ISIS Untergang verkünden, Al-Qaida aus dem Hut zaubern. Der unsterbliche Personenkult Washingtons (Meinung)

Der größte Nutznießer des eigens kreierten globalen Terrorismus, die Vereinigten Staaten, haben unmittelbar nach der abermaligen Verkündung des US-Präsidenten das ISIS-Kalifat vollständig ausgemerzt zu haben, öffentlich darauf hingewiesen das man die Al-Qaida nicht vergessen dürfe.
Diesbezüglich unterrichteten jüngst zwei US-Beamte diverse internationale Reporter, die im Auswärtigen Pressezentrum in Washington einem Briefing beiwohnten, das anlässlich zum Vortrag von Maßnahmen zur Bekämpfung der Al-Qaida anberaumt worden ist.
Der assistierende Sekretär für diplomatische Sicherheit, Michael T. Evanoff und der Sonderbotschafter und Koordinator für Terrorismusbekämpfung, Nathan A. Sales, übernahmen die „Al-Qaida-Public Relations“ und erläuterten vor versammelter Presse, das der angebliche Strippenzieher vom elften September ein neues Oberhaupt habe.
Ob der in die Jahre gekommene schillernde Dinosaurier der geheimdienstlich-gestützten Terroristen-Organisation und bisheriger Anführer, Ayman Al-Zawahiri, abgedankt habe oder mit dem Personalwechsel einverstanden sei, ließen die beiden US-Regierungsvertreter offen.
Der typische immortale US-Personenkult hat ein neues leibhaftiges Feindbild hervorgebracht. Eines mit altgedienten Wurzeln und berüchtigten Nachnamen.
Hamza Bin-Laden der angebliche Sohn des CIA-Terrorfürsten, Osama Bin Laden, soll laut den US-Amtsträgern zur wichtigsten Führungspersönlichkeit im Terroristen-Kader empor gestiegen sein.
Der assistierende Sekretär für diplomatische Sicherheit, Michael T. Evanoff , verkündete das die USA ein Kopfgeld von $1 Million auf Hamza Bin Laden aussetzen.
Diesbezüglich rief er Mitwissende Personen auf den derzeitigen Aufenthaltsort von Hamza preiszugeben, oder hinreichende Informationen an die zuständigen US-Behörden oder US-Botschaften zu übermitteln.
Evanoff ging minimal darauf ein wie die Vereinigten Staaten zu der Auffassung gekommen seien, das Hamza Bin-Laden nun an der Spitze der Al-Qaida steht.
In dem Gebäudekomplex in Abottabad, Pakistan wo laut den USA im Jahr 2011 Osama Bin-Laden aufgespürt und exekutiert worden sei, sollen die Navy-Seals „Notizen von Osama-Bin Laden sichergestellt haben, aus denen hervorgegangen sei, das der CIA-Asset den Hauptposten der Al-Qaida für seinen Sohn vorgesehen habe, so Evanoff.
Ferner hieß es das Hamza Bin-Laden im Internet dazu aufgerufen habe den Tod seines Vaters zu rächen, und insofern Angriffe gegen die USA durchzuführen.
Desweiteren gab der assistierende Sekretär für diplomatische Sicherheit bekannt, das das US-Außenministerium Hamza Bin-Laden im Januar 2017 als „globalen Terroristen“ benannte, und man seine in den USA befindlichen Konten eingefroren habe.
Diese Verlautbarungen werfen eine Menge Fragen auf die es zunächst abzuarbeiten gilt, bevor auf weitere vorgetragene Mythen und Gerüchte eingegangen wird.
Wie Evanoff mitteilte sei 2011 schon bekannt gewesen, das Hamza-Bin-Laden der Protege seines Vaters werden soll. Wenn dem so sei weshalb haben die allmächtigen nachrichtendienstlich bis in den letzten Winkel der Erde vordringenden USA, keine Präventivschläge in Betracht gezogen um die Terroristen-Hierarchie der Bin Ladens zu brechen?
Sprich warum hat man noch weitere sechs Jahre gewartet, bis man Hamza Bin-Laden als Terroristen eingestuft hat? Was hat es mit den gesperrten Konten auf sich? Wie ist es in der heutigen Zeit überhaupt möglich als Terrorist in den USA Konten zu führen?
Und vor allen Dingen wenn man den Nachnamen Bin-Laden trägt! Um wie viel Geld handelt es sich?
Die gemeinsame Ehe der Al-Qaida und den USA hier auszuführen würde den Rahmen sprengen, da sie rückblickend bis in die 1980.Jahre zurückreicht, als Osama Bin-Laden im Auftrag der Vereinigten Staaten internationale „Gotteskrieger“anheuerte, um die Sowjets in Afghanistan zu bekämpfen.
Zunächst fragte man sich was der springende Punkt dieser Al-Qaida Präsentation sein sollte. Licht ins Dunkle brachte der
Sonderbotschafter und Koordinator für Terrorismusbekämpfung, Nathan A. Sales, der nach Evanoff das Wort ergriff, und neben einer kurzen Schilderung bezüglich der angeblich global darstellenden Bedrohung der Al-Qaida und den vorgetragenen konservativen Maßnahmen zur Eindämmung der Terroristen-Organisation, unmittelbar zur eigentlichen Absicht der Pressekonferenz kam.
Die fortwährende Dämonisierung der islamischen Republik Iran. Ein Reporter brachte mit einer Anmerkung zu der vermeintlichen in Iran stattgefundenen Heirat von Hamza Bin Laden, und einer darauf basierenden Frage zur Beziehung zwischen der Al-Qaida und Teheran den Stein ins rollen, was Sales umgehend dazu veranlasste die vorschriftsmäßige anti iranische Litanei loszutreten, um rekapitulierend von der CIA aufgestellte Behauptungen in den Raum zu feuern, die besagen das der Iran infolge des elften Septembers Al-Qaida Kommandeure mit offenen Armen empfing, die aus Afghanistan geflohen sein sollen als die USA ihren War on Terror einleiteten.
