Idlib- Überworfen doch gemeinsam an der Front- HTS und ISIS Terror nimmt grässliche Züge an (18+!!! Videos, Kommentar )

Innerhalb der Grenzen des Al-Qaida Kalifats Idlib, geht es in den vergangenen Wochen ziemlich heiß her. Im nie zur Ruhe kommenden Nebenkriegsschauplatz, tobt ein Konflikt zwischen der dominierenden Hayat Tahrir al-Sham (HTS, Al-Nusra, Al-Qaida) und einem Restbestand von ISIS-Kämpfern.
Die einstigen Weggefährten können sich seit geraumer Zeit nicht mehr riechen, was ausschließlich von korrupten Machtansprüchen herrührt und mit dem Zusammenpferchen von Terroristen im Sammelbecken Idlib einhergeht.
Beide Entitäten sind ideologisch identisch verhunzt, und sind schwer voneinander zu unterscheiden. Ausschließlich die Akronyme der jeweiligen Terroristen-Organisationen differenzieren sich ansonsten ist es ein und dieselbe Brut.
Hingegen hat die ISIS ihr Kalifat einbüßen und landesweit herbe Rückschläge gegen die Anti-Terror-Troika (Russland, Damaskus, Iran) hinnehmen müssen, was zufolge hatte das ein Teil der Gruppierung letztlich in Al-Qaida-Land im Nordwesten Syriens unterkam.
Im vergangenen Jahr kam es lediglich zu irrelevanten militärischen Scharmützeln zwischen der ISIS und HTS. Letzterer war hauptsächlich damit beschäftigt ehemalige Tochtergesellschaften in ihre Schranken zu weisen.
Sprich rivalisierenden und abtrünnigen Terroristen-Formationen fortwährend aufzeigte, wer das Sagen in Idlib hat. Die Ahrar al-Sham und Noureddin al-Zenki Bewegungen erpichten unermüdlich doch vergebens darauf, die HTS vom Islamisten-Thron zu stoßen, und zum Leidwesen der Bevölkerung Idlibs fielen sie regelmäßig übereinander her.
Die beständig erodierende Sicherheitslage in dem Gouvernement, ist ein Resultat der terroristischen Besatzung. Entführungen; öffentliche Hinrichtungen, interne Machtkämpfe; mittelalterliche Jurisdiktion und Scharia-Gerichte, sind nur einige Mittel der Barbarei die die Einwohner Idlibs in Angst und Schrecken versetzen.
Hingegen setzten die internen Querelen zwischen den besagten Dschihadisten-Fraktionen, den Zivilisten am meisten zu. Ohne Rücksicht auf Verluste bekriegten sich die HTS und ihre Kontrahenten über Jahre hinweg, bis die Al-Qaida schließlich zu Beginn des Jahres zum alles zerlegenden Gegenschlag ausholte, und die inzwischen in türkisch gestützte Fraktionen eingegliederten Ahrar al-Sham und Al-Zenki-Terroristen entweder tötete, oder in die Flucht schlug.
Seither hat die Hayat Tahrir al-Sham ihre Omnipräsenz im gesamten Gouvernement konsolidiert, und gleichgesinnte Gruppierungen eingespannt und kontrahierende ausgemerzt.
Das die Al-Nusra nun die totale Kontrolle über Idlib innehat ist überwiegend dem Umstand geschuldet, das die Türkei stellvertretende Jihadisten-Kontingente der FSA (Freie Syrische Armee) von diversen Provinzen innerhalb und rundum von Idlib abzog, um sie in der Peripherie der Stadt Manbij zu stationieren.
Dieser Schritt seitens Ankara basierte auf eine gegen die kurdische YPG geplante Offensive, und war ausschlaggebend für die darauffolgende regionale HTS-Expansion.
Kaum hatte sich der Staub gelegt und die HTS hatte sämtliche Kontrahenten in Idlib verbannt oder ausgelöscht, trat der IS wieder in Erscheinung. Vermutlich war die Terroristen-Organisation auch für einen Anschlag auf einen Konvoi verantwortlich, bei dem der HTS-Anführer, Mohammed Al-Joulani, schwer verwundet und infolgedessen in ein Krankenhaus im türkischen Antakya eingeliefert worden ist.
Desweiteren sprengte sich am 1.März ein Selbstmordattentäter in dem Fusion Restaurant in der Stadtmitte von Idlib in die Luft, und riss fünf Menschen in den Tod und verletzte 20 weitere.
Laut Medienberichten eröffnete der Attentäter das Feuer auf anwesende Gäste, bevor er einen mit sich führenden Sprengstoffgürtel detonierte.
Das Nachrichtenportal Southfront berichtete unter Berufung auf syrische Aktivisten, das der Angriff höchstwahrscheinlich von ISIS-Zellen durchgeführt worden sei. Diese stünden in einem Schattenkrieg mit HTS-Sicherheitskräften, hieß es.
Die sich summierenden vermeintlichen ISIS-Übergriffe verlangten dementsprechende Gegenreaktionen der Al-Nusra ab. Die in Dschihadisten-Kreisen wirksamste Form um an seinem Feind ein Exempel zu statuieren, ist die öffentliche Hinrichtung.
Infolge des verheerenden Anschlags in der Stadtmitte Idlibs wurden zehn ISIS-Mitglieder unmittelbar vor dem Fusion Restaurant wo sich der Anschlag zutrug, von HTS-Sicherheitskräften exekutiert.


