Was ist eigentlich mit….Venezuela?- Haben USA Regime-Change aufgegeben?

Falls es noch niemanden aufgefallen ist, das Thema Venezuela ist so gut wie aus den Medien verschwunden. Das vergangene halbe Jahr war von fehlgeschlagenen Putschversuchen, Embargen und kläglich gescheiterten Isolationsversuchen gezeichnet. Washington zog bis hierhin alle Register außer die Ultima Ratio. Zwar sahen die USA bislang von einer militärischen Intervention ab, hingegen machte die Trump-Administration unentwegt den Eindruck das ein Krieg imminent sei. „Alle Optionen“ seien „auf dem Tisch“ ließen die Kriegstreiber in D.C. hinreichend verlauten. Das Damoklesschwert schwebte lange sichtbar über der venezolanischen Regierung, die sich beispiellosen Druck ausgesetzt sah. Zu der Kriegsstimmung trug ferner bei, das Washington ein trojanisches Pferd zur Hand hatte, jenes sich dafür hergab sein Heimatland zu verraten, und mit „internationaler“ Rückendeckung eine gewaltsame Machtergreifung anstrebte . Die Rede ist von dem selbsternannten Interimspräsidenten Juan Guiado, der auf Geheiß der Gringos mehrere Vorstöße unternahm, um den amtierenden Präsidenten Nicolas Maduro samt seinen Staatsapparat abzuschaffen. Guiado sah sich zwar in der Lage in den oppositionellen Lagern der Hauptstadt wöchentlich gewaltsame Proteste, sogenannte Guarimbas zu organisieren, doch konnte keine nennenswerte Anzahl von Deserteuren generieren, und kein Staatsorgan dazu mobilisieren die Geschäfte einzustellen. Die Anerkennung von knapp über 50 US-Vasalen, hat Guiado nicht den erhofften Rückenwind verschaffen können, und mit zunehmender Zeit kehrte Verzweiflung bei der Opposition ein. Machtlos im eigenen Land, und dennoch weiterhin zu waghalsigen Abenteuern bereit, verweigerte der Phantom-Präsident jeglichen Dialog mit der Maduro-Regierung, und vergaß offensichtlich dabei das er sich in keiner Position befand, um derartig ignorantes Gebaren an den Tag zu legen. Nichtsdestotrotz war er von der amerikanischen Schützenhilfe in Form infiltrierender Maßnahmen; wie Angriffe auf Elektrizitätswerke, drakonische Sanktionen und Versuche unter humanitärem Deckmantel Waffen ins Land zu schmuggeln; offenbar so beflügelt, das er auf seinem Höhenflug vermutlich der Auffassung war, das Washington einmal auf den Putz hauen würde und Mitglieder der venezolanischen Streitkräfte würden in Scharen zu ihm überlaufen. Weit gefehlt, mehrere Anstrengungen der Trump-Administration hochrangige Militärbeamte zum desertieren zu bewegen, schlugen fehl und die permanenten Zurückweisungen gipfelten in der symbolischen Verbrennung eines Briefes von Guiado, der einem venezolanischen Kommandeur überstellt wurde. Ohne eine Streitmacht im Rücken überhaupt an einen Regime-Wechsel zu denken, zeugt von Blauäugigkeit, dennoch wollte es der „Interimspräsident“ noch einmal wissen und unternahm Ende April einen letzten Putschversuch, der im Handumdrehen vereitelt wurde, da 70 „Soldaten“ wohl kaum hinreichend für die Übernahme eines Landes sein würden. Jene Niederlage nahm der Regime-Change-Operation vorerst den Wind aus den Segeln, was sich schnell dadurch bemerkbar machte, das die Berichterstattung in Bezug auf die Krise in Venezuela rapide abnahm. Von den Umständen der Machtlosigkeit gepeinigt, erklärte sich der einst zu keiner Kommunikation mit der Gegenseite gewillte Juan Guiado, letztlich doch zu Gesprächen bereit, die kürzlich in der norwegischen Hauptstadt Oslo stattfanden, hingegen zu keiner Vereinbarung führten. Zwar gab sich Guiado nach den ergebnislosen Verhandlungen wieder kämpferisch und kündigte weitere Strassenproteste an, doch er wird sich darüber im klaren sein das die Luft längst raus, und sein Momentum mausetot ist. Die ultimative Bestätigung für das klägliche Scheitern der Opposition lieferte kein geringerer, als der amerikanische Außenminister Mike Pompeo, der jüngst aus dem Nähkästchen plauderte und preisgab, das es ein schier unmögliches Unterfangen sei die venezolanische Opposition zu vereinen, und hinzufügte sobald Maduro verschwinden würde „40 oder mehr Personen ihre Hand heben“ würden, um die Nachfolge als Präsident anzutreten. Demnach keine günstigen Gegebenheiten bestünden. Das Pompeos Äußerungen nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren, legen seine Äußerungen nahe das er besser aufhöre zu plaudern, da „wahrscheinlich jemand “ die Konversation aufzeichnen könnte. RT berichtete:

Demzufolge sind die USA daran gescheitert die venezolanische Opposition zu homogenisieren. Pompeos seltene Ehrlichkeit spricht Bände. Über vierzig möchtegern-Präsidenten, die meinen augenblicklich die Staatsgeschäfte aufnehmen zu können, bedeuten nicht das jene katastrophalen Zustände auf genügend Auswahl an Personal zurückzuführen sind. Vielmehr belegen sie welch zerfahrener Haufen die amerikanischen Stellvertreter sind. Die inzwischen fürs erste eingekehrte oberflächliche Ruhe in Venezuela, heißt nicht das die Vereinigten Staaten ihre Regime-Change Pläne aufgegeben haben. Der Schein trügt, doch vorerst hat Donald Trumps Wiederwahl höchste Priorität.

Verf.R.R.

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