„Anti-Terror-Troika“ Russland, Iran und die Türkei loten in Ankara die Agenda für Syrien aus

Die drei Präsidenten der „Anti-Terror-Troika “ Russland, Iran und Türkei hielten am Mittwoch in der türkischen Hauptstadt Ankara ein Treffen ab, um ihre Entschlossenheit zur fortgesetzten Koordination in Syrien zu demonstrieren. Recep Tayyip Erdogan empfing seine Amtskollegen Hassan Rouhani und Wladimir Putin im Präsidialkomplex von Ankara, um auf dem Gipfel die zukünftige gemeinsame Agenda der jeweiligen Garantiestaaten des Astana Abkommens auszuloten. Die Problematik der Menáge a tróis ergibt sich aus der Unterstützung verschiedener Lager. Während der Iran und Russland der demokratisch gewählten legitimen syrischen Regierung militärische und politische Rückendeckung verschafft, hält die Türkei zu aufrührerischen terroristischen oppositionellen Elementen in Syrien. Nichtsdestotrotz ließen die drei Staatsoberhäupter gemeinsam auf der anschließenden Pressekonferenz verlauten, das sich die Troika dazu verpflichtet fühle die Unabhängigkeit, territoriale Integrität, Souveränität, Einheit und nicht konfessionellen Charakter des Landes zu wahren, und hoben hervor das es keine militärische Lösung für den Konflikt gebe.

Während des Gipfels äußerte der iranische Präsident, das als Terroristen-Gruppierungen wie die ISIS und Al-Nusra schwere Verluste hinnehmen mussten und kurz vor ihrer Annihilation standen, einige in Syrien operierende Parteien die Bewaffnung der militanten Jihadisten kontinuierten, und somit die Terroristen befähigten ihre blutigen Handlungen gegen die syrischen Bürger fortzusetzen. Diese subliminale Andeutung Rouhanis galt mit hoher Wahrscheinlichkeit auch der Türkei, die mit diversen Al-Qaida-Ablegern Kontakte pflegt, darunter Ahrar al-Sham, Hayat-Tahrir al-Sham (HTS, Al-Nusra) und die am längsten in Syrien ihr Unwesen treibende Fraktion, die Freie Syrische Armee (FSA). Der Letztere prostituiert sich seit Beginn der importierten „Revolution“ für den meistbietenden, und steht derweil unter der Kontrolle von Ankara, das mit Hilfe seiner Stellvertreter die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) aus der Enklave Afrin in der nördlichen Provinz Aleppos expellierte. Diesbezüglich merkte Hassan Rouhani folgendermaßen an:

„Die Entwicklungen in Afrin können nur dabei hilfreich sein unsere gemeinsamen Ziele in dem Astana-Prozess zu erreichen, wenn sie nicht zu einer Verletzung der territorialen Integrität und nationalen Souveränität von Syrien führen, und wenn die Kontrolle über diese Gebiete an die syrische Armee übergeben werden, welche trotz der gegenwärtigen Konfrontationen, ein Symbol der nationalen Souveränität des Landes bleibt.“

Der Drahtseilakt der Türkei, die als NATO-Mitgliedstaat auf verschiedenen Hochzeiten tanzt und Handlungen in Syrien vollzieht die dem widersprechen was aus ihren offiziellen Beteuerungen hervorgeht, laut denen keine Okkupation syrischen Territoriums beabsichtigt sei, mutet an das Ankara hinsichtlich seiner Aussagen nicht so recht zu trauen ist. Erdogan beschimpfte kürzlich noch den syrischen Präsidenten Bashar al Assad als Terroristen, mit dem nicht zu verhandeln sei da er eine halbe Millionen Menschen auf dem Gewissen habe. Unterstrich am Mittwoch hingegen während des Gipfels in Ankara, das die Türkei entschlossen sei die territoriale Integrität und Souveränität Syriens bestehen zu lassen. Aufgrund dieser Art von Sprunghaftigkeit trägt der türkische Präsident den Kosenamen „Sultan of Swing“. Nach Rouhani sei es an der Zeit den Worten Taten folgen zu lassen, und die von türkischen Kräften besetzten Regionen an Damaskus zu übergeben. Es bleibt abzuwarten ob Ankara die Forderung seines Alliierten tatsächlich beherzigt, oder weiterhin separatistische Handlungen in Syrien vollzieht.

Verf.R.R.

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