SDF behaupten Syrien ohne Nordosten “gescheiterter-Staat”- Bürgerkrieg in kurdisch besetzten Gebieten immer wahrscheinlicher

Die US-gestützten kurdischen Kräfte erregen in den vergangenen Tagen, besonders viel negatives Aufsehen. Zunächst wurde der Verdacht bestätigt, das die Syrisch Demokratischen Kräfte (SDF) für die mutwillige Zerstörung des syrischen Brotkorbs verantwortlich sind. Vermutlich unter arger Mitteilungsbedürftigkeit leidend, waren es kurdische Funktionäre selbst, die im Rahmen eines AFP-Artikels stolz verkündeten, das sie es nicht gestatteten das regionale Farmer ihre Weizenernten an die syrische Regierung verkaufen. Eine US-Gedankenfabrik hat dem Pentagon augenscheinlich eingetrichtert, das es zum eigenem Vorteil wäre wenn man den Landesgebieten die unter Assads Kontrolle stehen, überlebenswichtige Nahrungsquellen vorenthält. Die dahinführende Strategie ergibt sich aus der amerikanisch-kurdischen Okkupation, die sich über den Nordosten Syriens erstreckt. Jenes Gebiet weist die höchste Dichte an Agrarwirtschaft auf, was sie zum Brotkorb des Landes macht und die Besatzer in die Lage versetzt Hunger als Kriegswaffe einzusetzen. Das damit einhergehende flammende Inferno, welches hunderte Acker von Morgenland verschlingt, ist demnach kein Zufallsprodukt sondern rührt eben von jenem amerikanischen Sadismus her, den die kurdischen SDF bereitwillig sind grenzenlos auszuführen. Wahrscheinlich von sich Reden machen wollend um ihre Hybris zu stillen, geben die US-Stellvertreter nach wie vor ihre Hirngespinste hinsichtlich der zukünftigen Gestaltung Syriens preis, und vergessen dabei das der Spuk ein schnelles Ende haben wird, sobald die USA sich umentscheiden und aus dem kriegsgeschundenen Land abziehen. Da dieser Umstand wohl nicht in absehbarer Zeit eintreten wird, wiegen sich die selbsternannte und nicht anerkannte kurdische Selbstverwaltung und ihr militärischer Flügel in scheinheilige Sicherheit, die trotz amerikanischer Schützenhilfe auf Ungewissheit fußt. Der Oberbefehlshaber der SDF, Ferhat Abdi Sahin, tat sich jüngst hervor indem er postulierte, das Syrien ohne die Nordost-Region ein “gescheiterter Staat” sein würde. Überdies knüpfte er zwei Bedingungen an Vereinbarungen mit Damaskus; nämlich die volle Anerkennung der Selbstverwaltung, und die Legitimierung der SDF-Kräfte. Jene föderalistischen Separatisten-Träume und Wahnvorstellungen stoßen bei der syrischen Regierung auf taube Ohren, und werden von der kurdischen Seite dennoch mit einer Nonchalence vorgetragen, als ob durch solch ein kontraproduktives Gebaren jemals ein Kompromiss in Aussicht gestellt würde. Was den US-gestützten Besatzern am meisten Kopfzerbrechen bereiten sollte, sind weder Aspirationen nach einem eigenen Staat, noch unwahrscheinliche Anerkennungen amerikanisch geförderter Projekte durch Damaskus, sondern die Gewissheit das ihr angestrebter demographischer Wandel in der Region, vor schier unüberbrückbaren Hürden gestellt wurde. In den von den SDF einverleibten Gebieten, sind überwiegend die arabische und turkmenische Ethnie ansässig. Etliche Medienberichte besagen das in diversen Besatzungszonen der Unmut wächst, und die Antipathie gegenüber den Besatzern zunimmt. Der Zwangsrekrutierung von Kanonenfutter halber, sollen die kurdischen Sicherheitskräfte anhand ausgeschwärmter Schwadronen junge syrische Araber und Turkmenen kidnappen, und zu ihrem aufgebürdeten Schicksal zwingen. Jedweder Ungehorsam wird mit Verhaftungen geahndet, und wie oben erläutert gehen die SDF gar über Kinderleichen um ihre Autonomie zu erzwingen. Diese seit jeher für die ortsgebundene Bevölkerung untragbare Situation, führt zu einem Resultat, jenes viele Beobachter bereits mehrfach prognostizierten. Es heißt das es nur eine Frage der Zeit sei, bis sich arabische Clans formieren, um einen bewaffneten Aufstand gegen die SDF zu instigieren. Und tatsächlich spricht vieles dafür das ein wirklicher Bürgerkrieg ins Haus steht. Sprich syrisch-arabische Clans es mit abtrünnigen kurdischen Milizen aufnehmen, um ihre einstige Freiheit zurückzuerlangen.

