Das ISIS-Phantom Abu Bakr al-Baghdadi wieder in aller Munde! Desinformationskampagne Redux

Laut den Vereinigten Staaten und den US-gestützten Syrisch Demokratischen Kräften (SDF) sei der Islamische Staat vollends geschlagen. Womit sich die brennende Frage aufdrängt wo die tausenden von IS-Kämpfer hin sind, und wo um alles in der Welt sich das ISIS-Phantom und sagenumwobene nur einmal öffentlich in Erscheinung getretene Anführer der Terroristen-Organisation, Abu Bakr al-Bagdadi befindet?

Der schillernde Terror-Fürst scheint eine Gabe für die Teleportation zu haben. Zumindest könnte man glatt davon ausgehen, wenn man den auf Quellen berufenen, in den vergangenen zwei Jahren erschienenen widersprüchlichen Medienberichten glauben schenken darf.

Mal hieß es Bagdadi sei nach dem Fall des syrischen IS-Kalifats in den Irak geflohen, dann wiederum das er sich noch in Syrien befände. Aus anderen Berichten ging hervor das er sich auf der Flucht zwischen den beiden Ländern befände. Zwischendurch verlautete es gar, das er sich innerhalb des kürzlich befreiten Gebiets im Euphrat Tal aufhalten würde. Laut Medienberichten sei er vergiftet worden, soll durch einen Luftschlag schwer verwundet worden sein, und das Zeitliche gesegnet haben.

Die russische Nachrichtenagentur Sputnik berichtete erst im Februar unter Berufung auf eine Quelle, das Abu-Bakr al-Bagdadhi
irgendwo im Euphrat Tal an einem geheimen Ort unter amerikanischer Protektion stünde, und der richtige Zeitpunkt für eine luftgestützte Evakuierung abgewartet würde. Laut der Quelle würden die USA beabsichtigen die Ergreifung Bagdhadis und das Ende der ISIS in einem „Film“ bekannt zu machen. Bevor die SDF östlich des Euphrats die Baghouz Region einnahmen, schien der IS-Boss wieder spurlos verschwunden zu sein.

Nun will ein irakischer Parlamentarier von dem aktuellen Aufenthaltsort des ISIS-Phantoms Wind bekommen haben.
Hassan Salem ließ kürzlich in einer Stellungnahme verlauten, das
Abu Bakr Al-Baghdadi sich in der westlichen Wüste der irakischen Anbar Provinz aufhalte und dortig von US-Kräften beschützt würde. Salem zufolge würden die Amerikaner der Terroristen-Ikone die notwendige Unterstützung zukommen lassen, um seine Bewegungsabläufe zwischen Syrien und dem Irak zu koordinieren.

„Al-Baghdadi nutzt die Anbar-Wüste als sicheren Hafen, während die US-Kräfte ihm von ihrer Station auf der
Ain Al-Assad Militärbasis in der Anbar-Provinz jedwede Unterstützung zukommen lassen, „
so der irakische Parlamentarier.

Infolge der erhobenen Vorwürfe fasste die US-geführte Koalition aus heiterem Himmel den Entschluss, über der Hauptstadt der Anbar Provinz, Ramadi tausende Flugblätter abzuwerfen, laut diesen richtungsweisende Informationen über Baghdadi mit bis zu $25 Millionen belohnt würden.

Eines der Flugblätter liest sich wie folgt:

„Der ISIS-Anführer und seine Kämpfer haben ihr Land gestohlen und ihre Leute getötet. Er wiegt sich jetzt in Sicherheit fernab von der Zerstörung und vom Tode die er pflanzte …Mit ihrer Information, können sie Rache an ihm nehmen.!

Diesen Angaben widerspricht ein Bericht der Tageszeitung Asia Times, auf den das Nachrichtenportal Southfront verweist. Das Blatt zitierte eine syrische Quelle die verlauten ließ, das der ISIS-Anführer
sich in der von der syrischen Armee belagerten Wüste von Homs (Syrien) versteckt halte.

Der Quelle zufolge habe die Terroristen-Organisation die Region zwischen dem östlichen Teil von Homs und West-Deir-Ezzor seit 2015 vorbereitet.

„Im Jahr 2015 haben sie eine Menge Waffen die sie aus Mosul bekamen in die Wüste von Homs geschafft. Und sie haben die Route von Al-Baghouz gesichert. Alle hochrangigen Kommandeure haben Waffen und Geld in dieses Gebiet geschafft, da es schier unmöglich ist es einzunehmen. Man kann es nicht mit Kriegsflugzeugen erobern, und man kann es nicht mit einer Armee erobern. Dort gibt es nicht einmal Strassen und keine Einwohner. Nur ein paar Beduinen, jedoch keine Zugänge in der Nähe von den Bergen,“ so das asiatische Blatt.

Das Nachrichtenportal Southfront zitiert irakische Experten die der Auffassung sind, das es durchaus angehen könne das Baghdadi sich in der Wüste von Homs verschanzt habe. Dafür spreche auch das unweit des Wüstengebiets, der Sohn des Terror-Kalifen getötet worden sei, erinnert das Portal.

