Israel der Ein-Mann Staat- Von Korruption und erfundenen Hisbollah Tunneln. (Meinung)

Der Premierminister Israels oder sollte man doch sagen Diktator Benjamin Netanyahu, ist seit der letzten instigierten Eskalation im Gaza-Streifen daheim an diversen Fronten in die Schusslinie geraten.

Der Widerstand in Gaza hat aufgezeigt das seine Fähigkeiten sich zu verteidigen, weitaus ausgefeilter sind als wie von Tel-Aviv eingeschätzt. Als Hunderte Raketen auf israelische Siedlungen niederprasselten, war Israel umgehend dazu bereit einer von Ägypten als Mediator ausgehandelten Feuerpause zwischen der Hamas und den israelischen Verteidigungskräften (IDF) zuzustimmen.

Dies wurde von diversen Hardlinern in der Netanyahu-Administration als Schwäche ausgelegt. Der israelische Verteidigungsminister, Avigdor Lieberman, reichte unmittelbar daraufhin seinen Rücktritt ein.

Lieberman wollte Gaza brennen sehen, trotz der verheerenden Konsequenzen für sein Land. Der politische Tumult in der israelischen Regierung sollte mit dem Ausscheiden Libermans nicht getan sein.

Israels Bildungsminister, Naftali Bennet, erhob Ansprüche auf das prestigeträchtige Amt und erwartete von Netanyahu diesbezügliches entgegenkommen.

Wissend um seine Rolle als Königsmacher mit seiner 
HaBajit haJehudi-Partei übte Bennet Druck auf den Premier aus ,und kündigte an zurücktreten zu wollen sollte ihn Netanyahu nicht zum Verteidigungsminister ernennen. Somit hätte er dem Premierminister seine Mehrheit im Parlament genommen, und den Weg für Neuwahlen freigemacht.

Benjamin Netanyahu ließen die Androhungen des Bildungsministers unbeeindruckt, und er erklärte sich am 18-November zum Verteidigungsminister Israels.

Nun bekleidet Netanyahu simultan vier Ämter ( Premier-, Außen-,Gesundheits-, Verteidigungsminister ). Naftali Bennet hatte offenbar mit seinen Drohgebärden geblufft, und ruderte von seinem ursprünglichen Vorhaben zurück. Netanyahu habe noch eine Chance verdient hieß es.

Zwar wendete Netanyahu vorzeitige Neuwahlen ab, jedoch zog ein neuer Sturm auf der ihn den Kopf kosten könnte. Bereits zum dritten mal in diesem Jahr wird er der Korruption verdächtigt.

Die israelische Polizei gab jüngst eine Empfehlung heraus, den Premierminister und seine Frau anzuklagen. Darüber soll der von Netanyahu berufene Generalstaatsanwalt, Avichai Mandelblit, entscheiden.

Laut einem von Bloomberg veröffentlichten Meinungsartikel, werde die Untersuchung sich aufgrund der Komplexität der Fälle in die Länge ziehen. Im November 2019 stehen die nächsten Wahlen in Israel an. Laut Bloomberg könnte Netanyahu in Erwägung ziehen die Wahlen vorzuziehen um gewählt zu werden, bevor der Generalstaatsanwalt seine Untersuchung bezüglich des Korruptionsverdachts abgeschlossen hat.

Nichtsdestotrotz sei es unwahrscheinlich das Benjamin Netanyahu allzu großen politischen Schaden davontragen würde, da seine Popularität in Israel ungebrochen sei und seine Kontrahenten ihm nicht das Wasser reichen könnten, so Bloomberg.

Um dennoch auf Nummer sicher zu gehen brauchte Netanyahu ein Ablenkungsmanöver, das dem israelischen Volk aufzeigen sollte das er schlichtweg unabdinglich sei um Stabilität und Sicherheit für Israel zu gewährleisten.

Was böte sich da mehr an als einen Konflikt mit einem Erzfeind vom Zaun zu brechen, indem man an seiner Grenze provokative Handlungen vollzieht und somit die Aufmerksamkeit darauf lenkt.

Die bisher nicht von Israel belegte Behauptung angeblich von der libanesischen Hisbollah ausgehobene grenzüberquerende Tunnel entdeckt zu haben, kam da wie gerufen.

Israels Verteidigungskräfte (IDF) starteten am 3.Dezember die Operation “Northern Shield”, um die angeblichen Tunnel aufzuspüren und zu vernichten.

Die IDF veröffentlichten zwar allerhand übliches propagandistisches Material um ihre Behauptungen zu untermauern, blieben jedoch bisher jeglichen Beweis schuldig. Lediglich ein nichts aussagendes Video von einem angeblich entdeckten Tunnel, soll für die erhobenen Vorwürfe herhalten. 

