USA scheitern kläglich daran Baghdadi-Saga zu untermauern (OP-ED)

Das Pentagon hat sich nun doch dazu entschieden einen „Videobeweis“ von der Baghdadi-Operation zu veröffentlichen. In Anwesenheit einer Schar selektierter Mainstream-Reporter enthüllte US-Marine Corps Gen. Kenneth F. McKenzie Videoaufnahmen, jene zeigen wollen wie sich der Angriff auf das Baghdadi Safe-House teilweise abgespielt hat.

Die präsentierten Ausschnitte haben hingegen keine hinreichend evidente Aussagekraft aufzuweisen, und werfen mehr Fragen auf als sie beantworten. Darüber können McKenzies hinzugefügte Erläuterungen nicht hinwegtäuschen.

Die veröffentlichten Darbietungen, sollen verschiedene Sequenzen von dem Hergang der „Geheimoperation“ darstellen. In einigen der schwarzweiß-Aufnahmen sind lediglich Silhouetten visuell wahrzunehmen , zu denen der US-General den anwesenden Reportern erörtert das es“militante Entitäten“ seien, jedoch sich nicht um ISIS-Kämpfer handele.

Jene „Gefahrenquellen“ sollen ausgelöscht worden sein bevor die US-Spezialeinheit sich zu dem Safe-House in Barisha gewaltsam Zugang verschafft habe, so der US-General. McKenzie wies diesbezüglich auf eine Filmsequenz hin, jene veranschaulichen soll das die besagte Schar „feindlich gesinnter“ Elemente anhand von hochkalibrigen Feuersalven eliminiert wird.

Ein weiterer nichts aussagender Videoausschnitt soll dem Zuschauer aufzeigen, wie abermalig Silhoutten von verschiedenen Himmelsrichtungen auf den „Bagdhadi-Unterschlupf vorrücken. Hierzu erklärte der US-General das die „Schattenwesen“ vorpirschende „Spezialkräfte“ seien, jene unmittelbar davor stünden sich Zugang zu Baghdadis Compound zu verschaffen, hingegen sieht man keine K9-Hundestaffel, obwohl die animalischen US-Kräfte derweil in aller Munde sind und angeblich eine entscheidende Rolle gespielt haben.

Eine finale von McKenzie angeführte im Weitwinkel eingefangene Luftaufnahme, will den dritten Akt der Baghdadi-Mission vorführen. Sprich die Ebnung des Areals, auf dem der IS-Boss einst in seinem Compound untergetaucht sei. Zu sehen sind wie mehrere vermutlich bunkerbrechende Raketen zum Einsatz kommen, und in einem nicht zu definierenden Gebäude einschlagen. Wie bereits erwähnt handelt es sich bei diesen Luftaufnahmen um schwarzweiß-Bilder jene mit einem Weitwinkelobjektiv eingefangen wurden, womit die Angriffsstelle im Auge des Betrachters ziemlich winzig erscheint und insofern nicht auszumachen ist.

Neben der ernüchternden Präsentation von dem dürftigen Videomaterial, gab Gen.McKenzie ferner Details von den angeblich in dem „Safe-House“kurzweilig stattgefundenen Kampfhandlungen preis. Innerhalb des Gebäudes seien die einrückenden US-Kräfte auf geringen Widerstand gestoßen. Gerade einmal fünf Individuen, von denen vier weiblich gewesen sein sollen, hätten eine Bedrohung dargestellt und seien umgehend getötet worden. Alle vorgefundenen ISIS-Mitglieder sollen Sprengstoffwesten getragen haben und hätten die Aufforderungen sich zu stellen missachtet, woraufhin die US-Soldaten forciert worden seien letale Gewalt anzuwenden, sagte McKenzie.

Wenn man den Verlautbarungen des US-Generals glauben schenken darf, dann müsste der angeblich dahingeschiedene IS-Chef stark davon ausgegangen sein, das ihm in der fraglichen Lokation nie etwas zustoßen würde. Ein lediglich fünfköpfiges „Sicherheitsteam“, das größtenteils aus Frauen bestanden haben soll, stützen die These das Baghdadi sich vor Ort ziemlich sicher gefühlt haben muss. Handelte es sich etwa um ein Frauenhaus oder Terroristen-Unterschlupf?

In der anschließenden Befragung durch Reporter, kam McKenzie auf die in der Umgebung des „Safe-Houses“ ausgeschalteten Militanten zu sprechen jene laut seiner Aussage definitiv keine ISIS-Kämpfer waren.

