Syrien: Updates von der Front in Südost-Idlib – (Video, Kommentar)

Die syrische Armee setzt ihren Blitzkrieg gegen die Al-Qaida in Idlib unerbittlich fort. Allein in den vergangenen 48 Stunden haben syrische Regierungskräfte, darunter die 25. Spezialmission-Kräfte (Tigerkräfte), im südöstlichen Teil des Gouvernements über ein Dutzend Dörfer und Ortschaften von Terroristen befreit.

Die rapide verlaufende großangelegte Säuberungsaktion konzentriert sich derweil darauf zur strategischen Stadt Maarat al-Numan vorzurücken um diese unter Kontrolle zu bringen. Danach soll die Stadt Saraqib folgen. Die Rückeroberung dieser beiden urbanen Zentren ist von entscheidender Bedeutung, um weitere Abschnitte des M5 Highways zu sichern.

Bislang haben die Hayat Tahrir al Sham (Al-Nusra, HTS, Al-Qaida) und andere Terroristen-Kollektive keine Feuerkraft aufbringen können, um den brachialen Ansturm aufzuhalten. Ihre Verteidigungslinien kollabieren augenblicklich. Und die geringe Gegenwehr gibt womöglich Aufschluss darüber, wie es um die Kampfmoral der Jihadis bestellt ist.

Seitdem Moskau und Damaskus den Dreh heraushaben wie man Terroristen effizient von der Landkarte tilgt, bestimmen andere Variablen und Faktoren die Ausgänge von Schlachten.

Würde man die russisch-syrische Militärmaschinerie unbehelligt ihre Arbeit verrichten lassen, hätten alle in Syrien eingenisteten Al-Qaida Kämpfer längst ihr One-Way-Ticket ins Paradies ausgestellt bekommen.

In Kollaboration mit dem Westen und regionalen Feinden von Damaskus haben die Jihadis mitunter Taktiken entwickelt, die ihren imminenten Zerfall jahrelang hinausgezögert haben. Wie beispielsweise das Ausbrüten von C-Waffen-Märchen, die der Westen kontinuierlich als Rechtfertigungen für Interventionen angeführt hat. Oder der Missbrauch von sozialen Medien um das Netz mit fehlleitender Propaganda zu überfluten. Wie etwa das Assad vorsätzlich seine Bevölkerung abschlachtet.

Anhand unverifiziertem Video und Fotomaterials schusterten die westlichen Leitmedien sich ein Narrativ zusammen, das an der diplomatischen Front fortwährend seismische Wellen schlug, und mehrmals den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen mobilisierte.

Dann sind da noch die NATO-Staaten, die eine schützende Hand über die Al-Qaida legen. Gemeint sind die USA und die Türkei. Der außenpolitisch recht unbeholfene US-Präsident Donald Trump ist mehrmals für die Al-Qaida in die Bresche gesprungen. Ob anhand von Twitter Drohgebärden, die im Kontext verlauten ließen das die syrische Armee sich ja nicht wagen sollte weiter auf Idlib vorzumarschieren, ansonsten Konsequenzen anstünden, Oder mittels militärischer Interventionen die wie inzwischen bestätigt auf Lügen basierend initiiert wurden. Die Rede ist von den jeweiligen inventierten chemischen Mythen die von Trump abverlangten den Abzug zu betätigen, um Tomahawks auf Syrien niederprasseln zu lassen.

Ankara ist der ultimative Schutzpatron sämtlicher verbliebener Terroristen-Fraktionen in Syrien. Neben den eigens formierten Jihadi Dachverbänden, wie die Syrische Nationalarmee (SNA) Freie-Syrische-Armee-Fraktionen (FSA) und der sogenannten Nationalen Befreiungsfront (NLF) unterstützt die Erdogan-Administration die HTS und ähnlich gestrickte Formationen wo sie nur kann.

Die unter dem Astana-Abkommen beschlossenen Beobachtungsposten in Idlib, sollten eigentlich die Expansion von Terrorismus verhindern, haben hingegen einen gegenteiligen Effekt erwirkt. Sprich sie dienen der HTS und ihrem Gefolge als Schutzwall.

Unter Ankaras „Observation“ hat die HTS eine nie dagewesene Größe erlangt, und ihren territorialen Machtbereich fortwährend ausgeweitet.

Desweiteren haben Ankaras völkerrechtswidrige Militärinterventionen immer dann stattgefunden, wenn es der HTS an den Kragen gehen sollte. Siehe Afrin und die kürzlich erfolgte Invasion im Nordosten Syriens. Die jeweiligen Szenarien spielten sich exakt zu Zeitpunkten ab, als die Anzeichen sich verdichteten das die syrische Armee sich Idlib vornehmen würde. Dementsprechende militärische Erfolge, wie die gegenwärtigen, gaben unverkennbaren Aufschluss darüber.

In Anbetracht dieser Gesichtspunkte kann festgestellt werden das die Befreiung Idlibs weniger von militärischen Erfolgen abhängt, sondern von dem Willen wie weit der Westen, Ankara etc gehen würden, um die verbliebenen Al-Qaida Sprosse zu verteidigen. Und welche Maßnahmen damit einhergehend ergriffen werden.

Derweil ist das Momentum auf Damaskus Seite. Daumen drückend sollte man die sich überschlagenden Ereignisse verfolgen, und darauf hoffen das nicht irgendein Trump-Flüsterer um die Ecke schießt und dem US-Präsidenten Flausen in den Kopf setzt.

Ferner ist zu erwarten das die Al-Qaida bereits neue Pläne ausheckt, um chemische Vorfälle zu inszenieren. Also äußerste Vorsicht ist geboten, zumal der US-Präsident kein Freund von Evidenzen ist, und es bevorzugt sprunghaft aus dem Bauch heraus zu entscheiden. Was ja aus Sicht der Al-Qaida bereits zweimal bestens funktioniert hat. Stichwort Douma!!

Das Timing der syrischen Armee ist brillant eingefädelt. Christmas Time. New Years Eve. Zu dieser Zeit ist der Westen überwiegend auf die zeremoniellen Abläufe und die christliche Stimmung fixiert. Was aus dem alltäglichen Fernsehprogramm deutlich hervorgeht. Politmagazine und andere Formate gehen in die Winterpause, und Dokumentationen konzentrieren sich auf profane Inhalte und belanglose Kontexte.

Kurzum in dieser Periode werden Kriegsberichte etc weitgehend ausgeblendet. Beim Festbraten an den Weihnachtstagen, oder beim Schampus in der Neujahrsnacht, möchten Durschnittsbürger nicht mit Gewalt und Krieg konfrontiert werden.

Insofern haben Damaskus und Moskau den treffenden Zeitpunkt gewählt, um so viel wie möglich Boden gut zu machen, bevor der Westen aus seinem Winterschlaf erwacht und womöglich bald wieder zur Hysterie umschwenkt.

Ein empfehlenswertes Medium um sich in Bezug auf die aktuellen Geschehnisse in Syrien auf dem laufenden zu halten, ist der YouTube-Kanal R&U Videos. R&U schnappt von diversen oppositionellen und regierungstreuen Sendern und online Portalen visuelle Eindrücke auf, und fasst sie sehenswert zusammen. In dem Video unten werden die aktuellsten Ereignisse von der Idlib-Front veranschaulicht.

Verf.R.R.

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