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Hintergrundinformation zu Idlib und Dschihadisten:
Betreffs der Gesamtsituation in Idlib und den dortig vorherrschenden Dschihadisten-Vereinigungen, ist es ungemein wichtig zu wissen das das Gouvernement Idlib während des Kriegsverlaufs eine Sonderrolle zugeteilt bekommen hat. Mit der Rückeroberung von Gebieten durch die syrische Armee und ihren Alliierten ging einher das islamistische „Rebellen“ die eine Amnestie verweigerten allesamt nach Idlib verfrachtet wurden. Damaskus hatte einheimischen vom Weg abgekommenen Individuen mehrfach die Möglichkeit gegeben die Waffen zu strecken und in ihr altes Leben zurückzukehren. Mit jeder weiteren eingedämmten Dschihadisten-Hochburg ( Aleppo, Daraa, Douma (Ost-Ghouta) etc) wuchs die Bevölkerungszahl in Idlib exponentiell an. Zu Vorkriegszuständen betrug diese circa 2 Millionen Menschen, gegenwärtig geht man von 4 Millionen aus. Dazu sei gesagt das im Hinblick auf den Syrien-Konflikt seit neun Jahren eine irreführende Fehlinterpretation um sich greift. Westliche Mainstream-Medien verwenden bis dato Termini wie „Bürgerkrieg“ und mengen euphemistische Begriffe wie „Freiheitskämpfer“ oder „Rebellen“ bei. Obwohl während des Peak-Points des Konflikts an die 100 Nationalitäten mitmischten. Sprich multinationale vom Jihad in Syrien angezogene Kämpfer begaben sich in das kriegsgebeutelte Land, um die syrische Regierung zu stürzen. Nebenher überfluteten gewisse NATO-Staaten und Golf-Emirate das Land mit schweren Waffen und Ausrüstung. Das Phänomen des Jihad-Tourismus, ist ausschließlich in der Berichterstattung über den IS thematisiert worden. Bestimmt hat jeder von uns den einen oder anderen Bericht über europäische Ausreißer noch im Gedächtnis. Doch bei all der Faszination für den Islamischen Staat, hat der Westen alle anderen syrischen Islamisten-Fraktionen ausgeblendet. Somit hat man eigentlich gleichartig degenerierten Kollektiven, einen Persilschein erteilt. Insbesondere die westlichen Medien spielten dabei eine tragende Rolle. Der bereits schon erwähnte Euphemismus und die Verklärung von Sachverhalten, haben gehörig dazu beigetragen das der Krieg in Syrien noch kein Ende gefunden hat. Die Akkumulation von Jihadisten in Idlib ist auf die dort vorherrschenden Strukturen zurückzuführen. Vor allem ideologische. Die Triebfedern der syrischen bewaffneten Opposition sind radikale Interpretationen des Islams, die in den Golfmonarchien Saudi-Arabien (Wahabbismus) und Katar (Salafismus) die Staatsreligionen sind. Kurzum es ist irrelevant unter welchem Gilde-Namen Dschihadisten-Vereinigungen auftreten, allesamt sind Anhänger des Wahabismus oder Salafismus. Ausnahmslos! Dies ist der Hauptgrund weswegen die Türkei ihre Beteuerungen gegenüber Russland nicht erfüllen kann. Ankara verspricht seit drei Jahren „moderate“ von „extremistischen“ Rebellen trennen zu wollen. Hingegen scheitert es fortwährend daran, weil man Gleiches von Gleichem nicht trennen kann. Zu den aktuellen Protagonisten die sich zum Dschihadisten-Pool in Idlib zählen dürfen, gehören die Hayat Tahrir al-Sham (ehemals Al-Nusra, HTS, syrischer Al-Qaida Ableger ), Horas al Din, die Turkestan Islamic Party (TIP chinesisch-uigurischer Import), Ansar al-Islam die türkisch gestützte Nationale Befreiungsfront (NLF) und syrische Nationalarmee (SNA).
Zumal der Westen und nah-östliche Vasalen einen indirekten Krieg gegen Syrien führen, sind sie auf eine Infanterie angewiesen. Wofür die Dschihadisten akkreditiert worden sind. Bei der Rekrutierung spielten ideologische Wesenszüge keine Rolle. Der Zweck heiligt die Mittel. Deswegen werden syrische Al-Qaida-Ableger immer noch als Rebellen und Freiheitskämpfer bezeichnet. Macht sich halt in der Öffentlichkeit nicht so gut, als Unterstützer von Al-Qaida-Terroristen abgestempelt zu werden. Demzufolge greift man auf Begriffe zurück die der Masse weismachen wollen, man erweise der gesamten Menschheit einen Dienst.
Übrigens Bundeskanzlerin Angela Merkel hat jüngst eingeräumt das die westliche Intervention in Syrien mehr Unheil als Segen gebracht hat. Reuters dazu:
“Merkel kritisierte dem Angaben nach die Syrien-Politik des Westens. Es habe sich gezeigt, dass ein von außen initiierter Wechsel der Regierung nicht möglich sei. Der Krieg habe nur zu einer Radikalisierung geführt. Die Türkei sei einer der Hauptleidtragenden des Syrien-Krieges. Erdogan habe mehrfach gesagt, dass er zufrieden mit der europäischen und internationalen Hilfe für sein Land sei. Die Lage sei jetzt kompliziert, weil Russland und die syrische Armee gemeinsam vorgingen. Die Türkei habe die Aufgabe gehabt, islamistische Kämpfer zu entwaffnen. Dies sei kaum zu schaffen.
Hier ein paar Quellen zur Verständigung.