Syrien: Mutter aller Schlachten in Idlib eingeleitet? Syrische Armee startet Offensive gegen Al-Qaida & Co…(Videos)

Sämtliche von der Hayat Tahrir al-Sham (Al-Nusra, HTS, Al-Qaida) angeführte Al-Qaida Ableger haben hinlänglich zu Verstehen gegeben, das Frieden keine Option für sie ist und ihre Einstellung deutlich untermauert, indem sie die vergangenen Wochen ausschließlich dafür nutzten, um nicht nur Stellungen der syrischen Armee und zivile Wohngebiete in Nord-Syrien unter Beschuss zu nehmen oder anzugreifen, sondern gar eine Hybris an den Tag legten die sie dazu verleitete den russischen Luftstützpunkt Hmeimim in Lattakia mehrmals ins Visier zu nehmen.
Die sich kontinuierlich anhäufenden Verstöße gegen das illusorische russisch-türkische Idlib-Abkommen seitens der HTS und ihrem Gefolge, verlangen stets Luftschläge und schweren Artilleriebeschuss von der Gegenseite ab. Die russischen und syrischen Luftwaffen sahen sich jüngst gar dazu gezwungen innerhalb von nur 24 Stunden 200 Schläge gegen terroristische Ziele durchzuführen. Nichtsdestotrotz sehen die Islamisten davon ab ihre Haltung einzustellen, und akzelerieren und vermehren ihre Übergriffe, die zumeist von der „entmilitariserten-Zone“ aus initiiert werden. Die Zone die eigentlich dafür herhalten sollte um Ruhe in der Peripherie des Kalifats Idlib einkehren zu lassen, und hinsichtlich der Untätigkeit der Türkei zu 90% von der HTS übernommen wurde. Damit geht einher das die seit geraumer Zeit angekündigten türkisch-russischen Patrouillen in der Pufferzone, bislang nicht machbar sind und sonstige Vereinbarungen nicht in die Tat umgesetzt werden können, wie beispielsweise Waffenstillstände die hinsichtlich der beschriebenen Attitüde der extremistischen Terroristen-Kollektive, ein aussichtsloses Unterfangen sind.
Vor ein paar Wochen fand in Idlib ein Jihadisten-Gipfel statt, auf den der HTS-Anführer, Mohammed al-Julani, seine Waffenbrüder für den anstehenden Kampf gegen die syrische Armee und ihre Alliierten eingeschworen, und bedingungslose Loyalität von ihnen eingefordert hatte. Julani drohte seinen Kameraden, das jedwedes Hinzugehen auf den Feind und darauf fußende Abkommen, mit Exkommunikation und anschließender Eliminierung bestraft würden. Womit er sich explizit auf Vereinbarungen bezog, die auf Übergaben von Gebieten hinauslaufen.
Was die übrigen Kollektive neben der HTS anbelangt, können sie Letzterem nicht das Wasser reichen. Auch wenn die Horas al-Din die Jaish al-Izza ,die ausschließlich aus chinesischen Uiguren formierte Islamische Turkestan Partei (TIP) oder sonstiger Al-Qaida Ableger den Terroristen-Thron erklimmen wollen würden, wären sie in ihrer derzeitigen Verfassung mitnichten in der Lage dazu, da sie gegenüber der Hayat Tahrir al-Sham zahlenmäßig und waffentechnisch weit unterlegen sind, und in Anbetracht ihrer zusätzlichen Unfähigkeit sich untereinander einig zu werden um eine Art Gegengewicht zu schaffen, kein ebenbürtiger Gegner für den Statthalter von Idlib sind. Geplagt von internen Machtkämpfen und somit zu schwach um Machtansprüche zu erheben, sind sie bislang dazu verdammt nach der Pfeife von der HTS zu tanzen.
Die von Julani eingetrichterte Agenda wiederspiegelt sich in den erläuterten angestrebten Kampfhandlungen, Scharmützeln und konfrontierenden Provokationen der Al-Qaida Allianz im Norden Syriens. In den nördlichen Provinzen von Hama und Lattakia unternehmen diverse Islamisten-Fraktionen kontinuierlich Anstrengungen, um der syrischen Armee schwere Verluste zuzufügen. Das zuwiderlaufende Gebaren der Terroristen gipfelte kürzlich in dem Vorhaben eine großangelegte Offensive auf SAA-Stellungen im provinziellen nordwestlichen Hama zu starten, worauf das russische Außenministerium neulich hinwies. Im südlichen Idlib sammelten sich demnach HTS-Kräfte und Gefolgsleute an, fest dazu entschlossen die Lage weiter eskalieren zu lassen, und bezogen in diesem Teil der „entmilitarisierten-Zone“ Stellungen, um in absehbarer Zeit vorzurücken, hieß es. Solch eine schwerwiegende Bedrohung konnte die SAA nicht lange auf sich sitzen lassen, und somit leitete sie eine Gegenoffensive ein, um sich der HTS im Nordwesten von Hama anzunehmen. Offenbar bekommen die Al-Qaida-Ableger schließlich wonach sie unentwegt schreien. Syrische Regierungskräfte stießen am 6.Mai in der Region vor und eroberten im atemberaubenden Tempo zwei Dörfer zurück.
