Drohnenangriff auf Saudi-Aramco- Huthis verlegen Fronten nach Saudi-Arabien, USA beschuldigen den Iran.

Die infolge John Boltons Kündigung kurzweilig aufflammende Hoffnung, bezüglich einer womöglichen Kehrtwende in der außenpolitischen Direktive der Trump-Administration, ist inzwischen wieder verflogen. Es hat kaum eine Woche gedauert und die amtierende US-Regierung hat unmissverständlich signalisiert, das sie nicht in Erwägung ziehe den stürmischen Wind aus den Segeln zu nehmen.
Es ist kein Geheimnis das die Lebensaufgabe des inzwischen ausgeschiedenen nationalen Sicherheitsberaters Bolton darin besteht, das gegenwärtig im Iran waltende System umzustürzen. Insofern deutete seine vor einundeinhalb Jahren stattgefundene für viele schockierende Bekleidung seines Amtes bereits an, welche Gangart gegenüber Teheran an den Tag gelegt würde. Und so kam es dann auch. Die von ihm initiierte und von US-Präsident Trump abgesegnete „Maximum-Pressure“ Kampagne hat bislang ernüchternde Ergebnisse erzielt, und die Fronten anscheinend nicht revidierbar verhärtet. Seit Boltons Erscheinung auf der Bildfläche und den damit einhergehenden unilateralen Ausstieg aus dem JCPOA-Atom-Vertrag mit dem Iran, trugen sich merkwürdigerweise zig Vorfälle zu jene den Iran als malignen Akteur darstellen sollen.
Da wären die unentwegt mit dem Fingerzeig auf den Iran beigemengten mutmaßlichen False-Flag Angriffe auf internationale Handelsschiffe im Persischen Golf; Übergriffe auf den iranischen Luftraum, jene infolge des Abschusses einer $130 Millionen teuren US-Global-Hawk Aufklärungsdrohne durch die Iraner, dahingehend porträtiert werden als würde die islamische Republik im internationalen Luftraum, vorsätzlich herumwildern. Das von John Bolton stetig weiter ausgeschmückte Sanktionsregime, wird von Washington bis dato als das erfolgsversprechendste Instrument angeführt jenes den Iran in die Knie zwingen soll.
Unterkriegen lassen wird sich Teheran bestimmt nicht, doch die Implikation der Achillesverse der iranischen Wirtschaft in die Sanktionen, also der US-Angriff auf den Erdölsektor des Landes am persischen Golf, jene Bestrebung mündet aller Voraussicht nach in einen Krieg. Worauf es die vom militärischen industriellen Komplex dirigierten Neokon-Falken in Washington, ohnehin abgesehen haben.
Die Amerikaner sahen darüber hinaus nicht einmal von der Piraterie auf hoher See ab, um ihren Standpunkt deutlich zu machen. Um den iranischen Tanker Grace 1 zu konfiszieren riefen die USA die ehemaligen britischen Herren der Weltmeere an, jene sich wie gehabt gefügig zeigten und den Öltanker vor der Küste von Gibraltar festsetzten, und anschließend beschlagnahmten. Die auf Washingtons Geheiß instigierte Piraterie begründete das Vereinigte Königreich mit dem vermeintlichen Verstoß gegen Syrien gerichtete europäische Sanktionen.
Die iranische Antwort ließ nicht lange auf sich warten, und die maritimen Kräfte der iranischen Revolutionsgarden retaliierten auf identische Weise die Konfiszierung ihres Handelsschiffes, indem sie im Gegenzug einen britischen Öltanker konfiszierten. Nach rund einmonatigem diplomatischen Hick Hack und einem Ansturm britischer leerer Drohungen, ließ London die Grace 1 ziehen, jene fortan unter dem Namen Adria Darya 1 auslaufen sollte. Überdies hat der Iran sich nicht einschüchtern lassen, und steuerte direktenwegs Syrien an, um das für den kommenden Winter unabdingbare schwarze Gold auszuliefern. Europäische Sanktionen? Was hat der Iran damit zu schaffen. Die islamische Republik liegt nicht Europa, und somit unterliegt sie jenen drakonischen Maßnahmen nicht.
