Werden verratene SDF, sich als US-Okkupant syrischer Ölfelder missbrauchen lassen ? (OP-ED)

Im Norden Syriens scheinen sich bis auf weiteres die Wogen geglättet zu haben, und dennoch scheinen einige involvierte Akteure darauf bedacht zu sein weiter Öl ins Feuer zu gießen.

Die Rede ist von den „US-gestützten“ Syrisch Demokratischen Kräften (SDF), was hinsichtlich der Verliererrolle der kurdischen Miliz äußerst abwegig erscheint.

Inmitten der trügerischen Ruhe neigen die SDF dazu widersprüchliche Botschaften zu versenden, jene den Verdacht nähren das sie sich abermalig als nicht vertrauenswürdiger Verhandlungspartner erweisen werden.

Bekanntlich haben die Amerikaner ihre kurdischen Alliierten den Wölfen zum Fraß vorgeworfen, was Letzteren in die Arme der Russen und Damaskus trieb und jüngst darin resultierte das Ankara und Moskau ein „historisches“ Memorandum aufsetzten, jenes vorsieht das die Assad-Regierung den überwiegenden Teil ihrer nördlichen Grenze wieder unter Kontrolle bringt und den SDF vorläufige Existenzrechte einräumt.

Laut dem russisch-türkischen Abkommen haben kurdische Milizen die ohnehin von ihnen illegitim besetzt gehaltenen nördlichen Grenzregionen auf der syrischen Seite der Grenze zur Türkei zu verlassen, und sich 30 km ins Landesinnere zurückzuziehen.

Von Moskau und Damaskus zum Abzug bewegt zu werden anstatt das die türkische Militärmaschinerie sie zermahlt, schien den SDF vorerst in den Kram zu passen, da umgehend nach der Bekanntgabe des türkisch-russischen Deals und einer anschließenden Verkündung der Türkei ihre Militäroperation Friedensquelle einzustellen, der SDF- Chef Ferhat Abdi Şahin mit dem nom de guerre Mazloum Abdi das russische Verteidigungsministerium kontaktierte, um Moskau seinen Dank dafür zu unterbreiten das Letzterer seine Miliz vor dem Untergang bewahrt hat. Um seiner Dankbarkeit zusätzlichen Ausdruck zu verleihen, zeigte sich Abdi während einer Direktübertragung neben einer russischen Flagge, und lobpries Russlands Präsidenten Vladimir Putin.

Der Verteidigungsminister der russischen Föderation, Sergei Shoigu, nahm Abdis wohlklingende Verlautbarungen zur Kenntnis, und ließ sich von dem SDF-Chef persönlich bestätigen, das dieser mit der Stationierung russischer Militärpolizei konform gehe.

Soweit so gut, doch jene mit dem Kreml im Einklang stehende Stimmung sollte nicht von langer Dauer sein. Was hauptsächlich auf amerikanische Interferenzen und damit einhergehende reanimierte separatistische Träume zurückzuführen ist.

Den SDF wird nicht entgangen sein das die Vereinigten Staaten inzwischen kundgetan haben, das sie die syrischen Ölfelder östlich des Euphrats besetzt halten wollen. Jener Umstand hat die syrisch-kurdische Führerschaft offenbar einen Silberstreif am Horizont erahnen lassen, da Mazloum Abdi trotz des Verrats an seiner militanten Entität den amerikanischen Präsidenten Donald Trump jüngst nahelegte, das er der Auffassung sei das aufgrund der US-Anstrengungen Ankara die Füße still halte, und seine SDF dadurch gerettet worden seien.

Wirklich verblüffend der Gedächtnisschwund der die nah-östlichen Kurden immer dann heimsucht, wenn sie einmal wieder von den Vereinigten Staaten im Stich gelassen wurden. Den von Abdi zuvor gegenüber den Russen unterbreiteten Wortlaut bekamen die Amerikaner in identischer Form verabreicht, womit der unverkennbare Opportunismus der SDF aufgezeigt wird.

Die brennende Frage die durch jene diametrale Sprunghaftigkeit aufgeworfen wird und die an die SDF gerichtet ist, wer hat den nun die „US-gestützten“ Kräfte davor bewahrt von Ankara vernichtet zu werden? Etwa die abrupt abziehenden USA jene der Türkei grünes Licht gaben gegen die SDF vorzugehen, und deren Rückzug wie folgt von den Kurden begrüßt wurde?

Oder doch die einrückenden Russen und syrischen Regierungskräfte, die darauf aus sind friedliche Vorkriegszustände wiederherzustellen?

Die Antwort darauf liegt auf der Hand. Dennoch vermögen die Syrisch Demokratischen Kräfte, dies offenbar nicht vollends anerkennen zu wollen. Was wie bereits erwähnt von der neu geplanten imperialistischen Rollenverteilung herrührt, welche die Vereinigten Staaten anhand ihres angestrebten Truppenverbleibs zur „Sicherung“ syrischer Ölfelder, deutlich in Aussicht stellen.

US-Präsident Trump hat keine Zeit verschwendet und sich via seines präferierten sozialen Mediums darum bemüht die „Kurden“auf ihre neue Aufgabe einzuschwören, nämlich die Okkupation syrischer Erdölfelder.

Jene offenkundige Direktive dürfte dem auf dem absteigenden Ast befindlichen Rojava-Projekt, und der damit zusammenhängenden Aspiration nach einem eigenen Staat neues Leben einhauchen. So empfinden es die SDF vermutlich, da mit Moskau und Damaskus nicht darüber zu verhandeln ist separatistische Ansprüche zu stellen, und die USA ihnen dagegen bieten können ihrer Illusion von rechtsstaatlicher Autarkie hinterherzujagen.