Das Schicksal des mysteriösen ISIS-Chefs ist offenbar zum Gegenstand einer Desinformationskampagne geworden. Wie sonst wäre die Überflut von widersprüchlichen Berichten zu erklären?

Gewisse Entitäten sind offenbar nicht daran interessiert das Abu Bakr al-Baghdadi gefasst wird. Wie kann es angehen das er zu einem in der irakischen Provinz Anbar vermutet wird, und zum anderen in der Wüste von Homs, wo angeblich seit 2015 für seine jederzeitige Ankunft ein unerreichbares Gebiet präpariert worden sein soll?

Wollen die USA mit ihrer Flugblätter-Aktion vielleicht seinen wirklichen Aufenthaltsort verschleiern? Existiert Baghdadi überhaupt und war sein einziger öffentlicher Auftritt in der Al-Nuri-Moschee von Mosul simple psychologische Kriegsführung?

Es ist ziemlich dubios das ein irakischer Parlamentarier die Vereinigten Staaten bezichtigt den ISIS-Anführer in der Anbar-Provinz zu beschützen, und urplötzlich in der besagten Region Steckbriefe niederschlagen die verlauten lassen das Baghdadis Kopfgeld von nun an $25 Millionen betrage.

Liegt etwa ein weiteres Ablenkungsmanöver vor, das der Verstreuung von Fake-News halber initiiert worden ist? Sind die USA überhaupt daran interessiert das ihr ikonisiertes Feindbild beseitigt wird?

Angesichts der düsteren Historie der Amerikaner und der damit einhergehenden Favorisierung des Islamischen Staats, ist dies unwahrscheinlich!

Seitdem Hundertschaften vom IS mit einem kilometerlangen Konvoi unbehelligt durch unendlich scheinende Wüstengebiete kullerten, um 2014 in Syrien einzufallen und ihr Pseudo-Wahabiten-Kalifat aus dem Boden zu stampfen, haben die USA gemeinsame Sache mit der Terroristen-Organisation gemacht.

Wie etwa schmutzige Deals in Rakka, die der ISIS bis an die Fronten der syrischen Armee samt Waffen und Familien freies Geleit verschafften. Oder die unzähligen luftgestützten Rettungsaktionen ,die ISIS-Kommandeure aus umzingelten Kampfzonen evakuierten.

Geschweige denn das augenscheinliche Gedeihen lassen einer eigens begünstigten und begrüßten Terroristen-Organisation. Obwohl man über sämtliche Mittel verfügt um die Gegebenheiten vor Ort zu analysieren, und einen anschließenden alles vernichtenden militärischen Rundumschlag zu vollziehen.

Satellitenüberwachung, Drohnen, Awacs-Aufklärungsmaschinen, Radars, die mächtigste Luftwaffe der Welt, unzählige Basen, US-Special-Forces und die tief im Nahen-Osten eingebettete CIA, sollen etwa keinen Unterschied ausmachen und nicht in der Lage gewesen sein Präventivmaßnahmen zu ergreifen, die es erst gar nicht hätten soweit kommen lassen müssen?

Die iranischen Revolutionsgarden (IRGC) veröffentlichten vergangenen Sommer abgefangenes Überwachungsmaterial von US-Drohnen, die den Amerikanern kontinuierlich ein aktuelles Bild von der Lage im IS-Kalifat lieferten, und somit alle Zweifel ausräumten das sich vor Ort abgrundtiefe Dinge abspielten von denen die USA erst angeblich viel zu spät erfuhren.

Die in alle Richtungen weisende Berichterstattung in Bezug auf Baghdadis Schicksal, soll dem interessierten Beobachter den Überblick nehmen und Verwirrung stiften.

Auch wenn der Terror-Fürst längst von den Vereinigten Staaten eliminiert wurde, würde die Welt wahrscheinlich nichts davon erfahren. Zu lukrativ ist das Geschäft mit dem War on Terror, und der dazugehörige Personenkult ist offensichtlich unabdinglich.

Solange die Kuh vom fliehenden ISIS-Phantom gemolken werden kann, besteht die fadenscheinige Ausrede die Mission zur Beseitigung des IS noch nicht vollständig beendet zu haben.

Sprich die Horrorszenarien vom ewigen potenziellen Wiedererstarken der ISIS werden fortwährend Hochkonjunktur haben, um die Masse dahingehend zu konditionieren jedwede weitere Eskalation im Nahen-Osten als notwendig zu empfinden.

Bereits im Jahr 2012 postulierte der US-Verteidigungsnachrichtendienst in einem deklassierten Dokument, das ein salafistisches Fürstentum vonnöten sei um die Assad-Regierung zu stürzen.

Entitäten vom Schlag der Al-Qaida und dem IS seien herzlich willkommen da sie laut regionalen Mächten das fähigste inhumane Gut seien, um das angestrebte Ziel zu erreichen. In dem Dokument wurde zudem wortwörtlich die Möglichkeit in Betracht gezogen, das alsbald ein Islamischer Staat deklariert werden könnte. Demnach gingen die USA seit dem Ausbruch des Konflikts mit einer terroristischen Übernahme Syriens konform, und sind derweil an der Ergreifung Baghdadis wohl kaum interessiert.

Verf.R.R.

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