Ukraine-Krieg: Russland doch unterschätzt? Allmählich weicht illusorische Siegessicherheit der Realität. (Berichte)

Während dem Mythos vom ukrainischen David in der deutschen Medienlandschaft weiterhin gehörig Auftrieb verliehen wird, machen vereinzelte westliche Mainstream Entitäten allmählich halblang und lassen nicht mehr blindlings fünfe gerade sein.
Gemeint ist die sich unaufhaltsam aufbäumende Ernüchterung, dass Kiew längst ins militärische Hintertreffen geraten ist und die glorreichen Pyrrhussiege der Vergangenheit angehören.
Im US-Journal Foreign Affairs etwa erschien unlängst ein Artikel von Barry R. Posen. Die übersetzten Passagen unten, widersprechen der mitunter hiesig kolportierten Ansicht die Russen verlören den Krieg haushoch:
„Alle Dummen Russen sind tot“. Dies äußerten ukrainische Beamte im Juli 2022, als sie zu erklären versuchten weswegen die russische Armee die allzu ehrgeizige Strategie und dilettantische Taktik aufgegeben hatte. die in den ersten Wochen des Krieges ihre Handlungsweise bestimmte. Wahrscheinlich war es zu früh für diesen Scherz. Die Russen haben fortwährend dumme Dinge angestellt und nicht damit aufgehört. Doch grob gesagt scheint die im Sommer kundgetane Intuition der Ukrainer korrekt gewesen zu sein. Was die Militärstrategie insgesamt betrifft, ist Moskau offenbar klüger geworden.
Militärisch gesehen machen Russlands strategische Entscheidungen allmählich Sinn . Die vom russischen Präsidenten, Wladimir Putin, im September angeordnete Teilmobilmachung von Reservisten, hat die russischen Kräfte an der Front verstärkt. Die seit Oktober stattfindenden Bombardements gegen ukrainische Energieinfrastruktur, forcieren die Ukraine und ihre Alliierten Ressourcen für die Verteidigung von der urbanen Landesbevölkerung abzuzweigen. Die ob Stromausfällen dem bitteren Winterwetter schutzlos ausgesetzt ist. Und der Rückzug russischer Kräfte aus der Stadt Cherson im November, bewahrte kampffähige Einheiten vor der Vernichtung und machte sie für Handlungen anderswo frei.
(…)
Dies ist kein Krieg, der fortwährend zugunsten der Ukraine verläuft. Vielmehr verwandelt er sich in einen Abnutzungskrieg. Ein Wettkampf in dem die Fortschritte der jeweiligen Parteien mit großen Kosten verbunden sind.
Die Ukraine und ihre Unterstützer hoffen womöglich das Russland zur Besinnung kommt und das Kriegsbeil begräbt. Doch dieser Ausgang erscheint unwahrscheinlich. Womöglich hoffen sie darauf das Russland an der Front oder daheim kollabiert. Doch die Aussichten auf die Erfüllung beider Szenarien sind äußerst gering.
(…)
Nicht nur Russlands Mobilisierung machte militärisch Sinn sondern auch der Rückzug aus Cherson im November. Putin realisierte, dass die sich zwischen russischen und ukrainischen Kräften über 1000 Meilen erstreckende Kontaktlinie zu viel zu lang war. Was eine Überforderung für die russischen Kräfte darstellte. Der erfolgreiche Durchbruch der Ukraine im September, verkürzte Russlands Verteidigungsfront um 600 Meilen. Doch dies war immer noch zu lang. Auf der westlichen Seite des Dnepr in Cherson, saßen russische Kräfte in der Klemme. Militärisch gesehen war der Rückzug die einzig weise Entscheidung. Und infolge vorwiegender Unentschlossenheit und erheblichen militärischen Drucks seitens der Ukraine tat Russland genau das.
Zweifelsohne wurden die Russen zum Rückzug forciert. (…)
Doch die Russen führten eine der schwierigsten Militäroperationen durch: Der Rückzug während eines Großangriffs ohne die Zerrüttung oder Vernichtung der Truppen zu erleiden. Nachdem ukrainische Kräfte strategische Brücken zerstörten, war es eine Herkulesaufgabe 20 000 Soldaten samt Ausrüstung über den Dnepr zu schaffen. Und trotz nachrichtendienstlicher Überwachung durch den Westen und der Ukraine, schafften sie es das Überraschungsmoment zu wahren. Bis zum Ende schien man sich weder in der Ukraine noch in der NATO sicher zu sein, dass die Russen abziehen. Ihre Nachhut sorgte für eine kohärente Verteidigung, gleichwohl sie sich gewahr sein mussten das ihre Kameraden unweit des Flusses flüchteten.
Ehe das umkämpfte Soledar an die Russen fiel, vernahm man insbesondere hierzulande ausschließlich die gleichklingenden Heldengesänge, die fortwährend den Anschein erwecken sollen, dass die Selenskyj-Junta den Russen das Fürchten lehre.
Hingegen übt sich gar der US-Nachrichtensender, CNN, langsam darin das narrative Ruder herumzureißen und lässt bisweilen anders formulierte Einordnungen durchsickern. Wie etwa die eines laut CNN in Soledar kämpfenden ukrainischen Soldaten, der unter anderem folgendes enthüllte:
„Keiner kann sagen wie viele Tote und Verwundete es gibt. Weil keiner es genau weiß. Niemand. Keiner im Hauptquartier. Nirgendwo. Ständig werden Stellungen eingenommen und zurückerobert. Das Haus das uns heute noch gehört, wird am nächsten Tag von Wagner weggeschnappt.
Dem fügte der ukrainische Soldat hinzu:
„In Soledar zählt niemand die Toten!“
Zu den Verlusten:
„Ungefähr die Hälfte des Personals unserer Einheiten wurde erneuert. Sobald neues Personal eintrifft, bleibt uns nicht einmal Zeit, um uns die jeweiligen Rufzeichen zu merken.“
Angesichts der nunmehr weitgehend akzeptierten Realität vor Ort, dass Soledar futsch ist, birgt der abschließende Appell an die Vernunft umso mehr Aussagekraft. Der ukrainische Wehrdienstpflichtige prangerte verständlicherweise die unrühmliche Aussicht an grundlos als Kanonenfutter draufzugehen:
„Jedem ist klar das die Stadt ohnehin verloren ist. Allen. Ich will einfach verstehen was der Häuserkampf bringen soll. Wozu sterben, wenn wir sowieso heute oder morgen die Stadt verlassen,“ so der Soldat.
Kurzum es ist um die Verfassung der ukrainischen Streitkräfte weitaus weniger rosig bestellt als 24/7 allenthalben propagiert wird. Die Russen werden voraussichtlich in den kommenden Wochen das strategische Bachmut einnehmen. Die nahezu am meisten befestigte Bastion im Oblast Donezk. Sobald dieser strategische Brückenkopf seinen Statthalter wechselt läuft die ukrainische Verteidigungslinie Gefahr gänzlich zu kollabieren. Nur eine Frage der Zeit.
Aut./Übers.: R.R.
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