Al-Qaida Allianz leckt ihre Wunden und tagt in Idlib

Das offizielle Sprachrohr der Al-Qaida in Syrien, Bilal Abdul Kareem, ließ jüngst euphorisch verlauten das Kommandeure sämtlicher Jihadisten-Fraktionen in Idlib ein Treffen abgehalten hätten um ihre kürzlich formierte Allianz zu festigen.

Laut Kareem habe ein solches Treffen auf Führungsebene aller militanten Kollektive so noch nicht stattgefunden. Diese angeblich nie dagewesene Einheit unter Al-Qaida-Ablegern rühre von dem Gebaren der Gegenseite her, die dem Terroristen-Befürworter zufolge, sich mit dem Kampf gegen die Al-Qaida Allianz keinen Gefallen getan hat. Als Bestätigung das das besagte Meeting stattfand, präsentiert Kareem ein Foto mit dem Hinweis das dieses nicht mit Photoshop bearbeitet worden sei. Das Bild zeigt augenscheinlich wie zahlreiche Al-Qaida-Kommandeure in geselliger Runde sitzen, und wahrscheinlich um ihre absehbare Zukunft feilschen. Ergriffen von der Szenerie spuckt der amerikanische Exilant Namen von Terroristen-Kommandeuren aus die der Zusammenkunft beigewohnt haben sollen, wie etwa der HTS-Anführer Mohammed al-Julani, der deutlich auf dem Foto zu erkennen ist, oder Abu-Saleh Tahan das Oberhaupt der türkisch gestützten Ahrar al-Sham. Interessanterweise vermeidet es Kareem allzu sehr ins Detail zu gehen, und erwähnt nicht einmal die Namen von den jeweiligen Mitgliedern der Al-Qaida Allianz, die laut seinen Aussagen an dem Gipfel in Idlib teilgenommen hätten. Er spricht lediglich von allen “Rebellen-Fraktionen”, und ahmt somit westliche Medien nach, die das Thema “bewaffnete Opposition in Syrien, bevorzugt euphemistisch behandeln, sprich verallgemeinernde Terminologie anwenden wenn es darum geht die Gegner von Assad zu beschreiben. “Freiheitskämpfer”, “Rebellen”, “Oppositionelle”, alles Begriffe die realitätsferne Meinungen schaffen. Kareems Berichterstattung füttert jene Wahnvorstellungen, und expandiert die online Echo-Kammer in der sich Terroristen in Sicherheit wiegen können. Über die türkische Beteiligung an den Ereignissen in Nord-Hama wo türkisch gestützte “Rebellen” Seite an Seite mit der Hayat Tahrir al-Sham (HTS, Al-Nusra, Al-Qaeda) gegen die vorrückende syrische Armee kämpfen, verliert der Al-Qaida Propagandist kein Wort. Dies lässt mutmaßen das Kareem einen Maulkorb verpasst bekommen hat, um den eingespannten NATO-Partner öffentlich nicht bloßzustellen. Ohnehin wäre er mitnichten in der Lage kritische Töne anzuschlagen, geschweige denn ein objektives Bild von der Gesamtlage in Nord-Syrien zu zeichnen, da er bei Ungehorsam umgehend dekapitiert würde. Demnach gestalten sich seine Berichte so eklatant abwegig, und haben mit der Realität wenig am Hut.

Das Kareem mit Stolz erfüllende Foto vom Jihadisten-Gipfel, legt nahe das er der Urheber ist und offenbar von der HTS hinzugezogen wurde, um das Event zu dokumentieren. Wie gesagt seine Wortwahl ist ziemlich vage, und ausschließlich Terroristen befürwortend. Diese Umstände lassen schlussfolgern, das sein wiedergegebenes Narrativ von der Al-Qaida diktiert wird. Während er in seinem jüngsten Lagebericht von der “glorreichen” Zusammenkunft sämtlicher Terroristen-Kollektive schwärmt, bedankt er sich bei der syrischen Armee, Russland und dem Iran für ihren Vorstoß, und begründet dies mit der daraus resultierenden brüderlichen Fusion der “Rebellen-Fraktionen”. Ferner erläutert er das es ein Novum sei, das die Hayat Tahrir al-Sham gewillt sei über Machtverteilungen zu verhandeln, und sich diesbezüglich bereits erkenntlich gezeigt habe. Verschiedene Portfolios für die jeweiligen Gruppierungen würden andeuten, das nicht nur die HTS den Ton angebe.

Neben der PR für den Terroristen-Gipfel erwägt Kareem seiner Zuhörerschaft einzutrichtern, das die syrische Armee und ihre Alliierten sich die Zähne an der Terroristen-Allianz ausbeißen würden, und demnach schwere Verluste hinnehmen mussten. Das die HTS und ihre Klone sich im Norden von Hama mit Pyrrhussiegen zufrieden geben müssen, und etwa in der Stadt Kafr-Naboudah nach dreitägigem Aufenthalt kläglich geschlagen worden sind, lässt Kareem natürlich außen vor. Er befand sich vor einigen Tagen noch in dem besagten Gebiet an der Front, und fiel beinahe einem Angriff der SAA zum Opfer. Die dortigen Umstände zwangen ihn offenbar sich in sein sicheres Nest ins Kalifat Idlib zurückzuziehen. Nichtsdestotrotz behauptet er das die “Mudschaheddin” die überlegende Kraft am Boden seien. Zur Untermauerung seiner Behauptungen maßt sich Kareem zudem auch noch an, ins Spekulative abzuschweifen. Das ungewöhnlich offensive Verhalten der “Russen” läge nahe, das die syrische Armee überfordert sei. Russische Kräfte würden im Normalfall nur als militärische Berater fungieren, so die Al-Qaida-Geisel. Wie er in seinem goldenen Jihadisten-Käfig dazu fähig ist solche auf gesamt Syrien bezogene militärische Analysen anzustellen ist fraglich. Wenn es doch so rosig für das Terroristen-Pack aussieht, weshalb hat er dann schleunigst Reisaus genommen und befindet sich nicht mehr an der Seite seiner heroischen Kämpfer? Kareem fantasiert unermüdlich vor sich hin, und vergisst dabei das er noch keine gesiebte Luft atmet oder noch unter den Lebenden weilt, da das Kalifat besonderen Schutz genießt. Türkische Beobachtungsposten die seit ihrer Errichtung einen Schutzwall ringsum das Gouvernement bilden, und westliche diplomatische und mediale Schützenhilfe bewahren die Al-Qaida derweil vor ihrem Untergang, und nicht die “Heldentaten” internationaler Terroristen die lediglich anhand von Selbstmordattentätern der Gegenseite relevanten Schaden beibringen können. Das Rühren der Werbetrommel für Al-Qaida-Belange, wird wohl die letzte auszuübende Profession des amerikanischen Exilanten sein. In diesem Sinne, Bon Voyage!

Verf.R.R.

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