Venezuela: Fehlgeschlagener Militärputsch lässt in Washington Ernüchterung einkehren

Der fehlgeschlagene Putschversuch in Venezuela hat in US-Regierungskreisen Ernüchterung einkehren lassen. Washingtons Marionette der selbsternannte Interimspräsident, Juan Guiado, musste schließlich demütig eingestehen das sein zum scheitern verurteilter Anlauf als Fiasko endete. Hingegen wies er gegenüber der Washington Post jegliche Schuld dafür von sich, und machte den Mangel an Unterstützung durch das venezolanische Militär für sein Versagen verantwortlich. Ferner bestätigte er abermals das er eine US-Intervention in Betracht zöge und er zu angemessener Zeit gewillt sei jene zu bewilligen. Nicht in seiner Macht stehende Stoßrichtungen vorzugeben beförderten ihn zwar in das heutige Dilemma, dennoch haben die Amerikaner Guiado anscheinend dermaßen geimpft das er weiterhin blindlings an seinem Kurs festhält.

Die aus dem gescheiterten Coup resultierende Verzweiflung soll inzwischen drastische Züge angenommen haben. Wie das alternative Nachrichtenportal Mint Press News (MPN) mitteilt haben diverse amerikanische Kriegsgegner davor gewarnt, das die Trump-Administration womöglich erwäge ihren Schützling fallen zu lassen. MPN erläutert, das Juan Guiado seit dem fehlgeschlagenen „Militärputsch“seine Glaubwürdigkeit und Momentum eingebüßt hat. Demnach es zunehmends wahrscheinlich sei, das seine politischen Schirmherren- die Vereinigten Staaten- ihn möglicherweise zeitnah ins Visier nehmen könnten. Da jedes Unheil das Guiado widerfahren würde dem venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro in die Schuhe geschoben werden könnte, und von der US-Regierung zum Anlass genommen würde um militärische Aggressionen gegen die venezolanische Regierung zu rechtfertigen, so MPN. Ferner zitiert das Portal den Exekutivdirektor des RonPaul-Instituts, Daniel McAdams, der verlauten ließ das man davon ausgehen könne das Guiado für die CIA wertvoller tot als lebendig sei. Während einer Sendung des Ron Paul Liberty Reports, äußerte der ehemalige US-Kongressabgeordnete und Präsidentschaftskandidat Ron Paul seine Bedenken, das eine Provokation dafür genutzt werden könnte um eine US-Militärintervention voranzutreiben. Laut Paul bestünde die Möglichkeit das ein Guerillakrieg oder derartiges ausbreche. Dem fügte er hinzu das wenn sich eine False-Flag zutragen, oder von irgendeiner Seite ein wichtiger Beamter auf tragische Weise umkommen würde, niemand wirklich sagen könne was als nächstes passiere. Darauf antwortet McAdams das Juan Guiado selbst Ziel einer solchen Provokation sein könnte.

„Guiado hat bisher eine unglückliche Figur gemacht. Er ruft zu Massenprotesten auf, und niemand erscheint. Ich denke nicht das er realisiert, das er momentan tot weitaus wertvoller ist, als lebendig, nicht nur für die CIA sondern auch für seine eigenen Leute von der Opposition. Ein Schuss in eine Menschenmenge oder etwas ähnliches, um Guiado zu beseitigen. Es mag sie zwar schockieren Dr.Paul, doch die CIA ist ziemlich gewieft was solche Dinge anbelangt.“

Der aus dem Ruder gelaufene Putschversuch hat über Washington dunkle Wolken aufziehen lassen. Laut Medienberichten soll der amerikanische Präsident, Donald Trump, wegen des Venezuela-Debakels vor Wut schäumen, und sich darüber beschwert haben das ihn seine Berater im Hinblick auf die Einfachheit von Maduros Untergang irregeführt hätten. Es hieß Trump habe seinen nationalen Sicherheitsberater, John Bolton, als Hauptschuldigen ausgemacht und diesen bezichtigt den US-Präsidenten in einen Krieg gegen Venezuela und seine Alliierten hineinziehen zu wollen. Bereits vergangene Woche soll Trump lamentiert haben das Bolton und andere Berater Maduro deutlich unterschätzt hätten.

Was Trump aus seiner Sicht nicht gebrauchen kann, sind waghalsige geopolitische Abenteuer die in ein Chaos münden und seine Wiederwahl gefährden könnten. Die Achillesverse des US-Präsidenten ist seine Unbewandertheit in Sachen Außenpolitik. Wie er laut den oben erwähnten Medienberichten eingeräumt haben soll, sollen ihn seine Berater bezüglich der Lage in Venezuela hinters Licht geführt haben. Dies zeugt von seiner Verdrossenheit selbst Situationen einschätzen zu können, und demnach ist er dazu verdammt sich auf das Wort seines inneren Zirkels zu verlassen. Wegen seiner Biegbarkeit ist er wahrscheinlich zum Präsidenten gewählt worden. Berichte darüber das Trump bevorzugt sich anhand von visuellen Dokumentationen zu informieren, anstatt auf CIA-Memos etc zurückzugreifen, und schnell gelangweilt von zu langen Briefings sein soll, scheinen der Wahrheit zu entsprechen. Ansonsten würden ihn die Boltons und Pompeos nicht so leicht an der Nase herumführen können. Hätte Trump seine Hausaufgaben gemacht und bezüglich Venezuela nur einen Hauch Recherche betrieben, dann würde er auf Informationen gestoßen sein, die ihn hinsichtlich einer schnellen Machtübernahme in Venezuela stutzig gemacht hätten. Schließlich war Juan Guiados amateurhafter Putschversuch nicht der erste US-gestützte Anlauf, um die Chavistas zu beseitigen. Im Jahr 2002 trug sich in Venezuela ein ähnlich fehlgeschlagener Coup zu. Hingegen waren die Ereignisse damals weitaus dramatischer, als die vor einigen Tagen, da der damalige Präsident, Hugo Chavez, kurzweilig in die Fänge von einem abtrünnigen Teil des Militärs geriet, der auf Geheiß der Opposition zum Präsidentschaftspalast in Minaflores vorrückte und ihn festnahm. Die geringfügige Anzahl der Deserteure war jedoch nicht in der Lage, um die venezolanischen Streitkräfte davon abzuhalten Chavez aus der Haft zu befreien. So kam es dann auch und der niedergeschlagene Militärputsch verdeutlichte, das Hugo Chavez wohl doch ein härterer Brocken ist, als zuvor eingeschätzt wurde.

Insbesondere die damalige Fehlinterpretation hinsichtlich der Mobilisierung von ungenügend übergelaufenen Soldaten, sollte aufgezeigt haben das zunächst hinreichende Fakten geschaffen werden müssen, sprich aus Sicht der Amerikaner vorerst dafür gesorgt werden muss, das tatsächlich ausreichend Elemente vorhanden sind um einen Putsch zu realisieren. Vor diesem Hintergrund könnte man durchaus vermuten, das die USA aus vergangenen Fehler nicht lernen wollen, und somit dazu verdammt sind die Geschichte kontinuierlich zu wiederholen.

Juan Guiado soll gerade einmal 80 Soldaten um sich geschart haben als er versuchte mit Gewalt die Macht an sich zu reißen. Von vornherein war klar das seine Anstrengungen im Keim erstickt würden, da die erhoffte Schützenhilfe ausblieb und das venezolanische Militär ihm unentwegt deutlich zu verstehen gegeben hat das er nicht für voll genommen und als Hochverräter angesehen wird.

Verf.R.R.

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