Der Schwerpunkt des Gipfels zwischen Trump und Putin sollte Syrien sein.

Das Gipfeltreffen zwischen den jeweiligen Präsidenten der USA und Russland ist in trockenen Tüchern. Aller Voraussicht nach werden Donald Trump und Vladimir Putin am 16.Juli in der finnischen Hauptstadt Helsinki zusammentreffen. John Bolton der nationale Sicherheitsberater des US-Präsidenten machte sich kürzlich nach Moskau auf um mit dem Kreml die Bedingungen des bilateralen Gipfeltreffens zu besprechen. Der  offenkundige anti-Putin Agitator Bolton begab sich in die Höhle des Löwen, doch war zahm wie ein Kätzchen. Versöhnliche und eher ungewöhnliche Töne schlug Bolton während einer nach dem Treffen mit Putin stattfindenden Pressekonferenz an, die sogar konstruktive Aussichten innehatten. Die Schwerpunkte der Gespräche zwischen Trump und Putin werden höchstwahrscheinlich Syrien und die Ukraine sein.

In Syrien hat die Assad-Regierung längst die Oberhand gewonnen. Die USA müssen langsam eine Entscheidung fällen bezüglich ihrer militanten Stellvertreter in Syrien, da Terroristen zu einer aussterbenden Art verkommen sind. Derweil führt die syrische Armee eine militärische Säuberungsaktion im Süden des Landes durch. Die dortigen US/israelisch/jordanisch gestützten Jihadisten, sehen ihrem zeitnahen Ende entgegen.

Ein weiterer Vasale der USA beherbergt im Norden dutzende Al-Qaida-Fraktionen. Die Türkei hält weiterhin im Auftrag der Vereinigten Staaten den Norden, mittels Besatzung  im Würgegriff. Die gesamte von Ankara besetzte nördliche Region ist das derzeitige Jihadi-Paradise in Syrien. Doch es ist das einzig verbliebene Sammelbecken für Terroristen im gesamten Land. Demnach wird sich Damaskus sobald der Süden befreit ist, auf den Norden fokussieren.

Ein Silberstreif am Horizont war jüngst eine Mitteilung der US-Botschaft in Amman die besagte, das die terroristischen Stellvertreter im Süden Syriens auf sich alleine gestellt seien. Sprich die US-gestützte FSA nicht auf militärische Hilfe von außen zählen solle. Könnte dies ein Zugeständnis Washingtons an Russland  gewesen sein, um der Militäroperation der syrischen Armee im Süden des Landes nicht im Wege zu stehen? Schließlich sind die russische Luftwaffe und Spezialkräfte am Boden involviert. Und jede Form von militärischer Eskalation seitens der USA, könnte die Stimmung für den anstehenden Trump/Putin-Gipfel dämpfen oder es riskieren das Treffen platzen zu lassen.

Israel der Lakaie der USA  hat offenbar ebenfalls einen Maulkorb aufgesetzt bekommen, da sich Tel-Aviv trotz des Untergangs seiner Jihadisten auffällig ruhig verhält. Die wichtigste Frage die sich aus der aktuellen militärischen Lage in Syrien ergibt und auf dem Gipfel thematisiert werden sollte ist, was wollen die Vereinigten Staaten überhaupt noch in Syrien?

Schockierend für das Pentagon verkündete Trump im April, das die US-Truppen zeitnah ihren Heimweg antreten würden, um daraufhin zurückzurudern und zu offerieren das wenn man für die Besatzung Syriens von gewissen Golf-Staaten bezahlt werde die USA die Besatzung beibehalten würden. Eins ist klar die Tragweite der außenpolitischen Entscheidungen Donald Trumps sind streng limitiert, und zumeist vom Deep State abgesegnet.

Folglich bleibt abzuwarten welche Vereinbarungen in Bezug auf Syrien zwischen Moskau und Washington getroffen werden. Wenn überhaupt welche getroffen werden. Es ist offensichtlich das die USA in Syrien keine Terroristen bekämpfen. Indes hat die halbe Welt das realisiert. Die Besatzung des gesamten ölreichen Osten Syriens hat einen Chaos schürenden Effekt auf das gesamte Land, was den Amerikanern bewusst ist. Vor allem der erzwungene demographische Wandel in der Region, der ein Autonomiegebiet kurdischer Kräfte in Aussicht stellen soll, bringt nichts als Unruhe. Die überwiegend arabischen Bevölkerungsteile werden sich dem nicht fügen, und protestieren permanent gegen die kurdischen SDF-Besatzungskräfte.

Die Rolle der Amerikaner als Strippenzieher in Syrien dient ausschließlich dem imperialistischen Bestreben zur Aufrechterhaltung  der US-Hegemonie im Mittleren-Osten. Für Donald Trump kommt der Gipfel wie gerufen. Das bilaterale Treffen überschattet bereits im Vorfeld die Berichterstattung korporativer US-Medien, die sich für die nächsten Wochen ausschließlich auf dieses Thema versteifen, und die “Russiagate”-Hexenjagd neu entfachen werden. Nebenher werden gravierende geopolitische Entscheidungen mit folgenschweren Konsequenzen fortlaufend ausgeblendet. Wie die oben beschriebene Lage in Syrien. Dazu wird Donald Trump mit ein paar kontroversen Tweets der medialen Meute ihren Knochen hinwerfen. Und schon haben wir die übliche CNN-Mixtour bestehend aus Putin -Russland-Dämonisierung und Stories über den insgeheimen “Kreml-Agenten” im Weißen Haus Trump.

Ob und inwiefern die USA von ihrer Linie in Syrien abrücken werden, wird die Zeit zeigen. Die US-Neokons sind bekanntermaßen kein Fan des Irans. Und Syrien ist der Hauptalliierte Teherans. Ergo ist es kaum vorstellbar das die USA den Fuß aus der Tür Syriens nehmen werden. Die Eindämmung iranischen Einflusses im Mittleren-Osten ist der eigentliche Grund für das Chaos in Syrien.

Der angeblich so brutale “Diktator” Assad und der im Westen medial konfessionell porträtierte Genozid, waren lediglich die Titelstory für die Konditionierung der Massen. Schon in den 1980.Jahren erwägten US-Geheimdienste den Regime-Change in Syrien um den Irak und den Iran zu schwächen. Folgendermaßen ist die Erwartungshaltung im Hinblick auf eine Veränderung der US-Haltung in Syrien ernüchternd. Nichtsdestotrotz ist jeglicher Fortschritt in Syrien der aus dem Gipfel resultieren könnte, zunächst positiv zu werten. Sollten zukünftige Abkommen seitens der USA auch wirklich umgesetzt und eingehalten werden. was bekanntermaßen nicht die Stärke der Amerikaner ist.

Verf.R.R.

 

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