Darauf basiert womöglich Mazloum Abdis urplötzlicher Sinneswandel vis á vis Russland, der sich dadurch auszeichnet das der SDF-Anführer das zuvor von ihm gepriesene und von Russland auf die Beine gestellte Memorandum öffentlich ankreidete.

Angesichts Abdis Doppelzüngigkeit bereits zu erahnende Stimmungsschwankungen, manifestierten sich schließlich in einer kategorischen Zurückweisung einiger Bedingungen des russisch-türkischen Deals. „Einige der Bedingungen, die von der Türkei und Russland vereinbart wurden, dienen nicht den Interessen unserer Bevölkerung. Unsere Meinung wurde nicht miteinbezogen, und wir waren nicht an dem Abkommen beteiligt,“ so der SDF-Chef.

Wie bereits angedeutet rührt Mazloum Abdis kontradiktive Neuausrichtung, von Washingtons fortwährender imperialistischer Agenda her.

Trump hat in seinem oben angeführten Tweet den syrischen Kurden unmissverständlich zu verstehen gegeben, was er bis auf weiteres von ihnen erwartet. Die Mission die östlich des Euphrats gelegenen syrischen Ölfelder „vor der Übernahme durch terroristische Elemente zu bewahren“, birgt eine Menge Potenzial in sich die derweil abflauenden Spannungen zwischen Damaskus und den SDF neu aufflammen zu lassen. Allem Anschein nach werden die SDF sich trotz des eklatanten Verrats an ihnen fügen, und auf Geheiß Trumps als „Wächter“ der Ölfelder einspringen, was ihren kürzlich verlauteten Beteuerungen für ein vereintes Syrien zu plädieren, stark widerspricht.

Während die USA bereits Vorkehrungen treffen um die Besatzung der syrischen Ölfelder zu konsolidieren, und infolge des abrupten „Truppenabzugs“ aus Nord-Syrien inzwischen weitere Soldaten in das vom Kriege gebeutelte Land entsendet haben, hat das russische Verteidigungsministerium auf Washingtons eigentliche Beweggründe hingewiesen syrische Ölfelder zu okkupieren.

Laut einer kürzlich veröffentlichten Stellungnahme des Ministeriums zeigten präsentierte Luftaufnahmen auf, das die US-Besatzungskräfte mit dem vor Ort geförderten Öl Schwarzmarkthandel betrieben. Wörtlich heißt es in dem Dokument:

Unter der Protektion von amerikanischen Militärpersonal und PMC-Einheiten (Private Military Contractors, Anm.d.Verf.), werden Tanklastwagen von den Ölfeldern in Ost-Syrien in andere Staaten geschmuggelt. Im Falle eines Angriffs auf solch eine Karawane, sind Spezialkräfte und militärische US-Luftfahrt unmittelbar zur Stelle um sie zu beschützen. Und nebenbei bemerkt die Ölförderung an sich wird anhand von Ausrüstung durchgeführt, die von führenden westlichen Unternehmen zur Verfügung gestellt wird, wobei alle US-Sanktionen umgangen werden. Der Auftrag für den Ölexport wird von der US-kontrollierten Firma „Sedkab“ ausgeführt , jene unter der sogenannten autonomen Administration Ost-Syriens gegründet wurde. Und das Einkommen vom Schmuggel syrischen Öls, das durch vermittelnde Unternehmen welche damit interagierten eingenommen wurde, geht auf das Nummernkonto von amerikanischen PMCs und US-Geheimdiensten. Wenn man bedenkt das sich die Kosten für ein geschmuggeltes Barrel syrischen Öls auf $38 belaufen, überschreiten die monatlichen Einnahmen, dieses Privatunternehmens amerikanischer öffentlicher Dienstleistungen, die $30 Millionen Marke.“ (Quelle Southfront)

Der US-Senator Lindsey Graham macht übrigens keinen Hehl daraus das die Vereinigten Staaten sich das syrische Öl einsacken wollen um eigene Kosten zu decken, womit die russischen Angaben wohl kaum an den Haaren herbeigezogen sein dürften.

Der angesichts des überparteilichen Drucks in Washington wieder auf die imperialistische Spur gebrachte amerikanische Präsident, verkündete kürzlich stolz das die USA in Syrien verblieben um fortan als Guardians of the Gala….eh oil einzuspringen.

Indes haben die Syrisch Demokratischen Kräfte (SDF) bekanntgegeben das sie d’accord gingen in Koordination mit Russland von den Grenzregionen abzuziehen, worauf sich vermutlich schließen lässt das die SDF sich mit ihrer neu zugeteilten Rolle abgefunden haben.

Das der SDF-Chef Mazloum Abdi grotesk salonfähige Präsenz aufweist und mit hochrangigen multinationalen Regierungsvertretern Dialoge führt um seiner Sache Vorschub zu leisten, schmeckt insbesondere der Türkei nicht die inzwischen von ihrem US-NATO-Partner gefordert hat Abdi an sie auszuliefern.

Inwiefern sich die SDF für diese destruktiven Intentionen einspannen lassen werden, wird sich alsbald aufzeigen. Demnach wird ihr zukünftiger Stellenwert bemessen werden. Ob sie weiterhin als Hochverräter betrachtet werden oder je wieder als Syrer angesehen werden, hängt von ihrer zukünftigen Einstellung ab.

Verf.R.R.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s