Die Türkei der Rücken der Al-Qaeda in Idlib?

Der türkische Präsident, Recep Tayyip Erdogan, hat in den vergangenen zwei Wochen sehr deutlich gemacht, das er an seiner Grenze die derzeitigen Gegebenheiten den Vorkriegszuständen in Syrien bevorzugt.
Wissend das die letzte Stunde für Terroristen in Syrien geschlagen hat, umtreibt den türkischen Führer die Sorge um die nicht Erfüllung seines eigentlichen Plans, der vorsieht die bereits besetzten nördlichen Landesteile zu annektieren.
Die Rückeroberung Idlibs durch die syrische Regierung würde diese Intention konterkarieren. Demnach schäumt der türkische Präsident derweil vor Wut und versucht alles Menschenmögliche zu tun, damit eine Situation geschaffen wird die eine vom Westen initiierte Eskalation in sich birgt.
Anders sind die Aktivitäten und propagandistischen Verlautbarungen Ankaras nicht zu deuten. Türkische staatseigene Medien legen sich gegenwärtig mächtig ins Zeug, um Syrien, Russland und Iran zu dämonisieren und die Terroristen in Idlib zu glorifizieren.
Ein Cocktail aus C-Waffen-Lügen, Weißwaschung eigener Verbrechen und Appelle an das angeblich daheim so verhasste Amerika wird der gleichgeschalteten türkischen Audienz und Interessierten verabreicht.
Um den Radius der hausgemachten Propaganda zu erweitern nutzte Erdogan jüngst die vorgeblich so verachteten Amerikaner und ihre korporativen Medien. Das Wall Street Journal veröffentlichte kürzlich einen dissoziierenden und verstörten Aufruf des türkischen Präsidenten, der lediglich mit Lügen bestückt war und Menschen mit einem Brett vor dem Kopf davon überzeugen wollte das von der Rettung der Jihadisten in Idlib der Weltfrieden abhänge.
Das es Erdogan mit der Rückendeckung für die Terror-Organisation Hayat Tahrir al-Sham ernst meint , legen die Aktivitäten des türkischen Militärs in der Region nahe. Seit Tagen mobilisiert Ankara Kräfte und entsendet Truppen und schweres Gerät in die Provinz von Idlib, um wie es scheint einen Schutzwall für die Terroristen-Verbände zu errichten.
Desweiteren soll ein Kommandeur der türkisch gestützten Freien Syrischen Armee (FSA) gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters bekanntgegeben haben das die Türkei die Waffenlieferungen in den Norden Syriens aufgestockt habe, wie das Nachrichtenportal Southfront vermeldete.
„Sie haben eine umfassende türkische militärische Unterstützung für einen langen Verteidigungskampf versprochen…Diese Waffen und Munitionslieferungen tragen dafür Sorge das das Gefecht anhält und stellen sicher das uns der Nachschub nicht ausgeht,“ so zitierte Reuters den FSA-Kommandeur der sich angeblich kürzlich mit türkischen Beamten traf.
Laut dem Kommandeur seien in den vergangenen Tagen die Waffen, darunter Munition und Grad-Raketen, an bewaffnete Gruppierungen ins nördliche Gouvernement Idlib und die Umgebung geliefert worden. Ein weiterer FSA-Kommandeur soll verlauten lassen haben: „Die Militanten erhalten weiteren Nachschub an Munition, sie brauchen nichts außer Munition. Die Türken sorgen dafür das sie genügend Munition zur Verfügung haben, so das sie für eine lange Zeit durchhalten.“
Laut dem Portal glauben lokale Beobachter das die Türkei den Versuch unternähme die syrische Armee und ihre Alliierten abzuschrecken, indem sie Waffen an die Jihadisten liefere die Zivilisten in von der Regierung kontrollierten Gebieten in Gefahr bringen. Sollte sich dies bestätigen läge eine ernsthafte Herausforderung für den Astana-Prozess vor, so Southfront. Sprich das Ende der Fahnenstange ist erreicht.
Das Ankaras unheilige Allianz auf Gegenseitigkeit beruht geht aus einem Artikel der iranischen Nachrichtenagentur FARS-News hervor, laut diesem Terroristen den türkischen Präsidenten Erdogan gewarnt hätten anzugreifen und türkisches Territorium zu besetzen, wenn die Unterstützung für sie seitens Ankara eingestellt werden sollte.
Fars-News verwies diesbezüglich auf den libanesischen Nachrichtensender Al-Mayadeen TV, der am Mittwoch berichtete das ein notorischer Terroristen-Kommandeur in Idlib Erdogan gewarnt hätte das sie innerhalb von zwei Stunden die Kontrolle über die türkische Stadt Reyhanli ergreifen würden, wenn er Idlib „verkaufen“ würde und davon absehe sie weiterhin zu unterstützen.
Die aus Ost-Ghouta nach Idlib transferierten Terroristen hätten gewarnt, das die Militanten die an der Grenze aufgebauten Zementwände überqueren würden und in Reyhanli anhand von gegrabenen Tunneln einrücken würden.
Unter Verweis auf die arabische Tageszeitung Al-Watan teilte die iranische Nachrichtenagentur mit, das es im provinziellen Idlib in den Grenzregionen Darkoush, Salqin und Khirbet al-Joz zwischen türkischen Grenzwächtern und aus Idlib fliehenden Terroristen zum Feuerwechsel gekommen sei.
Das Blatt gab bekannt das die Gefechte ausgebrochen seien als Hayat Tahrir al-Sham Terroristen versucht haben sollen, den von den Grenzwächtern geforderten Betrag zur Flucht in die Türkei neu auszuhandeln.
Ferner berichtete Al-Watan unter Berufung auf ortsansässige Quellen in der Stadt Jishr al-Shugour das türkische Grenzwächter für die Erlaubnis zur Überquerung der Grenze in die Türkei von HTS-Militanten $10 000 fordern würden, während sie von türkisch gestützten NLF-Jihadisten nur $5000 verlangten, woher die Zusammenstöße rührten, hieß es.
Ankara ist allem Anschein nach das trojanische Pferd der USA, das vor Ort in Idlib in der Lage ist die Dinge negativ zu beeinflussen. Die zwölf von türkischen Kräften in der Peripherie von Idlib errichteten Beobachtungsposten kommen den Terroristen nun zu Gute, und bieten sich als Rückzugsgebiete für Jihadisten an. Besorgniserregend ist die in den vergangenen Tagen von Statten gehende Aufrüstung türkischer Kräfte in Idlib, und die laut der FSA Aufstockung von Waffenlieferungen.
Das einzige was die türkische Führung damit voraussichtlich erwirken wird ist genau das Gegenteil was sie vorgibt abwenden zu wollen. Nämlich ein Massaker! Sollten Erdogan und andere NATO-Führungspersönlichkeiten sich mit ihrem Komplott durchsetzen, wird sich der Syrien-Krieg in ein flammendes Inferno verwandeln das seinesgleichen sucht.
Verf.R.R.