Also doch ein Stellvertreterkrieg…!

Ist die Bezeichnung Stellvertreterkrieg zutreffend, wenn es darum geht das Wesen des Ukraine-Konflikts näher zu beschreiben?

Dieser Frage ist die größte US-Tageszeitung unlängst auf den Grund gegangen. Die Washington Post sah sich angesichts der Pentagon Leaks offenbar unter Zugzwang geraten, jenes große „Mysterium“ endlich zu entwirren.

Sämtliche Bestrebungen, das seit Anbeginn der russischen Spezialoperation Kristallklare zu verklausulieren, außen vor gelassen, vernimmt man in der Publikation durchaus so manchen rationalen Gedankengang. Wobei die Autorin ihre Ignoranz gegenüber vergangene fürsprechende Indikatoren telegraphierend offenbart.

Das die Ukraine als US-Proxy fungiert, ist ein alter Hut. Und die in dem Post-Artikel beinhaltete Kompilation von Erkenntnissen ist Schnee von Gestern. Sprich Old News. Damit will der Autor dieses Beitrags zum Ausdruck bringen, dass der urplötzliche Sinneswandel bei der WaPo, mir nichts dir nichts fünfe nicht mehr gerade sein zu lassen, ein Armutszeugnis darstellt.

Gleichwohl Vertreter der US-Regierung bis dato sämtliche Vorwürfe kategorisch zurückweisen, Kiew als Proxy zu missbrauchen, finden sich dennoch hinreichend gesprächige Protagonisten, die kein Blatt vor den Mund nehmen und kontinuierlich rekapitulieren, dass Russlands Vernichtung das eigentliche Ziel sei und die Ukraine Mittel zum Zweck.

Darunter der US-Verteidigungsminister, Loyd Austin, der unmittelbar nach Kriegsauftakt aufgeblasen herausposaunte, dass man „Russland schwächen“ wolle, damit es nicht mehr „in weitere Länder einfallen.“ könne. Und der Commander in Chief- hinter vorgehaltener Hand als geistig umnachtetes Wrack geläufig-, Joe Biden, ließ auf dem NATO-Gipfel vergangenen Juni verlautbaren, dass die Amerikaner solange für Energie tiefer in die Tasche langen müssten, bis „Russland geschlagen“ sei. Ähnliches ließ er am Jahrestag des Krieges vom Stapel als er bekräftigte: „Die Ukraine wird nie und nimmer ein Sieg für Russland sein. Niemals.“

Neben diesen unverblümten Aussagen hob die WaPo weitere Aspekte hervor, die für einen Stellvertreterkrieg sprechen . Das Blatt dazu:

Aufnahmen, die unlängst im Internet geleakt wurden und geheime Einschätzungen des US-Militärs und Geheimdiensts enthüllen, illustrieren wie stark die USA in nahezu jeden Aspekt dieses Krieges involviert sind. Mit der Ausnahme von boots on the ground.

Karten veranschaulichen Truppenstellungen, Schlachtpläne und wahrscheinliche Ausgangsszenarien auf dem Schlachtfeld, bis hin zu den winzigsten Dörfern, sowie die Stärke der russischen Verteidigung. Es gibt Listen von Waffensystemen, die von den jeweiligen Seiten verwendet werden, Einschätzungen zu Verlustzahlen, Zusammenfassungen von abgefangenen Gesprächen und Einschätzungen zu Allem. Von Fähigkeiten der Spezialkräfte bis zu Munitionsverschleiß.

Die geleakten Dokumente bestätigen detailliert, dass die Vereinigten Staaten ihr enormes Potenzial von Spionage und Überwachungswerkzeugen nutzen- einschließlich neuester Satelliten und Nachrichtenaufklärung- um Kiew dabei zu unterstützen Moskaus Kriegsplänen einen Schritt voraus zu sein und russische Verluste zuzufügen.“

Hinzu kommt die letale Hilfe aus den USA, die hingegen bislang daran scheitert die Russen zum Einlenken zu bewegen. Also die von der Biden-Regierung emittierten Aussagen gepaart mit den oben aufgelisteten Kriegshandlungen, zeichnen ein klares Bild. Kiew ist ein blutiger US-Proxy, wie einst die Mudschaheddin und die Contras.

Weswegen die schriftlich festgehaltene Dämmerung letztlich zwangsweise Einzug hielt. Die WaPo einsichtig:

„Dies ist Putins Aggressionskrieg,“ sagte Verteidigungsminister Loyd Austin in einem Interview. „Wir sind nicht im Krieg mit Russland und dies wird auch nicht geschehen. Zunächst einmal war es Russlands Entscheidung.“

Da mag was wahres dran sein, doch die Administration hat der Ukraine Militär und Wirtschaftshilfen zukommen lassen, die sich auf mehr als $40 Milliarden belaufen. Zudem Echtzeit Zielhilfe und hochentwickelte Waffensysteme, für die sie Kiews Kräfte ausgebildet hat.“

Gleichwohl bei jener Feststellung ein gesundes Pfund Skepsis mitschwingt, versuchte das Blatt dennoch relativierende Schilderungen zu finden, die der Bezeichnung „Stellvertreterkrieg“ schier nicht gerecht werden. Wobei bisweilen eine irreführende Argumentation zum tragen kam, welche augenscheinlich beansprucht die Einfachheit der Dinge deutlich zu verkomplizieren, um den Leser auf den Holzweg zu führen.

„Die Frage ob die Ukraine zu einem Stellvertreterkrieg zwischen Großmächten ausgeartet ist, ist an sich zu einem intellektuellen und politischen Schlachtfeld geworden. Das Wort wird im Wörterbuch wie folgt definiert- Eine Person oder Entität, die ermächtigt ist für eine andere zu agieren. Doch allgemein geläufig ist es jemand, der deine Schmutzarbeit erledigt.“

An dieser Stelle gilt es abermals zu wiederholen, dass diverse US-Vertreter seit dem Maidan-Putsch keinen Hehl aus der Rollenverteilung machen und kontinuierlich offenkundig aussprechen die Ukraine zu benutzen, um Russland zu bekämpfen.

Wie etwa der demokratische Kongressabgeordnete, Adam Schiff. Dieser gab 2020 insistierend zu Protokoll:

„Die Vereinigten Staaten unterstützen die Ukraine und ihre Bevölkerung, damit wir Russland dort bekämpfen können und nicht hier bekämpfen müssen.“

Any Last Words?

Aut./Übers: R.R.

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