Ost-Syrien- Wenn sich zwei streiten freut sich der Dritte! ISIS und SDF beißen sich aneinander Zähne aus, USA reiben sich die Hände

In den vergangenen Wochen hat die US-geführte Koalition in Syrien mehrmals demonstriert, das ihre Präsenz dafür Sorge trägt das der Islamische Staat expandiert. Ferner setzt Washington mit seiner rigorosen Annihilation von Infrastruktur und Zivilisten fort.
Die östlich des Euphrats liegende Hajin-Region ist gegenwärtig der Kriegsschauplatz, wo sich US-gestützte Kräfte regelrecht abmühen den IS zu dezimieren. Nach der Übernahme Rakkas verkündete man der Welt die ISIS gehört östlich des Euphrats der Vergangenheit an.
Bilder von zelebrierenden Kämpfern der kurdischen Syrisch Demokratischen Kräfte (SDF) sollten den Eindruck vermitteln, das den besetzten Gebieten bessere Tage bevorstehen.
Die amerikanische Einnistung in Rakka erfolgte, da die US-geführte Koalition mit der ISIS ein Abkommen traf, das Tausenden Kämpfern der Terroristen-Organisation die Flucht ermöglichte.
Dutzende Lastwagen beförderten die Dschihadisten in diverse Landesteile, direkt an die Fronten der syrischen Armee. Viele der evakuierten ISIS-Mitglieder ließen sich östlich des Euphrats in der Provinz Deir-Ezzor an der Grenze zum Irak nieder, wo sie fast ein Jahr lang Zeit dazu hatten Kräfte zu sammeln und zu mobilisieren.
Nur einen Steinwurf von US-Truppen entfernt, gerät die ISIS-Hochburg nicht in Gefahr von Damaskus und Moskau konfrontiert zu werden. Die US-Besatzung in Ost-Syrien bietet dem Islamischen Staat einen Schutzschirm.
Ein Jahr nach dem Rakka-Desaster im September diesen Jahres ließ die US-geführte Koalition verlauten, das sich von nun an ihre SDF-Stellvertreter der „letzten“ ISIS-Hochburg in der Region annehmen würden.
Inzwischen hatte der IS seine kaum vorhandenen Wunden geleckt, und offenbar genügend Feuerkraft geladen um einen ebenbürtigen Gegner der SDF abzugeben. Zunächst propagierten die SDF den Vormarsch gegen die ISIS. Doch allmählich ebbten die zuversichtlichen Berichte ab und verstummten schließlich. Was mit den katastrophalen Rückschlägen der US-gestützten Kräfte einhergeht.
Die kurdische Miliz ist gegen die ISIS gehörig ins Hintertreffen geraten. Die groß angekündigte Offensive münzt allmählich in eine Defensive um. In den vergangenen zwei Wochen überrannten ISIS-Militante diverse SDF-Stellungen und ließen Verteidigungslinien der US-gestützten Kräfte kollabieren.
Am 13.Oktober trug sich ein großangelegter IS-Angriff auf SDF-Stellungen in der Region Hajin zu, bei dem 48 kurdische Kämpfer getötet oder entführt wurden. Infolgedessen rückten die ISIS-Militanten zu dem ortsansässigen Flüchtlingscamp vor und nahmen 130 Familien (700 Personen) als Geiseln.
Obwohl das in der Region stationierte US-Militär die Bewegungen der ISIS-Einheit auf dem Radar hätte haben müssen, warnte es ihre SDF-Stellvertreter weder vor dem Angriff noch leistete es Luftunterstützung.
Immer wenn die US-geführte Koalition die Chance geboten bekommt dutzende ISIS Militante samt ihren schweren Waffen auf der Stelle auszumerzen, sieht sie darüber hinweg.
Und wenn sie sich dazu berufen fühlt Luftschläge durchzuführen, erwischt es irgendwie immer unschuldige Zivilisten. Wie vergangene Woche als US-Kampfjets eine Moschee in der Stadt Al-Surah bombardierten und erneut mindestens 41 Zivilisten töteten. Die Koalition behauptete bei der Moschee habe es sich um ein ISIS-Hauptquartier gehandelt, das für Angriffe gegen die SDF genutzt worden sei. Der US-General Joseph Votel äußerte das die Moschee ein legitimes Ziel für den Angriff gewesen sei, da sie der ISIS für militärische Zwecke gedient habe.
Ferner fiel die US-Koalition mit dem Einsatz von geächteten C-Waffen abermals negativ auf. Laut Medienberichten sollen amerikanische Kampfflugzeuge in der umkämpften Region Hajin Phosphorbomben abgeworfen haben. Diesbezüglich erläuterte der Sprecher des russischen Versöhnungszentrum in Syrien, Major General Vladimir Savchenko, das die Luftschläge ungewöhnlich massive Explosionen verursacht hätten.
ISIS-Einheiten haben inzwischen vermehrt Positionen der Syrisch Demokratischen Kräfte (SDF) im Euphrat-Tal attackiert, und einigen zuvor eingebüßten Boden wieder gut gemacht.
Interessanterweise widersprechen sich die Angaben der US-geführten Koalition, in Bezug auf die Anzahl der im Euphrat Tal ansässigen ISIS-Kämpfer. Zunächst hieß es im August das sich circa 1000 Militante am östlichen Ufer des Euphrats aufhalten würden. Nun spricht die Koalition von bis zu 3000 Kämpfern. Dies bedeutet das seit der am 10 September gestarteten Offensive die Anzahl zu „bekämpfender“ Elemente exponentiell angestiegen ist.
Wie kann so etwas angehen wenn der Kontrahent waffentechnisch und zahlenmäßig überlegen ist, und eine Luftwaffe im Gepäck hat? Die einzige logische Erklärung für die Expansion des Islamischen Staats im Euphrat-Tal ist, das die USA die Terror-Organisation gewähren lässt ihre Kräfte zu mobilisieren und aufzustocken.
Vor dem Hintergrund das die Vereinigten Staaten an schmutzigen Deals mit der ISIS beteiligt waren, ist die gegenwärtige Erstarkung des Terror-Kollektivs keine Überraschung.
Washington ist der Don King der Kriegsschauplätze der Welt und hat desöfteren die Ausgänge von Schlachten in der Hand da es mehrere Parteien unterstützt. Beide aufeinander angestachelte Entitäten in Ost-Syrien sind Kreationen der Amerikaner, und symbolisieren die zweigliedrige Agenda die in Syrien geltend gemacht werden soll.
Der Islamische Staat steht für den Regime-Change Kurs, und die SDF für den Plan B der auf eine Zergliederung Syriens hinauslaufen soll. Die USA streben eine Pattsituation an, so das die ISIS-Kuh solange wie möglich gemolken werden kann. Mit anderen Worten die Präsenz der Terror-Organisation soll aufrechterhalten werden um die eigene zu rechtfertigen.
Verf.R.R.