Trump: „Ich will das Öl“ (OP-ED)

Syriens Präsident Bashar al-Assad hat kürzlich verlautbaren lassen, das in seinen Augen Donald Trump der „beste“ US-Präsident sei, da er der transparenteste seiner Gattung sei, und demnach eine willkommene Abwechslung zu den sonst so fadenscheinigen Klüngel im Weißen-Haus.
Assad fügte hinzu das seine Einschätzung gewiss nicht von Trumps Regierungsstil herrühre, sondern darauf beruhe das Letzterer eine nonchalante Art an den Tag läge ohne Umschweife die Karten auf den Tisch zu legen.
Jene mit der Tür ins Haus fallende Gangart sei zusagend, vor allem in Bezug auf die US-Okkupation in Syrien, so Assad. Konkludierend der syrische Präsident „Worüber könnte man sich mehr erfreuen, als einen transparenten Feind zu haben?“
Letztlich hat der amerikanische Präsident die Katze aus dem Sack gelassen, und unverblümt kundgetan das die USA es eigentlich nur auf das syrische Öl abgesehen haben. Die anderen könnten von nun an übereinander herfallen, dies gehe dem US-Präsidenten sozusagen am aller Wertesten vorbei, er wolle „nur das Öl“.
Die für amerikanische Verhältnisse besänftigenden Töne, und der damit einhergehende Sinneswandel in Bezug auf den US-Truppenverbleib, haben in Washington Ruhe einkehren lassen. Zudem hat dies den essentiellen Kernpunkt der US-Agenda zum Vorschein gebracht.
Die Amerikaner gieren nicht erst seit gestern nach schwarzem Gold im Nahen-Osten, nur haben sie es selten so ehrlich ausgesprochen wie der amtierende US-Präsident. Und das es nicht darum geht syrische Ölfelder vor der Übernahme der eigens kreierten ISIS zu schützen, ist inzwischen ebenfalls von Trump bestätigt worden.
Während einer Konferenz der Polizei von Chicago enthüllte der Commander in Chief, das sich die monatlichen Einnahmen vom illegalen Handel mit syrischem Öl auf $45 Millionen beliefen, und er sich dieses Geld bestimmt nicht durch die Lappen gehen ließe.
Als Trump kürzlich ähnlich offenkundige Töne anschlug merkte er an das die USA weiterhin mit den Kurden zusammenarbeiten würden.
Nun nachdem der US-Präsident einen Truppenverbleib ausschließlich auf die Besatzung syrischer Ölfelder beschränkt hat, obliegen den Syrisch Demokratischen Kräften (SDF) lediglich damit zusammenhängende Missionen.
Also ihr instrumentaler Anwendungsbereich hat sich deutlich reduziert, und sie werden aller Voraussicht nach nur noch als Wachpersonal benötigt welches seelenruhig zuschauen soll wie die naturellen Ressourcen ihres „Heimatlandes“ entwendet werden.
Dagegen hatten die US-geführten Kräfte die vergangenen Jahre wenig einzuwenden, bis Donald Trump seine inzwischen ausgelutschten Partner von heute auf morgen fallen ließ, und sie zur Zielscheibe einer türkischen Invasion machte.
Woraufhin die kurdisch dominierten SDF in Gefahr gerieten von Ankaras Militärmaschinerie zermahlen zu werden, und Zeter und Mordio schreiend Damaskus und Moskau auf den Plan riefen.
Der türkische Übergriff gepaart mit dem US-Truppenabzug, mündete in eine vorläufige Détente zwischen den SDF und Damaskus, was nachtsüber dazu führte das die syrische Armee an der türkisch-syrischen Grenze Stellungen bezog, und somit die türkische AKP-Regierung vor vollendete Tatsachen stellte.
Mit der neuen Realität konfrontiert ließ sich Ankara nie dagewesene Kompromissbereitschaft abverlangen, und traf mit Moskau eine Vereinbarung zur Rekalibrierung der Sicherheitsmaßnahmen für Syriens nordöstlichen Grenzbereich.
Die russisch-türkische Vereinbarung sieht vor das die SDF sich 30 km von der syrisch-türkischen Grenze zurückzuziehen haben, und im Gegenzug ein temporäres Existenzrecht eingeräumt bekommen. Womit die kurdischen Separatisten bislang halbwegs daccord gehen.
Doch ihre womögliche Rolle als US-Wachhunde von syrischen Ölfeldern, droht jene positiven Entwicklungen zu überschatten. Darüber hinaus haben mehrere hochrangige US-Amtsträger angedeutet, das die Vereinigten Staaten erwägten ein paar Krümel vom Kuchen abfallen zu lassen. Sprich die Öleinnahmen teilweise den SDF zukommen sollen.
Inwiefern die US-Stellvertreter sich vom Geruch des Geldes verleiten lassen werden, und darauf fußend separatistische Ambitionen reanimieren, wird die Zeit zeigen. Doch mittlerweile verdichten sich die Anzeichen das es nicht lange dauern wird, bis das kürzlich angebandelte Verhältnis zwischen der selbsternannten syrisch-kurdischen Führung und der Assad Regierung, auf die ultimative Probe gestellt wird.
