„Alle Dämme brechen!“… Wer ist für Flutkatastrophe im ukrainischen Cherson verantwortlich? (Op-Ed)

Unmittelbar nachdem Moskau bekanntgab die erste „Angriffswelle“ der sogenannten ukrainischen Gegenoffensive im Keim erstickt zu haben, geht der Kachowka Staudamm in die Luft und überflutet die gleichnamige Stadt im Oblast Cherson, welches größtenteils von russischen Kräften kontrolliert wird.

Sowie bei den Anschlägen auf die Kertsch-Brücke und die Nordstream-Pipelines, erfolgten die reziproken Schuldzuweisungen erwartungsgemäß abrupt. Kiew behauptet der Kriegsgegner sei verantwortlich. Die Russen wiederum zeigen mit den Finger auf die US-gestützte Selenskyj Junta. Was uns zur unweigerlichen Frage bringt. Cui Bono?

Also welcher Kriegspartei dient die Zerstörung des Dammes mehr? Oder dient sie Keinem?

Während unserer Open-Source Recherche, sind wir auf aufschlussreiche argumentative Informationen gestoßen, die eine Täterschaft Kiews als weitaus naheliegender erscheinen lassen.

Das online Portal Southfront etwa berichtete unlängst, das ukrainische Regime habe nie einen Hehl aus dem Vorhaben gemacht den Kachowka Damm sprengen zu wollen. Dementsprechende Vorkehrungen sollen bereits vor Monaten getroffen worden sein. Wie etwa die Stauung von Wasser weiter stromaufwärts des Dnepr Flusses, zwecks zeitversetzter Entfesselung von Wassermassen. Im April soll der Dnepr trotz einer milden Herbst und Wintersaison mit unterdurchschnittlichen Niederschlagwerten in der Kiewer Region die Ufer überflutet haben. Solche Wasserstände seien seit Dekaden nicht erreicht worden, so Southfront unter Berufung auf das hydrometeorlogische Zentrum der Ukraine.

In der im Oblast Dnipropetrowsk gelegenen Stadt Dniprodserschynsk soll die Lage ähnlich heikel sein. Wohingegen der Wasserstand im Reservoir des Karchowka Kraftwerks simultan ein rekordtief erreicht habe. Was ein weiterer Indikator dafür sein soll, das eine vorsätzliche Stauung stattfand..

Diesbezüglich zitierte das Portal einen Militärexperten der Volksrepublik Donezk, jener wie folgt konstatierte:

„Mit anderen Worten. In den kontrollierten Gebieten stauen die ukrainischen Behörden stromaufwärts vorsätzlich Wasser. Sollten sie alle Schleusentore zeitgleich öffnen und das Wasser ablassen und die Schleusen des von uns kontrollierten Karchowka Wasserkraftwerks sind beschädigt, würde das linke Ufer des Gebiets Cherson, das unter unserer Kontrolle steht, womöglich überfluten.“

Wie aus der Pistole geschossen werden voreingenommene MSM-Rezipienten einwenden, dass es sich höchstwahrscheinlich um „russische Propaganda“ handele. Wenn da nicht der Washington Post Artikel vom Dezember 2022 wäre. In dem „koinzidierend“ ein ukrainischer Generalmajor zu Protokoll gibt, dass bereits Pläne vorlägen den Kachowka Damm zu zerstören.

Die WaPo:

“ Kovalchuk zog es in Betracht den Fluss zu fluten. Er sagte die Ukrainer hätten mit einem HIMARS-Werfer einen Testangriff auf ein Schleusentor des Kachowka Damms durchgeführt. Dabei seien drei Löcher ins Metall gerissen worden. Man wollte sehen ob man den Wasserpegel des Dnepr ansteigen lassen könnte, um russische Übertritte zu unterbinden, ohne dabei anliegende Dörfer zu überfluten. Der Test sei ein voller Erfolg gewesen, so Kovalchuk. Doch der Schritt sollte die Ultima Ratio bleiben. „

Der US-Oberst, Douglas Macgregor, warf noch eine weitere Theorie in den Raum, die ebenfalls hinreichend Plausibilität birgt. Gegenüber dem Judging Freedom Podcast erwähnte er das eventuell weder die Russen, noch die Ukrainer für die Zerstörung des Dammes verantwortlich seien. Zumal es beiden Parteien keinen militärischen Vorteil verschüfe . Ein Vorrücken in der überfluteten Region ostwärts des Dnepr sei nunmehr auf unbestimmte Zeit vertagt. Und die nachfolgenden Auswirkungen wie eine vorzeitige Schlammperiode seien für die jeweiligen Kontrahenten nachteilig, so Macgregor.

Joe Bidens Chairman of the Joint Chiefs of Staff, General Mark Milley, ließ unlängst verlautbaren, dass die Ukraine binnen 72 Stunden untergehen würde, sollten die Russen den Dnepr überqueren, um gen Westen vorzustoßen. Jene Einschätzung beißt sich hingegen mit dem Narrativ, jenes erwägt weiszumachen russische Kräfte hätten den Damm gesprengt. Unser mit dem Terminus „False-Flag-Operation“ scheinbar noch nicht so recht warm gewordene Bundesverteidigungsminister, Boris Pistorius, bekundete unlängst, dass eine „sogenannte False Operation“ nicht auszuschließen sei. Fremdscham. Meinte er etwa einen medizinischen Kunstfehler? Angesichts seiner Ungeschicklichkeit sprachliches unbekanntes Terrain abzustecken, tendiert man als Audienz dazu dem unbeholfenen Herren schier falsch zu verstehen.

Wenn den Russen eine Überquerung des Flusses tatsächlich vorschweben sollte, weswegen sich dann die Siegerstraße buchstäblich verbauen? Macht wenig Sinn. Doch unglücklicherweise sind in der postfaktischen neuen Weltordnung Logik und Evidenz niedergestreckte Relikte. Ein strenger Verfechter dieser neuen idiokratischen Werte scheint der Militärexperte, Michael Kofman, zu sein . Dieser postulierte neulich gegenüber dem amerikanischen Nachrichtensender, CBS News Hour, dass Russland so oder so die Schuld für den Dammbruch trüge. Auch wenn es nicht proaktiv zu dessen Zerstörung beigetragen hätte, so sei die alleinige Präsenz russischer Truppen hinlänglich um jene Schlussfolgerung zu treffen.

Aller Voraussicht nach wird das abwegige Blame Game ins Verderben führen. Denn völlig gleich inwiefern der kollektive Westen einen Sieg der Ukraine herbeisehnt. Krieg ist kein Wunschkonzert und zumeist eine langatmige Angelegenheit, wenn ebenbürtige Entitäten aufeinanderprallen. Uncle Sam und seine Lakaien sind offenbar an die Good Old Days gewohnt. Saddam Hussein und Gaddafi mit einem Fast Food Krieg binnen Wochen vom Antlitz der Erde tilgen. In Nullkommanix. Times Changed! Und Putin ist bestimmt kein verschriener Nah-Ost Despot. Dahingehend fand offenbar eine eklatante Verwechslung statt. Fatal!

Aut./Übers.: R.R.