McKenzie wörtlich: „Wir sind der felsenfesten Überzeugung das In jenem Gebiet keine anderen ISIS-Kräfte zugegen waren… Er hat sich für längere Zeit dort aufgehalten, um sich zu verstecken…. In dem Gebiet befanden sich militante Gruppierungen, die wahrscheinlich nicht gewusst haben das er dort untergekommen war. Als sie sahen wie die Helikopter landen und ihre Operation aufnahmen, haben sie sich auf die Position zubewegt, jedoch nicht um ihn zu verstärken, sondern weil sie womöglich davon ausgegangen waren das es sich um eine türkische, russische oder amerikanische Militäroperation handelt.“

Da das inzwischen geebnete Versteck sich in Idlib befunden haben soll, sind die von dem US-General nicht näher benannten „militanten Gruppierungen“ aller Wahrscheinlichkeit nach Auswüchse der Al-Qaida gewesen.

Hinsichtlich jenes Faktums ist es kaum vorstellbar das hiesige Fraktionen nicht davon Wind bekommen haben sollen, das der weltweit meistgesuchte Terrorist sich in ihrer Nachbarschaft aufhielt. Viel eher würde es sich so verhalten haben, das die in der Region stationierten türkisch gestützten Al-Qaida nahen Gruppierungen, dem IS-Chef gestattet hätten sich dort anzusiedeln. Schließlich hat Trump in Bezug auf die Baghdadi Mission verlautbaren lassen, das der IS-Chef ein rastloses Gebaren an den Tag gelegt habe, sprich sich nicht länger an einem Ort aufgehalten habe als notwendig, demnach viel unterwegs gewesen sein muss und nicht wie General McKenzie es schilderte sich permanent versteckt habe, sodass hiesige Jihadis keinen blassen Schimmer davon hatten, das er sich in unmittelbarer Nähe aufhielte.

Der von den irakischen Behörden ausgequetschte Informant Ismael Ethawi soll ebenfalls zu Protokoll gegeben haben, das Al-Baghdadi sich in der Region unbehelligt von Ort zu Ort bewegt habe. Gemeinsame Ausflüge mit seiner Familie seien für den IS-Chef keine Seltenheit gewesen, so der Informant.

Also falls sich Baghdadi in Idlib dermaßen sicher gefühlt haben soll, lässt sich darauf schließen das er unter dem Protektorat von irgendeiner Entität gestanden haben muss.

In Anbetracht der Lokation seines angeblichen Safe-Houses und der dortig vorherrschenden Machtverhältnisse, liegt es nahe das die Erdogan-Administration womöglich dabei eine Rolle gespielt hat, wovon diverse Experten stark ausgehen.

Es heißt Baghdadis Unterschlupf sei lediglich einen Steinwurf von der türkischen Grenze entfernt gewesen. Jenes Gebiet ist mit türkischen Militär und türkisch gestützten Jihadis durchsetzt, was den Verdacht zusätzlich nährt das Ankara den IS-Chef in seiner Besatzungszone auf syrischem Boden geduldet hat. Anderenfalls wäre dies ein desaströser Dämpfer für die Erdogan-Regierung, die sich unentwegt als Terrorismus bekämpfende Kraft ausgibt und nun angeblich nichts davon mitbekommen haben soll das der weltweit „Most Wanted Man“ seelenruhig vor ihrer Nase herumtanzte.

Hinsichtlich Ankaras ungebrochener Liaison mit syrischen Al-Qaida Ablegern und den einstigen lukrativen Geschäftsbeziehungen mit dem Islamischen Staat, ist es kaum fernliegend die These aufzustellen das Al-Baghdadi während seines mutmaßlichen Aufenthalts in Idlib, zumindest unter dem Schutz von türkischen Proxies gestanden haben muss.

Falls die Amerikaner der Schadensbegrenzung halber diesen medialen Vorstoß initiierten, haben sie auf ganzer Linie versagt da die magere „Beweisführung“ weder Licht ins Dunkle gebracht noch die gerechtfertigte schnell umgreifende Skepsis abgetragen hat.