Dem Hochverrat ist Ersterer ohnehin erlegen, was die vergangenen vier Jahre deutlich aufgezeigt haben. Demzufolge ist die opportunistische Attitüde der SDF mit höchster Vorsicht zu genießen. Nicht zu vergessen der Kreml und Damaskus waren der letzte Strohhalm, der die kurdischen Separatisten vor dem Untergang bewahrte. Wären die Amerikaner nicht aus dem Norden abgezogen, hätten die SDF ihre blinde Ignoranz kontinuiert, und wir befänden uns nicht in dieser heiklen Situation.
Die in den SDF eingegliederten kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG), jene den Kern der US-gestützten Kräfte ausmachen, sind von RuptlyTV kürzlich dabei gefilmt worden, wie sie syrische Ölfelder bewachen, während US-Truppen die Umgebung inspizieren.
Nach diesen Bildern zu urteilen haben die SDF bereits ihre Entscheidung getroffen, was Damaskus dementsprechend zur Kenntnis nehmen wird. Der ganze Aufruhr und die kurzweilig aufflammende Hysterie bezüglich eines imminenten US-Truppenabzugs aus Syrien, sind verflogen.
Trumps billige Wahlkampfversprechen werden von der Deep-State Realität eingeholt. Der von ihm unentwegt als trocken zu legender Sumpf angeprangerte tiefe Staat, hat ihn vollends in seinen Bann gezogen, und bestimmt außenpolitische Direktiven nach Belieben.
Die Beendigung der „endless Wars“ mag ein guter Aufhänger für den Wahlkampf gewesen sein, ist aber inzwischen passé. Entgegen Trumps leeren Behauptungen alle US-Soldaten aus Syrien nach „Hause zu holen“, haben die Vereinigten Staaten indes bekanntgegeben das ein Truppenkontingent von 800 Soldaten in dem vom Kriege gebeutelten Land verbleiben soll, um die Plünderei von Ressourcen zu bewachen.
Dies sind die offiziellen Zahlen, hingegen hat Washington bekanntlich zig private Sicherheitsunternehmen (PMCs) auf seiner Gehaltsliste stehen, womit unklar ist wie viele US-Söldner in Syrien stationiert sind, da jene Informationen zumeist Verschlusssachen sind. Zweifelsohne befinden sich PMCs auf syrischem Boden, da im Netz Videos kursieren die veranschaulichen wie US-Söldner und US-Soldaten damit beschäftigt sind syrische Ölfelder zu inspizieren.
Der US-Verteidigungsminister Mark Esper hat kürzlich proklamiert das die USA jeder Entität mit militärischer Gewalt entgegnen würden, jene erwäge die besetzten syrischen Ölfelder zu erobern, einschließlich Damaskus und Moskau, womit die eigenen Beteuerungen nur aufgrund der ISIS präsent bleiben zu wollen untergraben sein dürften. Demnach gehen die USA bis zum äußersten um ihre völkerrechtswidrige Dieberei zu verteidigen.
Laut Berichten sollen unweit der okkupierten Ölfelder zeitnah zwei große US-Basen errichtet werden, was Moskau denunzierend als Verletzung von Syriens territorialer Integrität anmahnte. Ferner enthüllte das russische Verteidigungsministerium Luftaufnahmen, die veranschaulichen das die USA seit Anbeginn ihrer Besatzung florierenden Schmuggel mit syrischem Öl betreiben. Dem Ministerium zufolge beliefen sich die monatlichen Einnahmen auf mindestens $30 Millionen. Insofern kann von Schutzmaßnahmen kaum die Rede sein. Die Russen nannten das Kind beim Namen und bezeichneten jene verbrecherische Absichten, als „internationales Staats-Banditentum“. „Das syrische Öl gehört der Arabischen Republik und nicht der ISIS oder „amerikanischen Protektoren vor der ISIS“, so der Sprecher von Russlands Verteidigungsministerium Maj. Gen. Igor Konashenkov.
Jene Denunziation amerikanischer Machtinteressen, wurde von keinem geringeren als dem „transparentesten“ seiner Art beflügelt, der jüngst gar in Aussicht stellte amerikanische Mineralölkonzerne wie Exxon Mobile zu beauftragen das syrische Öl zu fördern. Trump wolle nach eigenen Aussagen den daraus erzielten „Reichtum verteilen“. Die Nachrichtenagentur Reuters zitierte diverse Experten bezüglich der vorliegenden gegen internationales Recht verstoßenden Ausbeutung natureller Ressourcen.
Laurie Blank Professorin an der juristischen Fakultät Emory äußerte wie folgt: „Das Völkerrecht sieht vor gegen exakt diese Art von Ausbeute zu schützen.“
Der ehemalige nationale Sicherheitsberater und fellow am Brookings Institute Think Tank, Bruce Beird sagte: „Dies ist nicht nur ein dubios legaler Schritt, es sendet zudem eine Botschaft an die gesamte Region und die Welt, das Amerika das Öl stehlen will.“
„Die Vorstellung das die Vereinigten Staaten das Öl in den Händen von Exxon Mobile oder einem anderen US-Unternehmen halten wollen, ist amoralisch und womöglich illegal.“ so Jeff Colgan Proffesor an der Brown Universität.
Konkludierend sollte darauf hingewiesen werden das Donald Trumps Ambitionen nah-östliche Staaten um ihrer naturellen Ressourcen zu berauben, kein Novum sind. Vorgeblich gegen US-Präsident Bushs Invasion im Irak seiend, gab Trump dennoch zu Protokoll das man das irakische Öl sich unter den Nagel hätte reißen sollen.
Verf.R.R.