Syrien- Weshalb lässt Moskau sich von Ankara immer noch dazu verleiten, Waffenruhen für Idlib auszurufen?

Russland hat sich unverständlicherweise abermalig von der Türkei bekehren lassen, eine nichtsnutzige Waffenruhe für den Gesamtraum Idlib auszurufen.

Bekanntlich nutzen die hiesigen Al-Qaida Ableger derartige Feuerpausen um ihre Wunden zu lecken, und daraufhin territoriale Gebietsverluste rückgängig zu machen.

Obwohl die Einstellungen von Kampfhandlungen zumeist in terroristischen Gegenoffensiven resultieren, tendiert Moskau bislang weiterhin dazu Ankaras Zeit schindende Spiele mitzumachen.

Was womöglich zu einem von wirtschaftlichen Aspekten herrührt, und zum anderen auf geheime Absprachen zurückzuführen ist. Egal wie man es dreht und wendet, allmählich gewinnt die zwiespältige Geschichte an Anrüchigkeit. Zumal die syrische Armee eigentlich in Meilenschritten unterwegs sein sollte, um Idlib von dem Joch der terroristischen Schergen zu befreien. Doch stattdessen nur etappenweise vorankommt.

Von der Türkei instigierte und Russland mitgetragene diplomatische Grabenkämpfe, legen Damaskus fortwährend Steine in den Weg. Sobald syrische Regierungskräfte im atemberaubenden Tempo vorrücken, um minutiös weiteren Boden gutzumachen, zieht kaum Zeit ins Land und Ankara tritt konterkarierend in Erscheinung.

Das ergiebigste Instrument um die unabdingliche Ausrottung sämtlicher terroristischer Auswüchse hinauszuzögern, oder gar komplett abzuwenden, ist zweifelsohne die humanitäre Scharade.

Unentwegt stünden laut der Erdogan-Administration beispiellose Massaker an Idlibs Zivilbevölkerung bevor, sollte die syrische Regierung tatsächlich wagen ihr gesamtes Land von Terroristen zu säubern.

Der fadenscheinige Wink mit dem Zaunpfahl hat bisher stets Früchte getragen, und der Hayat Tahrir al-Sham (HTS, Al-Nusra, Al-Qaida) und ihren Klonen unzählige male das Leben gerettet.

Darüber hinaus ist die Erdogan–Regierung ihren Astana-Obligationen mitnichten nachgekommen, und unterstützt nach wie vor Jihadi-Fraktionen die von der Al-Qaida nicht zu unterscheiden sind.

Unter dem Deckmantel der Beihilfe für syrische Rebellen, werden bis dato türkische Waffen in die Hände der HTS geschleust. Erst neulich haben Ankaras Proxies dutzende türkische Raketen, vom Typ T-122 Sakarya 122 mm, auf das westliche Stadtzentrum von Aleppo niederprasseln lassen, und dabei 7 Zivilisten getötet und 18 weitere verwundet.

Laut der abchasischen Nachrichtenagentur, ANNA-News, sei der Ausgangspunkt des Raketenangriffs die strategische Stadt Khan Tuman gewesen.

Sichergestellte Fragmente belegen das die Raketen made in Turkey sind. Die jeweils dazugehörigen Seriennummern sind entfernt worden, wie aus einem veröffentlichten Foto von ANNA-News hervorgeht.

Diesbezüglich argumentierte das online Portal Southfront , dass diese wahrscheinlich unsichtbar gemacht worden seien, um zu verhindern das man die Raketen mit den türkischen Streitkräften in Verbindung brächte.

Während die türkische AKP-Regierung keinen Finger rührt, um seine Beteuerungen gegenüber den Russen umzusetzen, setzt sie gleichzeitig alles daran Washington wieder offiziell ins Boot zu holen , um das Kalifat in Idlib zu konsolidieren.

