Warum das „Arsenal der Demokratie“ Kiew nicht vor dem Untergang bewahren wird.

Der deutsche Ottonormal Nachrichtenkonsument mit keinerlei Englischkenntnissen, wird im Hinblick auf den Ukraine-Krieg geradezu schwindelerregend verschaukelt. Die durchwegs oberflächlich gehaltene und exaltiert durchtränkte Berichterstattung erweckt mitunter fortwährend den trügerischen Anschein, dass jedwede an die Ukraine gelieferte Waffengattung nach dem Fire and Forget Prinzip funktioniere. Multinationale Panzertypen und gepanzerte Fahrzeuge, Luftabwehrsysteme, Artillerie, Drohnen, Überwachungsausrüstung etc. Alles mit Links in der Schlafschule zu erlernen, so die Rauchzeichen diverser hiesiger Außenstellen der ukrainischen Prawda.

Darüber hinaus wird die damit verbundene Logistik und Instandhaltung wenn überhaupt als unwesentliche Nebensache abgetan. Munition, Waffen und Soldaten wüchsen halt auf den Bäumen, soll man annehmen. Selbstverständlich ist der kolportierte Spaziergang in etwa so angenehm wie ein tödlich ausgehender Spießrutenlauf. Sprich die westlichen Waffenlieferungen stellen die ukrainischen Stellvertreter vor erhebliche Probleme. Der US-Militärexperte und Oberstleutnant a.D., Daniel Davis, publizierte unlängst einen aufschlussreichen Artikel, der sich der oben umrissenen Propaganda widmet. Unten finden sich übersetzte Passagen, die es unseres Erachtens nach auf den Punkt bringen.

„Was in den westlichen Medien hingegen weitaus weniger verstanden wird, ist der aufwendige Prozess verschiedene moderne Plattformen in Kampfkraft umzuwandeln. Die meisten Analysten schätzen einfach, dass sie aufgrund der Kapazitäten verschiedener Flugzeuge, Panzer und gepanzerter Fahrzeuge ihren russischen Kontrahenten überlegen seien, und der alleinige Besitz der ukrainischen Seite einen taktischen Vorteil verschüfe. Es ist wesentlich komplizierter. (…) Um diese zahlreichen Plattformen verschiedenster Länder zu verwenden, braucht die Ukraine logistische Versorgungslinien für die Ersatzteillieferungen und ist auf ausgebildete Mechaniker und die passende Munition für jedes System angewiesen.

Darüber hinaus beinhaltet jede Plattform einzigartige Betriebssysteme, die Operateure zunächst erlernen müssen. Nebenher müssen sie noch ihr eigenes Equipment aus Sowjetbeständen verstehen. Alles zusammengenommen am Laufen zu halten und mit Munition, Treibstoff und Ersatzteilen zu versorgen, ist eine Herkulesaufgabe. Auch wenn es schwierig ist ohne vollentwickelte Unterstützungssysteme so viele Plattformen zusammenzufügen, das größere Problem, vor das die ukrainischen Streitkräfte gestellt sind, ist der effektive Einsatz in einem offensiven Gefecht der verbundenen Waffen. (…)

Im Hinblick auf die Herausforderungen, die mit der Ausrüstung und Logistik einhergehen, sowie die Schwierigkeiten in der Ausbildung und den Operationen, würden die Chancen für jede Truppe schlecht stehen. Falls sie in die Offensive gehen werden die Herausforderungen der UAF durch die kaum vorhandene Luftunterstützung zusätzlich erschwert. Und zumindest den Sommer über ist die Anzahl der Artilleriegeschosse begrenzt.

Nach dieser Expertise zu urteilen tut der kollektive Westen seinem Stellvertreter keinen Gefallen, sondern treibt ihn viel mehr ins Hintertreffen. Auch wenn Selenskyjs und sein Kader ukrainischem Kanonenfutter unentwegt übermenschliche Kräfte zuschreiben, Krieg ist kein imaginäres Wunschkonzert, welches sich je nach Gemütslage umkomponieren lässt. Auch wenn insbesondere die deutschen Spin-Doktoren allerhand gravierende Faktoren eskamotieren, im Endeffekt werden sie dennoch zum Tragen kommen. Es wird ein heißer Sommer, der zum Leidwesen der Ukraine mit der totalen Vernichtung aufwarten wird.

Aut./Übers.: R.R.

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