Weshalb hat die IDF ausschließlich Ausschnitte vom Inneren des Tunnels enthüllt, und nicht die Umgebung etc? Die Aufnahmen könnten von jedem x-beliebigen Tunnel auf der Welt stammen.

Laut Medienberichten habe Israel zur Durchführung der mysteriösen Operation, IDF-Soldaten vom Ingenieur-Corps nach Europa entsendet um die notwendige Expertise zu erlangen. 

Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu behauptete die Hisbollah habe beabsichtigt Teile Nord-Israels (Galiläa)  einzunehmen, und die fraglichen Tunnel hätten dieses Vorhaben unterstützt.

“Das Ziel der Hisbollah war Tunnel in unser Territorium zu graben. Es ist Teil einer Anstrengung von Umfang und Tiefe die wir zuvor noch nicht gesehen haben,” so Netanyahu. Dem fügte er hinzu : ” Die Hisbollah weiß ganz genau das jeder der Israel angreift, einen hohen Preis zahlen wird.”

Zwei Tage später am 6.Dezember sagte Netanyahu in Anwesenheit von 25 auswärtigen Botschaftern, das eine “begründete Möglichkeit” bestehen würde das die IDF womöglich Operationen auf libanesischem Boden durchführen müssten: 

“Diese Operation hat gerade begonnen doch am Ende wird die Tunnel-Waffe in die Hisbollah so viel investierte nicht mehr existieren und nicht mehr effektiv sein. Wer auch immer uns angreifen mag, der nimmt sein Leben in die eigenen Hände. Die Hisbollah weiß das, sowie die Hamas,” so Netanyahu.

Zudem enthüllte Netanyahu das er den UNO-Sicherheitsrat anrufen würde, um den Druck auf die Hisbollah zu erhöhen.

“Israel erwartet eine eindeutige Verurteilung der Hisbollah, die Auferlegung zusätzlicher Sanktionen gegen den Iran, eine Verurteilung von der libanesischen Regierung und eine Forderung das sie die Genehmigung zur  Nutzung ihres Territoriums für solche Angriffe gegen Israel stoppt,” so der Premierminister Israels.

Die libanesische Armee ließ indes verlauten das die Hisbollah Tunnel nichts als Behauptungen seien. Das Kommando der libanesischen Armee äußerte wie folgt:

“Die libanesische Seite erachtet die Anschuldigungen des Feindes bezüglich der Existenz von Tunneln an der südlichen Grenze als schiere Behauptungen, und erbittet um akkurate Information und Koordinaten von den Stellen, von denen der israelische Feind behauptet sie würden Tunnel beinhalten.” 

Das Nachrichtenportal Al-Masdar-News verwies auf die libanesische Tageszeitung Al-Joumhouria die unter Berufung auf eine Quelle mitteilte, das die von Israel anvisierten Tunnel “alt und verkommen” seien. Die meisten seien bereits vor langer Zeit kollabiert, hieß es.

Der Quelle zufolge habe der “israelische Feind” bereits vor langer Zeit verkündet, das er diese Tunnel entdeckt habe ohne viel Aufhebens deswegen zu machen da sie alt und ruinös seien. Hingegen nutze Israel die Tunnel heute um politische Gewinne einzuheimsen, wie die Quelle mitteilte.

Das Israels Aktivitäten an der Grenze zum Libanon ziemlich ungewöhnlich seien, dieser Auffassung ist die Al-Jazeera Korrespondentin 
Natasha Ghoneim, worauf das Nachrichtenportal Southfront hinwies.

Nach Ghoneim sei die israelische Operation eine seltene Erscheinung :

“Sprecher des israelischen Militärs sagen das sie von der Hisbollah gegrabene Tunnel entdeckt hätten und das sie versuchen würden jeglichen Angriffe der Hisbollah aus Libanon gegen Israel zu verhindern,” so Ghoneim. “Seither die Hisbollah 2006 ihren Krieg gegen Israel hatte, haben wir solche Operationen im Norden nicht erlebt da dortig eine angespannte Detente zwischen Hisbollah und Israel bestand.”

Netanyahu versteht es wie kein anderer die Geschehnisse in seinem Land zu manövrieren. Wenn politischer Gegenwind aufkommt, muss der israelische Premier sein Volk lediglich an die eigens geschaffenen feindliche Nachbarschaft erinnern, indem man Angst einflößende Mythen und Behauptungen aufstellt.

Entweder man lässt im besetzten Palästina anhand von Provokationen die Lage eskalieren, man weist auf den “malignen Iran” hin oder richtet seinen Fokus auf den Libanon. Netanyahu weiß welche Regler er zu bedienen hat um von seiner Person abzulenken, und die Israelis zu konditionieren. 

Verf.R.R. 

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