Baghdadis lediglich fünfköpfige vorwiegend weibliche Schutzstaffel, der Standort seines „Hide-Outs“, seine porträtierte Rastlosigkeit, die Beschaffenheit seines Compounds , seine regionalen Ausflüge, jene fraglichen Angaben sprechen dagegen das sich der IS-Chef versteckt haben soll und dementsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen habe. Nach dem Narrativ zu urteilen und dies kann nicht oft genug rekapituliert werden, hat der notorische Terror-Fürst sich offenbar unantastbar gefühlt. Sich so wenig wie möglich sehen lassen, klingt anders. Zudem sei gesagt das diese Aufarbeitung lediglich auf der Theorie fußt das der ISIS-Anführer wirklich an dem fraglichen Tag das Zeitliche segnete, was nach bisherigem Kenntnisstand von niemanden bestätigt werden kann.

Passenderweise hat der Islamische Staat Baghdadis „Tod“ inzwischen bestätigt, und einen neuen Anführer ernannt, jener wie Baghdadi kurioserweise ebenfalls ein Ex-US-Gefangener ist. Wie die ISIS-Nachrichtenagentur Al-Furqan vermeldete, bekleidet von nun an Abu Hamza al-Qurashi die Spitzenposition der Terroristen-Organisation.

Wie das online-Portal Southfront diesbezüglich unter Berufung auf Quellen mitteilt sei die wahre Identität von al- Qurashi „Abdullah Qardash“, jener ein ehemaliger Offizier in Saddam Husseins Armee sein soll.

Zu der Persona Qardash berichtet Southfront wie folgt: „Qardash ist ein Turkmene der aus Tell Afar im westlichen Irak stammt. Bevor er sich der ISIS anschloss war er bei der Al-Qaida als religiöser Kommissar tätig. Infolge des Aufstiegs der ISIS 2014, überwachte er Operationen gegen die Freie Syrische Armee (FSA) in Aleppo und gegen die Syrisch Arabische Armee (SAA) in Deir-Ezzor. Der Terroristen-Anführer hat zudem die Selektion von Selbstmordattentätern überwacht und für den Islamischen Staat suizidale Operationen durchgeführt. Qardash wurde von US-Behörden festgenommen und saß von 2003-2004 gemeinsam mit Al-Baghdadi im Camp Bucca in Basra ein. Laut Berichten sei er zu der Zeit zu einem von Bahghdadis engsten Kompagnons avanciert.“

Ist es nicht merkwürdig das diverse ehemalige US-Gefangene infolge ihrer Entlassung, zu Oberhäuptern von Terroristen-Organisationen aufsteigen? Im Falle von Baghdadi und Qardash sollen die jeweiligen ISIS-Anführer, gar zusammen eingesessen haben. Was hat es mit dieser Nachlässigkeit in dem unerbittlichen War on Terror auf sich? Milliarden von Dollar verschlingend nach dem elften September dutzende Nachrichtendienste hervorbringend, den nahen Osten ins Chaos stürzend. Zu welchem Preis, wenn die USA es offenbar nicht vermögen die Schlimmsten der Schlimmsten in Gewahrsam zu halten?

Die Antwort darauf weshalb den USA derartig eklatante Fehler unterlaufen, ist das die Al-Qaida und die ISIS amerikanische Produkte sind, jene nach Belieben und Lage mal Feind mal Freund sind.

Wer jetzt dazu neigen mag dies als weit hergeholt zu denunzieren der sollte sich das 2012 in der amerikanischen nachrichtendienstlichen Gemeinde die Runde machende Dokument des US-Verteidigungsnachrichtendienst verabreichen.

In diesem heißt es das die Al-Qaida im Irak (AQI) und die Muslimbruderschaft die potenziellsten Kräfte der syrischen Opposition seien. Golfstaaten und regionale Mächte plädierten dafür mit der AQI und der Muslimbruderschaft ein salafistisches Fürstentum hochzuziehen, um die Assad-Regierung zu isolieren, so das Schreiben. Es ist gar die Rede davon das die Possibilität bestünde, das der ISI (Islamische Staat von Irak) in Syrien einen Islamischen Staat ausrufe. Nicht zu vergessen jenes Dokument ist 2012 in Umlauf gebracht worden, und weist dennoch verdächtig hellseherische Prognosen auf. Kurzum die Amerikaner gingen seit jeher damit konform, das die syrische Opposition von Al-Qaida Elementen dominiert wird.

Konkludierend lassen wir die ehemalige US-Außenministerin Hillary Clinton zu Wort kommen, jene einst unmissverständlich eingeräumt hat das die USA die Al-Qaida gegründet haben.

Verf.R.R.

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