Das es sich vermutlich um eine Großoffensive handelt die wahrscheinlich längerfristig Zeit beanspruchen wird, legen Berichte nahe die besagen das die türkische Armee ihre zwecklosen Beobachtungsposten in dem Gebiet verlassen haben soll. Laut der iranischen Nachrichtenagentur-FARS-News sei die türkisch-gestützte Nationale Befreiungsfront (NLF) an den terroristischen Kampfhandlungen der HTS beteiligt, was die syrische Armee zusätzlich mobilisiert habe. Wie FARS unter Berufung auf Quellen ferner mitteilt seien die für die Beobachtungsposten zugeteilten Soldaten von türkischen Militärhelikoptern evakuiert worden.
Diese Entwicklungen verheißen viel gutes, da sie womöglich den Schlussakt des Syrien-Konflikts andeuten. Allmählich gehen der Türkei die Argumente aus, um die bewaffnete Opposition vor ihrem überfälligen Untergang zu bewahren. Verlautete es doch aus türkischen Regierungskreisen andauernd, das in Idlib zunächst die guten von den schlechten Äpfeln getrennt werden müssten, bevor man in Erwägung ziehen könne das Gouvernement von der Al-Qaida zu befreien. Also die guten von den schlechten Terroristen getrennt werden müssten, oder mit türkischen Worten die nicht existenten „moderaten“ Jihadisten vorerst in Sicherheit gebracht werden müssten, damit man die gleichgesinnte HTS-Brut vernichten könne.
Um Kopf und Kragen redend und am laufenden Band Hinhaltetaktiken bedienend, zögert die Türkei das Ende des Al-Nusra-Kalifats bis dato hinaus. Was ausschließlich von angestrebten unter neo-osmanischen Komplex leidenden Einverleibungen nordsyrischer Gebiete herrührt. Da die HTS im Januar zum allumfassenden Gegenschlag ausgeholt und rivalisierende türkisch-gestützte Terroristen-Banden aus der Provinz Idlibs und umliegenden Regionen expelliert hat, haben türkische Beteuerungen schlagartig ihre Wirkung verloren. Seither kann sich Ankara nicht mehr auf den üblichen Tenor versteifen, schließlich hat die ohnehin dominierende Islamisten Fraktion nun die totale Kontrolle übernommen. Und nicht zu vergessen die Türkei sah sich im vergangenen Jahr zähneknirschend dazu gezwungen, die HTS als Terroristen-Organisation einzustufen, wohlgemerkt erst nachdem die USA sich zu diesem Schritt entschlossen hatten. Auf die Einleitung der SAA-Offensive lässt sich schließen das Ankara bereit sein könnte territoriale Abstriche zu machen. Klein beizugeben wäre wohl mehr als angebracht, vor dem Hintergrund das man es nicht vermag beziehungsweise strikt davon absieht der Hayat Tahrir al-Sham Einhalt zu gebieten.
Ankaras Walzer mit unzähligen Al-Qaida Ablegern steuert auf ein unschönes Ende zu. Die Katze ist aus dem Sack, und der NATO-Partner USA scheut sich nicht mehr davor die Dinge beim Namen zu nennen, sprich auszusprechen das die Türkei mit der Al-Qaida und der ISIS unter einer Decke steckt. Nicht das die USA auf der richtigen Seite der Geschichte stehen würden, und nichts am Hut mit den beiden terroristischen Entitäten haben. Dennoch ist es interessant zu beobachten das die Vereinigten Staaten ihren nah-östlichen Vasalen dermaßen herumschubsen und bloßstellen. Derartige Kompromittierungen sind ein neues Phänomen in der wechselseitigen Beziehung beider Staaten, und deuten womöglich an das die Türkei in absehbarer Zeit das gleiche Schicksal wie seine Nachbarn erleiden könnte, sprich als Terroristen unterstützender Paria-Staat abgetan wird der von einer internationalen Koalition ins Visier genommen und dem Erdboden gleichgemacht wird. Die Geschichte der Neuzeit hat mehrmals Kapitel aufgeschlagen die aufzeigten das die USA altgediente Vasalen wie eine heiße Kartoffel fallen lassen, sobald sie ausgedient haben.
Verf.R.R.