Also in Gegenwart des Kremls heißt es man werde allen terroristischen Ausgeburten auf syrischem Boden den Garaus machen, wohingegen die Amerikaner dazu angehalten werden noch mehr Waffen in das kriegsgebeutelte Land zu pumpen, um Ankaras Stellvertreter aufzumöbeln.

Allmählich hat man das Gefühl das die Russen, in Bezug auf die Situation in Idlib, von Ankara an der Nase herumgeführt werden. Die kürzlich von Moskau abgesegnete Feuerpause, hat die Gegenseite erneut dazu ermutigt vorzurücken.

HTS-Formationen wurden somit in die Lage versetzt sich neu zu formieren, und im Südosten Idlibs kurzerhand vereinzelte Gebiete zurückzuerobern. Wobei die Al-Qaida Kämpfer tatkräftig von der türkisch gestützten Nationalen Befreiungsfront (NLF) unterstützt wurden.

Trotz der von Ankara lautstark geforderten Waffenruhe attackiert die NLF unentwegt Stellungen der syrischen Armee. Aus der unten angeführten Videoreihe geht hervor, dass Ankaras Proxies dabei vermehrt Panzerabwehrlenkwaffen (ATGM) zum Einsatz bringen.

Also ob arge Kommunikationsprobleme vorliegen, oder die türkisch gestützten Terroristen eine falsche Vorstellung von einem Waffenstillstand haben, ist ganz gleich. Fakt ist das Ankaras Handlanger nicht gewillt sind sich an türkisch-russische Übereinkünfte zu halten, und jedwede Gelegenheit ausnutzen der kurzzeitig Waffen streckenden syrischen Armee schwer zuzusetzen.

Es ist offensichtlich das Waffenstillstände ausschließlich der Al-Qaida Allianz zugutekommen. Demzufolge ist es fraglich weshalb der Kreml sich kontinuierlich auf diese Mätzchen einlässt, und somit unnötige Trendwenden auf dem Schlachtfeld heraufbeschwört.

Desweiteren ist es kurios das Moskau seinem türkischen Astana-Partner für Intentionen Zeit einräumt, die von Anbeginn auf Sand gebaut waren. Gemeint sind jihadistische Trennverfahren. Ankara besteht immer noch darauf das seine Islamistenbande, von den übrigen Islamistenbanden getrennt werden müsse, bevor zum alles vernichtenden Rundumschlag ausgeholt werden könne.

Also die einen Terroristen sollen von den übrigen Terroristen separiert werden. Um dem ganzen Humbug nach eigener Auffassung halbwegs veritable Nuancen beizufügen, hat Ankara den Terminus „moderat“ aus dem Hut gezaubert.

Der russischen Föderation dürfte nicht entgangen sein, dass die angeblich moderaten Rebellen eigentlich Teil einer facettenreichen Al-Qaida-Allianz sind.

Kurzum es existieren keine moderaten Kräfte in den Reihen der bewaffneten Opposition, die auch keinen Hehl daraus macht.

Bei näherer Betrachtung der Kompositionen von den unzähligen Fraktionen die Ankara unterhält, kommt man schnell zur Schlussfolgerung das es sich um einen homogenen Haufen salafistischer Söldner handelt.

Abgesehen von der auftretenden Diversität in Sachen Gilde-Namen und Wappen, sind die türkisch gestützten Kollektive nicht vom Islamischen Staat oder Al-Qaida-Ablegern zu unterscheiden.

Es ist an der Zeit in Idlib eingenistete terroristische Metastasen aller couleur über einen Kamm zu scheren, und kurzen Prozess zu machen. Kosmetische Angriffe und Nadelstiche sind nicht hinreichend um über die NATO-gestützten Jihadisten-Brigaden erhaben zu werden. Je mehr Moskau der Türkei in Idlib Spielraum lässt, desto langatmiger und verlustreicher wird die Befreiung des Gouvernements sich gestalten.

Verf.R.R.

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