Der syrische Medienaktivist und Gründer des Syriana Analysis-Blog, Kevork Almassian, teilte kürzlich auf seinem Twitter-Account eine Deklaration des arabischen Clans “Boukhabour”, die ansagt das ein bewaffneter Aufstand gegen die US-Proxy-Armee (SDF) anstünde. Almassian fügte hinzu: “Ich habe dies bereits vor einigen Monaten vorhergesagt. Die SAA (syrische Armee) wird die SDF/US-Kräfte nicht direkt bekämpfen, sondern eher mittels arabischer Clans die unglücklich mit den SDF und USA sind.”

Die folgende Video-Reihe soll veranschaulichen was in von kurdischen Kräften besetzten Gebieten für ein Ambiente vorherrscht, und ob, wie der Westen behauptet, die kurdische Selbstverwaltung eine willkommene Entität ist.

Wie Kevork Almassian in seinem oben angeführten Tweet stichhaltig erörtert, werden sich die SDF in Zukunft warm anziehen und damit rechnen müssen aus dem inneren heraus gestürzt zu werden, und können sich somit nicht auf die amerikanische Rückendeckung versteifen, die bislang zwar in der Lage ist den Sturm vom Westen abzuwenden, doch mit jenem Szenario überfordert sein wird. Für einen langatmigen Guerillakrieg ist Washington nicht gewappnet, und offenbar verdichten sich die Anzeichen dahingehend. Sollte das Al-Qaida Nest in Idlib alsbald von Terroristen gesäubert werden, ist davon auszugehen das sich die syrische Regierung zeitnah dem Krisenherd im Osten des Landes annehmen wird. Die Kanalisierung von Waffen in die von den SDF- gehaltenen Gebiete dürfte die syrische Regierung kaum vor erhebliche Probleme stellen. Demnach ist bei weiterem Verlauf jenes destabilisierenden Kurses ein Bürgerkriegsszenario a lá Beirut in “Rojava” zu erwarten. Ob es der in ihrer Selbstverliebtheit schwelgenden kurdischen Selbstverwaltung dämmert, das sie ihr repressives Bestreben nach der Zergliederung ihres “Heimatlandes”, in den Augen der syrischen Bevölkerung zu Hochverrätern macht, ist zweifelhaft. Die syrischen Kurden sind eine Minderheit im Land (ca. 9%), doch besetzen und beanspruchen beinahe die Hälfte der Gesamtfläche Syriens. Wohlgemerkt die ölreiche Sektion des Landes, in der sich zudem die Agrarwirtschaft bündelt. Was Syrer davon halten mögen das sich raffgierige mit dem Feind paktierende kurdische Milizen, an der Vernichtung ihrer Heimat beteiligen, wichtige Öleinnahmen zum Wiederaufbau entwenden, und es nun auch noch in Kauf nehmen syrische Kinder und Frauen verhungern zu lassen, um Zugeständnisse von Damaskus und Moskau abzugewinnen? Eins ist gewiss die Kurzsichtigkeit der kurdischen Führung ist ihr größtes Verhängnis. Im Nahen-Osten nur für den Moment zu leben und ausschließlich von den Vereinigten Staaten abhängig zu sein, hat schon so manchen Tyrannen den Kopf gekostet. Aus der jüngsten Geschichte des kurdischen Autonomiegebiets im benachbarten Irak haben die syrischen Waffenbrüder offenbar auch keine Lehren gezogen. Außer als ein Hauch von Autonomie ist nicht drin, und Washington hat die irakischen Kurden im Hinblick auf ihre Anstrengungen sich vom Irak loszulösen, wie ein heiße Kartoffel fallen lassen. Also aus Sicht der SDF und all ihren Auswüchsen ist Vorsicht geboten. Der separatistische Albtraum kann einen schneller heimsuchen als gedacht.

Verf.R.R.

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