In Video: Der Irak skandiert „Amerika verschwinde“

Der mächtige schiitische Kleriker und Vorsitzende der Partei mit den meisten Sitzen im irakischen Parlament, Muqtadr al-Sadr, hat jüngst die irakische Bevölkerung dazu aufgerufen einer geschichtsträchtigen Massenkundgebung beizuwohnen, um das längst überfällige Ende der US-Besatzung einzufordern.

Am Freitagmorgen strömten Millionen von Iraker auf Bagdads Strassen und skandierten „Get out America!“ Das als „Millionen-Mann-Marsch“ angekündigte Ereignis lockte kolossale Menschenmassen an, und brachte den angestauten Unmut über die Präsenz der Yankees deutlich zum Ausdruck.

Washington hat es sich mit den Irakis offensichtlich verscherzt. Die US-Okkupation scheidet allmählich dahin. Das blutige Neujahrsgeschenk, der heimtückische Mordanschlag auf den iranischen General der Quds-Kräfte, Qassem Soleimani und den Vize der irakischen Volksmobilmachungskräfte (PMU), Abu Mahdi al-Muhandis, hat das Fass zum überlaufen gebracht.

Die Souveränität und territoriale Integrität des Iraks fortwährend mit Füssen tretende Amerikaner, schlagen dermaßen über die Stränge das es mittlerweile ekelig wird. Das irakische Parlament hat kürzlich mehrheitlich dafür gestimmt, dass die US-Okkupation sobald wie möglich beendet werden soll. Woraufhin der irakische Premierminister von der US-Regierung forderte, zeitnah Pläne für einen imminenten Abzug vorzulegen.

Erwartungsgemäß reagierte Washington auf die Forderungen, mit ökonomischen Drohgebärden. Ein keifender und fauchender Trump proklamierte den Irak in den Grund und Boden sanktionieren zu wollen, und spielte mit dem Gedanken dessen Geldreserven in Milliardenhöhe einfrieren zu lassen. Beziehungsweise diese einzukassieren.

Kontinuierlich den irakischen Volkswillen ignorierend, setzt Washington fortwährend auf Erpressungsmethoden um seinen Willen durchzusetzen. Der ungebetene Gast will offenbar nicht einsehen das man über freundliche Aufforderungen längst hinaus ist, und ihm mit versteinerter Miene die Tür weist.

Wie sich die Amerikaner im Irak aufführen, hat die Schwelle zum Grotesken längst überschritten. Was sagt es über die wechselseitige amerikanisch-irakische Beziehung aus, wenn die USA entgegen den Willen Bagdads beispielsweise die Hegemonie des irakischen Luftraums an sich gerissen haben, und fortwährend Teile der irakischen Nationalarmee unter Beschuss nehmen anstatt die ISIS zu bekämpfen.

Um dem Iran einen reinzuwürgen haben die Amerikaner den Irak in ihr persönliches Schlachtfeld verwandelt, und den Schiiten den Krieg erklärt. Überdies soll der US-Oberbefehlshaber den irakischen Premierminister angedroht haben Demonstrationen zu organisieren bei denen Scharfschützen der Marines Zivilisten und Sicherheitskräfte niederstrecken, damit Bagdad sich beugt und von Geschäften mit China absieht. Die Volksrepublik könnte ja beim Wiederaufbau behilflich sein, und einen Teil der chaotischen Zustände abtragen die von den USA seit ihrer Intervention 2003 hinterlassen wurden.

Iraks Premier Adel Abdul Mahdi hat zu Beginn diesen Monats vor dem irakischen Parlament aus dem Nähkästchen geplaudert und zu Protokoll gegeben, dass er erzürnt darüber sei das die Amerikaner nur für 50% der irakischen Öleinnahmen über den Wiederaufbau sprechen wollen. Also sich dafür bezahlen lassen wollen, was sie eigenhändig angerichtet haben.

Wie das irakische Volk deutlich zu verstehen gegeben hat ist es der Anwesenheit der USA überdrüssig. Die Vereinigten müssen allmählich verstehen, es ist Zeit zu gehen.

Verf.R.R.

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