Was bedeutet es an der Grenze Idlibs wohnhaft zu sein? (Video-ANNA-News-Report)

Wie lebt es sich als Zivilist oder Soldat in den Ortschaften und an den Fronten, die direkt an das Al-Qaida-Sammelbecken Idlib grenzen. Dieser Frage ist die abchaische Nachrichtenagentur ANNA-News auf den Grund gegangen, und hat seine Korrespondenten in die Region entsendet um Eindrücke von der aktuellen Lage einzufangen.

Wie aus einem darauf basierenden Videoreport hervorgeht, lässt ein ANNA-Reporter den jüngsten Kriegsverlauf Revue passieren, und erläutert zusammenfassend das zwischen Moskau und Ankara getroffene Waffenruhen keine Bedeutung hätten. Zumal die Militanten in Idlib, die entweder Al-Qaida nahen Fraktionen oder türkisch gestützten Jihadisten-Verbänden angehören, sich nicht an die Idlib-Abmachung hielten, und kontinuierlich Stellungen syrischer Regierungskräfte und zivile Wohngebiete unter Beschuss nähmen, so der ANNA-Korrespondent.

Der Nachrichtenagentur zufolge stünden die meisten Kollektive die in Idlib verschanzt sind, ohnehin auf der Abschussliste weil sie von allen politischen Beschlüssen ausgenommen sind, und kein Existenzrecht besitzen. Also auszurottende Gefahrenquellen darstellen, deren letzte Stunde alsbald schlüge. Die Al-Qaida Ausgeburten verstünden dies, und unternähmen alles um Friedensinitiativen zum Erliegen zu bringen, wie ANNA mitteilt.

In dem kürzlich zurückeroberten Dorf Ard az Zuzur sind die Spuren einstiger terroristischer Okkupation allgegenwärtig. Schützengräben durchziehen das verwüstete Habitat, jenes derweil von der SAA-Einheit des Brigadier-Generals, Aksam Mahmoud Hussein, gehalten wird. Hussein schildert das es tagtäglich zu wiederholtem Beschuss käme, und die Gefahrenquelle sich unweit im naheliegenden Dorf Farjah befände, wo die Al-Qaida Metastasen Hayat Tahrir al-Sham (HTS, Al-Nusra) und Horas al-Din stationiert seien. Laut dem Brigadier-General, reagierten seine Kräfte umgehend auf alle terroristischen Annäherungsversuche in dem Gebiet.

Das ANNA-News Team hat es ferner ins westliche Al-Ghab Tal verschlagen, welches an das Gouvernement Lattakia grenzt und sieben Kilometer von der nächstgelegenen Frontlinie entfernt ist. Die ortsansässigen Einwohner in den umliegenden Dörfern könnten sich hingegen nicht in Sicherheit wiegen, zumal dieses Gebiet regulär von Al-Nusra Terroristen unter Beschuss genommen würde. Obwohl sich vor Ort keine militärischen Installationen befänden, so der Reporter.

In einer idyllischen Dorfgemeinde mit pittoreskem Erscheinungsbild, schildern verschiedene Einwohner das sie aufgrund der regelmäßigen Bombenangriffe mehrere Angehörige verloren hätten, und sich mit Sachschäden herumplagen müssten. Mehrere Videoausschnitte veranschaulichen wie vereinzelte Einwohner an ihren Heimstätten entstandene Schäden demonstrieren, und damit einhergehend die dazugehörige Geschichte wiedergeben.

Die gezeigte Ortschaft scheint keinen Schutz vor terroristischen Mörser und Raketenangriffen zu bieten, wie ein angehörter Zivilist erklärt und seine Angaben mit einem Handyfoto von einem total zerstörten und ausgebrannten Autowrack untermauert. Laut dem Dorfeinwohner sollen in diesem Fahrzeug zwei männliche Personen und zwei minderjährige Mädchen getötet worden sein, nachdem dieses angeblich von einem Geschoss getroffen wurde.

Gegen Ende des Berichts besucht der ANNA-News Korrespondent eine gewöhnliche Zusammenkunft von Einwohnern, die ihren gefallenen Angehörigen gedenken. Dem Zuschauer bietet sich eine triste Szenerie. Das jüngste Opfer der Al-Nusra ist ein männlicher Teenager, dessen Verwandschaft und Einwohner sich in einem Zelt versammelt haben. Ein vermutlich Bekannter des Opfers, fast die dramatische Gesamtlage der Gegenwart wie folgt zusammen:

Diese drei Dörfer (Aziziyah , Al-Jayyid, Ar-Raschif) leiden unter den Beschüssen, sie haben bereits mehrere Leute verloren. Mord, zerstörte Häuser, terroristische Angriffe- dies passiert hier. Wir sind hier gemäß unserer Tradition. Wir gedenken dem Gefallenen, und unterstützen seine Angehörigen.“

In den allabendlichen Nachrichten oder wöchentlich erscheinenden Fernsehmagazinen der Leitmedien, ist es eher unwahrscheinlich das sie mit derartig eingängigen Informationen kollidieren werden. Vor allem nicht weil solcher Kontext das dahinvegetierende Narrativ vom „malignen Assad und den glorreichen Rebellen“, in seine Einzelteile zerlegt.

Nicht zu vergessen die von ANNA-News besuchten Dörfer sind nicht die einzigen Ortschaften, die sich in der Schusslinie von Terroristen befinden. Dieser Status Quo hat sich nahezu entlang der gesamten Grenze zum Kalifat Idlib etabliert. In Hama, Aleppo, Lattakia etc, sind die jeweiligen Bevölkerungen ständigen Raketen und Mörserangriffen ausgesetzt.

Zustände die man sich hierzulande kaum vorstellen vermag. Stellen sie sich vor Potsdam würde von einer terroristischen Entität okkupiert werden, jene tagtäglich Raketen und Mörsergranaten auf Berliner Randgebiete, Wohnsiedlungen etc niederregnen lässt? Was würden sie als deutscher Staatsbürger davon halten? Würden sie damit daccord gehen, oder von ihrer Regierung verlangen diesem Treiben ein Ende zu setzen? Oder sich in Embryonalstellung begeben, und auf ihr Ende warten?

Jede Regierung auf dieser Welt sollte das Anrecht innehaben, terroristische Auswüchse im eigenen Land rigoros auszumerzen. Die Amerikaner tun dies gar nach Belieben, wo es ihnen gerade genehm ist. Fernab von der eigenen Haustür.

Also weshalb maßt sich der Westen an, bei der Syrisch Arabischen Republik mit zweierlei Maß zu messen? Andauern bläken das Assads-Bomben und Kugeln nur Zivilisten und niemals Terroristen töteten, und obendrein dilettantisch inszenierte C-Waffen- False Flags, deren Untersuchungen von der OPCW im Einklang mit Al-Qaida Fabeln verfälscht werden, zum Anlass nehmen um Marschflugkörper-Stürme zu entfachen. Die Diskrepanzen sind offensichtlich. Die Heuchelei omnipräsent.

Verfechter vom Gesetz des Dschungels, fühlen sich in solch trügerischen Ambiente pudelwohl. An Lügen und Propaganda festklammernde Politiker und Journalisten würden eher einen nuklearen Winter über sich ergehen lassen, als das sie die Geschehnisse in Syrien wahrheitsgetreu wiedergäben. Demnach ist der ANNA-News-Report umso bedeutender, und sollte höchstmögliche Beachtung finden.

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