Wie eingangs des Artikels hervorgehoben bedeutet Boltons Abgang mitnichten, das die Trump-Administration zur Besinnung kommt. Nachdem er seinen nationalen Sicherheitsberater schasste, signalisierte der US-Oberbefehlshaber zwar das er an einem Rapprochement mit dem Iran interessiert sei, und womöglich die Possibilität bestünde am Rande der kommenden alljährlichen Generalversammlung der Vereinten Nationen erste Schritte aufeinander zuzugehen, doch jene positiven Aussichten wurden umgehend von Trumps unmittelbarer Sprunghaftigkeit überschattet.
Beispielsweise äußerte der US-Präsident das er Bolton gefeuert habe, weil Letzterer ihn „zurückgehalten“ habe, wahrhafte Härte walten zu lassen. Nach seinem Gusto, hätte es weitaus holpriger und wilder zugehen können. Ferner verlautete es aus US-Regierungskreisen, das Trump erwäge seinen Außenminister Mike Pompeo zum nationalen Sicherheitsberater zu küren. Ja der Mike Pompeo der kürzlich öffentlich eingestand, das der Auslandsgeheimdienst CIA „lügt stiehlt und betrügt“ um geopolitische Ausgänge zum eigenen Vorteil zu manipulieren.
Pompeos womögliche Berufung zu Trumps nationalen Sicherheitsberater hat bereits einen Slogan aufgebrummt bekommen. Medien sprachen von dem „Kissinger-Model“, was böse Erinnerungen an die Vergangenheit wecken dürfte. Der ehemalige CIA-Chef und gegenwärtige US-Außenminister hat was den Iran anbelangt, das gleiche Mindset wie John Bolton. Also eine Erweiterung seiner Reichweite ist kaum verheißungsvoll, und lässt eine Detente mit dem Iran unwirklich erscheinen. Es sollte kaum Zeit in Anspruch nehmen, bevor Pompeo Zweifler an einer Beibehaltung des aggressiven anti-iranischen Kurs Lügen strafen sollte. Unentwegt nach einem Cassus Belli schnüffelnd, kam der Houthi-Angriff auf die saudische Aramco wie gerufen. Sputnik berichtet:
In der Nacht auf Samstag waren in zwei Ölraffinerien des staatlichen Öl- und Gasunternehmens Saudi Aramco – im Bezirk Abqaiq im Osten des Landes und in dem östlich von Riad gelegenen Bezirk Churais – nach Drohnenangriffen starke Brände ausgebrochen. Die Huthi-Rebellen bekannten sich zu den Attacken.
Daraufhin hatte Saudi-Arabien, der wichtigste Exporteur von Erdöl und einer der drei größten Erdölproduzenten, die Öl-Produktion auf die Hälfte reduziert. Die Produktionsmenge sei um 5,7 Millionen Barrel pro Tag gedrosselt worden.
Obwohl die Huthis sich zu den Attacken bekannten, und ihre Kapabilitäten mit unbemannten Luftfahrzeugen mehrmals unter Beweis stellten, steht für Washington fest das es sich um eine Nebelkerze handelt, sprich der Iran hinter den Angriffen auf Aramco stecke. Kriegstreiber Pompeo brachte unmittelbar nach dem Vorfall einen Stein ins Rollen, der indes offenbar eine unaufhaltbare Dynamik angenommen hat. Via Twitter äußerte der US-Außenminister :
„Teheran steckt hinter nahezu 100 Angriffen auf Saudi-Arabien, während Rouhani und Zarif so tun als ob sie sich in Diplomatie engagieren. Inmitten all der Forderungen nach Deeskalation, hat der Iran nun einen beispiellosen Angriff auf die globale Energieversorgung durchgeführt. Es liegen keine Beweise vor das die Angriffe aus dem Jemen kamen.“
Veritable Evidenzen für seine Behauptungen ließ Pompeo wie gehabt vermissen. Laut ihm gäbe es keinen Beweis, dafür das die Attacken vom Jemen aus durchgeführt worden sind, ja aber auch keine die dagegen sprechen und darauf hindeuten das der Iran verantwortlich ist. Was die Fahne im Wind Trump natürlich nicht davon abhielt voreilige Schlüsse zu ziehen, und seinem Außenminister beizupflichten. Ferner fügte der Commander in Chief säbelrasselnd hinzu, das sein Militär „gesichert und geladen“ sei. Die Reaktion der USA hinge von den Feststellungen des saudischen Königreichs ab, so Trump.