Nathan Sales bezeichnete das Verhältnis zwischen den Parteien als „vertrauensvoll“, und behauptete das der Iran der Hauptsponsor des globalen Terrorismus sei und „Al-Qaida-Veteranen“ gestatte innerhalb seiner Grenzen zu operieren.
Zur Hochzeit von Hamza Bin-Laden sei gesagt, das die CIA zwar behauptet das diese im Iran stattgefunden habe dennoch bisher keine Evidenz diesbezüglich für sich sprechen ließ. Das einzige was für die Behauptung herhalten soll ist ein Videoclip der angeblich einen Teil der Hochzeitszeremonie in einer undefinierbaren Räumlichkeit zeigt. Insofern könnte die Vermählung sich auch in Brasilien, Japan oder sogar den USA zugetragen haben könnte.
Überdies erhob Sales die abwegigsten Vorwürfe gegenüber dem Iran, die bei genauerer Betrachtung schier kontradiktiv erscheinen. Nach dem Regierungsvertreter begünstige Teheran den Fluss an Waffen und Kämpfer in Konfliktherde wie Syrien.
Ergo der Iran unterstütze die Al-Qaida in Syrien und anderswo. Nach dieser Logik bewaffnet Teheran Elemente in Syrien die Damaskus an den Kragen wollen, obwohl es im gleichen Atemzug die Assad-Regierung gegen Terroristen unterstützt und militärische Berater entsandt hat, um der syrischen Armee das auf Terrorismus-Bekämpfung basierende iranische Know-How näher zu bringen.
Dazu kommt das Russland mit von der Partie ist und somit von Sales subliminal unterstellt wurde, das Moskau wissentlich die angebliche iranische Förderung der Al-Qaida in Syrien abgesegnet hat, um Damaskus zu hintergehen.
Wer mit dem siebenjährigen vom Westen importierten Terrorismus in Syrien vertraut ist und sich mit den unumstößlichen Hintergründen befasst hat, der wird Sales bodenlose Behauptungen als Schwachsinn abtun.
Ohne die Beihilfe von Iran und Russland, würden die Al-Qaida und ihre Klone heute vermutlich in Syrien den Ton angeben. Der Sonderbotschafter für Terrorismus-Bekämpfung hob zudem einige Länder und Regionen hervor, in denen die Organisation ihre Zelte aufgeschlagen hat und die es auszumerzen gilt.
Dabei erwähnte er das an der Türkei grenzende syrische Gouvernement Idlib, das von der Al-Nusra beherrscht wird. Den offiziellen Al-Qaida-Ableger in Syrien, der nach unzähligen Umbenennungen heute den Namen Hayat Tahrir al-Sham oder kurz HTS trägt.
Sales rekapitulierte die Worte des ehemaligen Sonderbeauftragten der US-geführten Koalition, Brett McGurk, der zu diversen Anlässen auf das Al-Qaida Kalifat in Idlib hinwies.
Nichtsdestotrotz wirken Warnungen oder Hinweise dieser Art schlichtweg heuchlerisch, wenn man die letztjährige von den USA initiierte Hysterie um das Schicksal der HTS in Erinnerung ruft.
Im September vergangenen Jahres waren die Vorkehrungen für den Sturm auf Idlib getroffen, und die syrische Armee und russische Luftwaffe warteten lediglich auf diplomatisches grünes Licht, um die Al-Nusra ein für allemal zu erledigen.
Der US-Präsident höchstpersönlich lenkte ein und warnte die Assad-Regierung, Russland und den Iran davor auf Idlib vorzurücken, ansonsten müssten die Parteien mit schwerwiegenden Konsequenzen rechnen.
Desweiteren schaltete sich der leibhaftige Schutzpatron der HTS ein um diese mal wieder vor dem Untergang zu bewahren. Der türkische Präsident, Recep Tayyip Erdogan, schob fadenscheinige humanitäre Belange vor die seine Statthalter am Leben halten sollten, und Moskau dazu bewegten von der Offensive abzusehen.
Daraus resultierte eine fortwährende Revitalisierung und Inschutznahme der Hayat Tahrir al-Sham. Eine russisch-türkische Vereinbarung soll es nun richten, die ferner in ein Chaos mündet.
Also die USA vereitelten vor einem halben Jahr die Militäroperation die der Al-Qaida den Garaus gemacht hätte, und beschweren sich gleichermaßen über derer Präsenz in Idlib. Verkehrte Welt oder treffender gesagt geopolitische Schizophrenie.
Wenn die HTS in Idlib doch solch eine Gefahr darstellt, weshalb haben die USA erst im Mai vergangenen Jahres diese als Auswuchs der Al-Qaida benannt und einer Terrorliste hinzugefügt? Die Al-Qaida im Irak (AQI) ist laut nachrichtendienstlichen US-Dokumenten seit 2012 in Syrien aktiv, und trat dortig zunächst unter dem Namen Al-Nusra auf.
Diverse Umbenennungen der Gruppierungen veranlassten die USA, diese nicht mehr auf Terrorlisten zu führen und dem nie existierenden moderaten Lager zuzuordnen.
Aus dem oben erwähnten Dokumenten des US-Verteidigungsnachrichtendiensts geht hervor, das die USA die Al-Qaida und deren Waffenbrüder vom Islamischen Staat in Syrien begrüßten, da die beiden Entitäten das äquivalente Gegengewicht verkörpern würden um die Assad-Regierung zu stürzen.
Demnach sind den Aufschreien der USA keine Seriosität beizumessen.
Verf.R.R.