Diese jüngsten Ereignisse bezeugen welch untragbare Situation sich in dem Gouvernement Idlib manifestiert hat. Diplomatische Konfessionen diverser Unterstützer der syrischen Opposition, decken sich nicht mit den fahrlässigen Handlungen am Boden. Frankenstein lässt sein Monster weiterhin unbehelligt wildern, und proklamiert simultan es bändigen zu wollen.
Die Türkei hat die Metastase Idlib gewissenhaft kultiviert, und zu einer präferierten Destination für alles terroristische in Syrien umgestaltet. Seit über zwei Jahren unter dem Astana-Abkommen dazu verpflichtet die Al-Qaida und all ihre Auswüchse zu beseitigen, hat Ankara es bewusst versäumt die Dinge im Kalifat nicht ausarten zu lassen.
Von der Lage unentwegt profitierend hält die Türkei bis dato an alten Mustern fest, und neigt zu Hinhaltetaktiken die zumeist anhand von fadenscheinigen humanitären Belangen zur Geltung kommen.
Mit Ankara im Sattel wird sich die Sicherheitslage in Idlib mitnichten zum guten wenden. Sechzehn türkische Beobachtungsposten und vier weitere in Planung, haben ihre Zweckdienlichkeit weit verfehlt.
Diese vom Astana-Format festgelegte Maßnahme sollte eigentlich eine Eindämmung von terroristischen Aktivitäten in der Region bewirken, und eine obskure Extraktion unter moderaten und nicht moderaten Terroristen begünstigen.
Seit dem trilateralen Beschluss, dem türkischen Partner das Gouvernement Idlib zu übertragen um eine „Deeskalationszone“ zu schaffen, zweifelten skeptische Stimmen Ankaras Ambitionen an, und wurden kontinuierlich von der Realität bestätigt.
Die Positionen der bereits erwähnten Beobachtungsposten legen nahe, um was es Ankara in Idlib eigentlich geht. Es handelt sich nicht um eine Einschränkung des Machtbereichs der HTS, sondern um einen Schutzwall vor umzingelnden syrischen Regierungskräften, die ungeduldig darauf warten im Kalifat einzurücken um den nötigen kurzen Prozess walten zu lassen.
Ferner ermutigen die Posten Terroristen dazu, konfrontative Provokationen gegen Stellungen der syrischen Armee zu instigieren. Die derweil innerhalb von Idlib konkurierenden Terroristen-Achsen -HTS und ISIS- nutzen die türkische Präsenz zu ihren Gunsten, und haben innerhalb von 24 Stunden fatale Angriffe auf SAA-Positionen durchgeführt.
Am 3.März attackierten HTS und ISIS-Einheiten ( Ansar al-Tawhid ) im Norden Lattakias und Nord-Hama Stellungen der syrischen Armee, und töteten dabei über 30 syrische Soldaten. Ein Wehrpflichtiger wurde vom IS verschleppt und daraufhin enthauptet. Die online-Zurschaustellung des barbarischen Akts durfte natürlich nicht fehlen.
Während die beiden Entitäten im Zentrum Idlibs Blutfehden austragen, scheinen sie sich an den Fronten in den ländlichen Gebieten zu koordinieren.
Eine von dem Nachrichtenportal Southfront erstellte graphische Karte von der aktuellen Lage im Nordwesten Syriens, zeigt deutlich auf das die jüngsten Angriffe unmittelbar vor der Nase von türkischen Beobachtungsposten stattfanden.
Eine Vereitelung oder Warnung vor anmarschierenden Elementen blieb wie gehabt aus. Wie gesagt Frankenstein lässt die von ihm gefütterte und entfesselte Kreatur unentwegt Chaos verbreiten.

Derweil rumort es in diversen Medien das die syrische Armee der Situation allmählich überdrüssig würde, und Vorkehrungen für eine Militäroperation innerhalb der „entmilitarisierten-Zone“ träfe. Das libanesische online-Portal Al-Masdar-News zitierte eine Quelle aus Militärkreisen die bekanntgab das die syrische Armee beabsichtige die gesamte Pufferzone zu säubern, und die HTS-Hochburg Saraqib zurückzuerobern.
Ob die Türkei dabei mitspielen wird ist fraglich. Bisher haben Russland und Iran nicht den richtigen Ton angeschlagen der Ankara zum Einlenken bewegt hat.
Verf.R.R.