagen aufeinander abgestimmte „Naturgewalten“. Und Die vierte industrielle Revolution wird als Endlösung angestrebt. Der Direktor von Cognizant, Benjamin Pring, hat nach eigenen Aussagen 2018 dem Bilderberger-Treffen beigewohnt. Sicherlich gibt es „keine Zusammenhänge“. Bitte lesen Sie sich den kompletten After the Virus-Bericht durch. Denn das ist die offizielle Blaupause für den großen Neustart. Stay informed not home!

https://www.cognizant.com/futureofwork/whitepaper/after-the-virus