In einem weiteren Tweet behauptete Trump, das der Iran in Bezug auf den Abschuss der Global-Hawk Drohne ohnehin die Unwahrheit gesagt habe. Demzufolge läge es nahe, das Teheran nun wieder lügen würde.
Trumps enger Verbündeter der wahnsinnige US-Senator Lindsey Graham, hat bereits einen schlagfertigen Plan zur Hand wie man der islamischen Republik den amerikanischen Imperialismus richtig einbläut. Graham wörtlich:
„Iran wird sein Verhalten nicht stoppen bis die Konsequenzen realer werden, wie Angriffe auf die Raffinerien, dies würde den Nacken des Regimes brechen.“
Das Pentagon hat indes verlauten lassen, das man derweil eine Reaktion auf den Huthi-Angriff abwäge. US-Verteidigungsminister Mark Esper deutete ferner an, das der Iran als Täter ausgemacht wurde.
Im Einklang mit den kriegstreibenden Elementen, trällern die zu den jeweiligen Seiten des politischen Spektrums gehörigen US-Leitmedien. Wenn es um einen imminenten Krieg geht sind sich die CNNs und Foxes brüderlich einig.
Unabhängig davon das der Iran sämtliche Vorwürfe kategorisch zurückweist, und niemand so recht erklären kann weshalb die islamische Republik solch suizidales Gebaren an den Tag sollte, will die theatralische gar fadenscheinige Kampagne von harten Fakten ablenken.
Die USA unterstützen die Saudi.geführte Koalition tatkräftig bei der Vernichtung des Jemens, und haben nebenher die weltweit argste humanitäre Katastrophe ausgelöst. Unter dem inventierten Vorwand das die Huthi-Rebellen iranischem Kommando unterstünden, und iranische Waffen bezögen, relativieren die Amerikaner eine mittlerweile vierjährige Abschlachtung der jemenitischen Bevölkerung. Flächendeckende Bombardements und saudisch geführtes Kanonenfutter, haben den Huthis nicht besonders viel abverlangt. Eine See, Luft, und Landblockade sollte ihr übriges tun, und hat Jemens Bevölkerung an die Schwelle des Hungertods gedrängt.
Die schiitische Ansurallah-Bewegung (Huthis) ist zum Albtraum für das feudale Königreich geworden, und hat mehrmals angekündigt das sie die Fronten nach Saudi-Arabien verlegen würde. Das die Huthis es vermögen anhand unbemannter Luftfahrzeuge in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und Saudi-Arabien Ziele zu treffen, haben sie bereits mehrfach verifiziert.
Und das sie in Anbetracht ihrer Situation rechtmäßig Bomben auf feindlichem Boden einschlagen lassen, sollte keine Verwunderung hervorrufen. Sollen die Huthis etwa seelenruhig die Füße still halten, während die US-gestützte Saudi-geführte Koalition willkürlich ihr gesamtes Land annihiliert? Die logischste Konsequenz ist das der Aggressor dieselbe Medizin verabreicht bekommt, oder zumindest eine gleichartig gestrickte. Die militärisch auf ganzer Linie versagenden Saudis, werden dort getroffen wo es ihnen besonders weh tut. In die Höhe schießende Ölpreise und die unvermeidbare Drosselung des Outputs, dürften besonders schmerzhaft für die wahabitische Monarchie sein.




Nochmals sei gesagt das die Amerikaner den Iranern irrationales suizidales Gebaren andichten. Weshalb der Iran der ohnehin auf der Abschussliste steht, mir nichts dir nichts wie die USA behaupten einen Cruise-Missile Angriff von irakischen Territorium aus instigieren sollte, will man nicht erklären.
Die Iraner haben indes verkündet das sie für einen großen Knall präpariert seien, und diverse US-Basen und Kriegsschiffe in Reichweite iranischer ballistischer Raketen lägen. Hope for the best, prepare for the worst!
Verf.R.R.